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Die Novizin


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Anna hatte es sich so gewünscht und jetzt war sie da. Die Party fand bei einem älteren Cousin einer Klassenkameradin statt. Anna hatte von diesen Partys auf dem Schulhof unter ihren Oberstufenfreundinnen gehört. Merkwürdig viele Leute sprachen darüber. Das Merkwürdigste war, dass das Wesentliche dieser Partys immer unbekannt blieb - oder ungesagt. Aber wannimmer das Gespräch darauf kam, lag erotisches Kribbeln in der Luft. Hinter der Party stand wohl eine Gruppe oder eine Familie, so richtig wusste das niemand, die dort gelegentlich Leute für irgendwas rekrutierten, das nicht in der Öffentlichkeit geschah. Anna hatte Isis, den Bruder des Gastgebers, eines Tages durch den Sport kennen gelernt und sich angefreundet. Gegen Ende des Schuljahres - sie waren in der elften Klasse - stand ihr letztes Sportturnier an; eine Kette von Zufällen verspätete Anna und Isis dermaßen, dass sie allein in der Umkleidekabine warten mussten. Anna bemerkte bei einem flüchtigen Blick auf ihre Freundin zwei feine, aber deutliche blaurote Streifen quer auf ihrer linken Pobacke. Ihr wurde kribbelig. Sie besann sich auf die Gerüchte und nahm schließlich ihren Mut zusammen - "Sag mal, diese Partys bei deinem Cousin, was geht da eigentlich?" Isis drehte sich verdutzt zu ihr. Ihr Gesicht war verschmitzt.

Vier Wochen später stand Anna im Wohnzimmer. Die anfängliche Klebephase der Wohnzimmerparty war ereignislos überstanden. Das einzig Bemerkenswerte war die Ankunft einer Gruppe von drei Erwachsenen und zwei vielleicht Anfang-Zwanzigern gewesen, deren Eintreffen alle Blicke auf sich gezogen hatte. Aber bald mischten sich die fünf unter die anderen vielleicht zehn Gäste. Es wurde voll, eine Gegenparty in der Küche entstand, ein Pärchen wich ins Schlafzimmer aus und schloss die Tür hinter sich, die drei Erwachsenen gingen auf den Balkon, vielleicht um zu rauchen. Die anderen Leute waren im Studentenalter; Anna und Isis waren die jüngsten. Die anderen sprachen sie neugierig an, aber die Kennnenlern- und Zukunftsgespräche kamen nicht voran, Anna war nicht bei der Sache. Die Erwartung, dass das Geheimnis sich lüften würde, lag drückend auf ihrer Zunge. Ihre Erwartung wurde eigentlich  nur durch ein einziges Detail genährt, eine verschwindende Geste, die sonst niemand bemerkt zu haben schien. Als die Fünfergruppe ankamen und sich das Mädchen bückte, um die Schuhe auszuziehen, schob eine der älteren Frauen ihre Hand an ihren Hintern und schien etwa zwischen den Pobacken der jüngeren zu berühren. Wenn die kurze Geste jemand anderem aufgefallen war, dann hatte niemand etwas gesagt. Was war das nur? Wo war Anna hier?

