*** aus dem Alltag - Teil II

November 30, 2023

Bewegungsfreiheit also. Denke ich. Diese Ungewissheit, was er mit mir vorhaben könnte. Es könnte ALLES sein. Es könnte weh tun. Erniedrigend sein. Tödlich gar? Nein, das glaube ich irgendwie nicht. Und alle Möglichkeiten, die es davon abgesehen gibt, erscheinen mir paradoxer Weise zumindest erträglich, wenn nicht so gar heiß. Wie kann ich so ein Vertrauen empfinden? Jemandem gegenüber, der mich in seiner Gewalt hat? Allein diese Formulierung in meinen Gedanken lässt einen Schauer über meinen Rücken laufen.

Den Geräuschen zufolge schließt er seine Hose und hörbar seinen Gürtel. Gürtel... noch so etwas, das schon viel Raum in meiner Gedankenwelt eingenommen hat.

Er tritt zu mir heran und...oh Mann... streicht mir sanft über die Wange. Was das in mir auslöst, kann ich nicht beschreiben. Meine Eingeweide krampfen auf angenehme, bisher nie dagewesene Weise zusammen. Dazu wieder dieser Geruch. Herb. Nach Moschus. Männlich. Stark. Wären meine Knie nicht noch fixiert, so würden sie wahrscheinlich gerade zittern. Seine Finger streichen von meiner Wange über meine Gesichtskontur, den Hals herab, an meinem Schlüsselbein entlang in Richtung Schulterblatt. Er tritt um mich herum und gelangt mit seiner Hand zu meinen verschnürten Unterarmen. Ich höre ihn atmen. Ich spüre seine Nähe. Warum ist da keine Angst? Nur unglaublich tiefer Respekt und das Gefühl, keinem Unbekannten ausgeliefert zu sein. Ausgeliefert. Wieder ein Wort, das mein Innerstes berührt. Er beginnt, die Fixierung meiner Arme zu lösen, mein Blut kehrt zurück in meine Unterarme, Handgelenke und Hände. Die Seile fallen, doch er behält meine Arme mit seinen Händen in der Position. Sein Mund nah an meinem Ohr, meine Atmung beschleunigt sich.

'Ich entfessle dich nun Stück für Stück. Du bewegst dich erst, wenn ich es erlaube. Zudem möchte ich keinen Ton von dir vernehmen. Verstanden? Nicke, falls ja.'

So schnell hat mein Körper mir noch nie gehorcht. Ich nicke, halte ansonsten komplett still und verschließe meine Lippen. Physisch und gedanklich.

'Gut.' Ein Lob. Fuck. Wo ist die starke, selbstbewusste, eigenständige, eigensinnige und sich sichere Frau hin, die ich eigentlich bin? Ich schmilze aufgrund eines winzigen Lobs und alles in mir verlangt nach mehr davon? Fast hätte ich mich selbst ausgelacht. Doch da ist dieser Teil in mir, der genau das kennt. Der weiß, dass das Ich, das alle kennen, nicht wirklich meine Persönlichkeit ist.

Er ist nun neben meinem rechten Bein und löst auch hier die Seile. Ich lausche auf jedes Geräusch und schließe, dass meine Unterschenkel auf einer Art erhöht liegenden Pfosten auf dem Boden, auf denen ich knie, festgebunden sind. Er wechselt zur linken Seite. Auch hier kommt der Blutfluss langsam wieder in Gang und sowohl meine Arme, als auch meine Beine werden warm und kribbelig. Ich muss mich beherrschen, um nicht anzufangen zu zittern. Keine Bewegung! Er tritt vor mich - so vermute ich anhand der Geräusche. Die Augenbinde scheint das Letzte zu sein, das mich gerade noch kleidet. Sein Mund ist wieder an meinem Ohr, er ist zu mir heruntergebeugt.

'Du wirst jetzt mit meiner Hilfe aufstehen. Das wird schmerzhaft sein. Die Regel zur Stille gilt weiterhin. Wir gehen dann hinüber zu deiner Matratze und du wirst dich ausruhen, bis ich dich abhole. Das wird nicht lange sein, wir haben heute noch viel vor. Also verschwende keine Zeit mit Denken, ruh dich aus. Verstanden?'

Ich zögere. Soll ich nicken? Ich darf mich ja nicht bewegen... gedehnte Momente verstreichen.

'Nicke, wenn du verstanden hast!' Höre ich da ein Schmunzeln aus seinen Worten? Ich