Der Abend näherte sich Mitternacht. Anna mochte zwar die psychedelische Elektromusik, die die Gastgeber auflegten, aber sie begann enttäuscht zu sein. War doch gar nichts los. Irgendwie war sie auch erleichtert. Was solls, dachte sie und stützte sich auf ihre Knie als Zeichen an Isis, dass man langsam gehen könnte. Doch Isis, die gerade im Gespräch mit einem bärtigen jungen Mann war, hielt sie zurück. "Warte noch" - "Worauf?" - "Wahrscheinlich gleich". Anna krümmte den Rücken. Dann stand sie auf, "Ich geh mich mal umsehen." - "Mach das, ich quatsche noch". Das Wohnzimmer hatte sich geleert, drei Gesprächspaare waren noch da, im Hintergrund rockten Gitarrenriffs. Anna ging in den Korridor. Gruppe in der Küche. Schlafzimmer mit offener Balkontür, keiner drauf. Kleines Gesprächspaar an der Wohnungstür. Zweites großes WG-Zimmer - dessen Tür war angelehnt. Es war hell gedimmtes Licht im Zimmer und Stimmen kamen von da. Anna schluckte, ging hin. Sie schob die Tür langsam auf - konnte ja jemand dahinter sitzen. Sitzkreis. Auf Sesseln saßen einige der jüngeren Gäste. Auf einer grünen Ledercouch saßen die zwei der älteren der Fünfergruppe, der Mann und die Frau. Zwischen ihnen saß das Mädchen - nackt! Sie trug nur ein schwarzes ledernes Halsband, ein schwarzes Höschen und offenbar Lederfesseln an den Armen. Ihre C-Körbchen-Brüste spitzen in den Raum. Sie hatte ihr Knie umschlungen und schaute vor sich. Der Mann und die Frau neben ihr streichelten ihr über den Rücken. Worauf blickte sie da? Ein Ledersessel verbarg den Blick. Anna trat näher heran - in der Mitte der Sitzgruppe lag der Junge der Fünfergruppen auf allen Vieren auf dem Boden, hinter ihm kniete die fünfte Frau der Gruppe und bearbeitete den Jungen mit einem Dildo. Der Junge hatte eine Hand zwischen seinen Beinen, die andere hielt einen Dildo, den er sich in den Mund führte. Sein Rücken war punktiert mit kleinen schimmernden Punkten - offenbar Kerzenwachs. Beim Zusehen sah Anna, dass die rechte Hand des Mädchens den Schwanz des Mannes umfasst hatte. Auch die Frau links neben ihr hatte eine Hand zwischen ihre Beine gelegt. Die Gespräche rings um die Szene gingen munter weiter. Partymusik war zu hören, Bierflaschen wurden genommen und abgestellt, Köpfe drehten sich, Gespräche flogen über die Szene hinweg, die konzentriert weiterging. Die Frau auf der Couch lehnte sich gelegentlich vor und zog die Hand des Jungen weg oder streichelte ihm über den Kopf. Er durfte anscheinend nicht kommen, sonst hätte es längst geschehen sein müssen. Einer der Sesselsitzer streckte plötzlich den Arm aus und goss eine Kerze über dem Rücken des Jungen aus, der ein sanftes Stöhnen von sich gab. Anna blickte die Couchsitzer an. Ihre Blicke trafen die des Mannes, der freundlich zurückschmunzelte. Es lag etwas sehr Warmes in seinem Blick, einladend, willkommend. Da fühlte Anna eine Hand auf ihrer Schulter. Es war Isis. Sie lachte kurz auf, weil Anna sich erschreckt hatte, dann prostete sie erst ihr zu, dann in Richtung des Jungen auf dem Boden. Die Frau mit dem Dildo sah zu ihr auf, klopfte kurz auf den Hinter des Jungen, der von seinem Glied abließ und die rechte Hand flach auf den Boden vor sich legte. Die Frau zog den Dildo zurück und prostete mit ihm in der Hand in Isis' Richtung zurück. Der Junge hob den Kopf, sah zu ihnen hinüber und lächelte ebenfalls. "Das ist mein Cousin", sagte Isis, während die Frau ihrem Bruder den Dildo wieder einführte und ihr Werk fortsetzte. Anna erstarrte. "Was??" Anna wusste nicht, was sie mehr entsetzte - dass Isis' Cousin vor ihren Augen Sex hatte oder dass Isis sich daran gewöhnt zu haben schien. - "Ja, Jakob. Mach nicht so ein Gesicht. Ich weiß von seinem aktuellen Leben seit mehreren Monaten. Er genießt es. Nur kein Geschrei, oh Schreck", sagte sie sarkastisch, "mein Cousin hat eine Sexualität! WIr sind nicht inzestuös oder sowas, keine Bange." Isis wies auf die Couch. "Er lebt bei den Herrschaften, zusammen mit Isabell, dem Mädchen auf der Couch. Die Bitch, die ihn da bearbeitet, ist die Zofe des Hauses, Martha. Und die beiden da" - sie zeigte auf die Couch - "sind der Herr und die Dame." Anna konnte sich keinen Reim darauf machen. "Wie, lebt bei denen? Als ihr Sklave oder was?" - "Haha, ja sowas in der Art. Sie bilden eine Wohngemeinschaft in einem Haus in der Südstadt beim Wald, bisschen weit draußen. Jakob hat sich aber auch in die WG hier eingemietet, damit sie ab und zu rausgehen und neue Leute finden können". "Du meinst treffen, oder?", fragte Anna. "Nein, finden. Sie suchen immer neue Leute, die zu ihnen ziehen möchten." Anna war verdutzt. "Wer würde -?" "Och, viele! Die Konditionen sind nicht schlecht - du kannst deine Kinks ausleben, die Herrschaften zahlen in einen Fonds für dich ein, damit du am Ende nicht mit gar nichts dastehst, du hast Zeit, dich auf Aufnahmeprüfungen oder sonstwas vorzubereiten, und zwischendurch treibst du's mit denen.", erklärte Isis. "Und die verprügeln dich und versklaven dich dafür oder wie?" Isis reagierte geduldig. "Alles ist vertraglich geregelt. Einvernehmen steht an oberster Stelle. Alle sind volljährig. Nur Leute, die wirklich Spaß daran haben und sich entdecken wollen, sind zugelassen." Anna sagte nichts. Und Isis wartete ab. Ringsum senkte sich für einen Moment der Geräuschpegel, da gerade die Playlist zuende gegangen war. Einer der Gäste stand in Richtung Schreibtisch auf, auf dem ein Laptop und eine JBL Box standen. Bei gesenktem Geräusch hörte man plötzlich den Jungen auf dem Boden leise ächzen und laut atmen. "Sie haben ein Auge auf dich geworfen", hörte Anna und ihr Herz setzte eine Sekunde aus. Dann ging das nächste Lied an. Im Nebel des Lärms hörte sie in sich hinein. Sie war nicht erschreckt, sondern feucht.

(Fortsetzung folgt)

 

Geschrieben
Ganzbscjöne Geschichte bonaud die Fortsetzung gespannt
Geschrieben
Ganz schöne Geschichte bin auf die Fortsetzung gespannt
Geschrieben
Sehr schön geschrieben. Danke. Eine junge Novizin suche ich als älterer, dominanter Herr.
Geschrieben
Gefällt mir sehr gut. Bin gespannt, was mit Anna nun geschieht.
Geschrieben

bin auch gespannt, wie es weiter geht

Geschrieben
Bitte schreib weiter. Dein Text ließt sich echt gut !
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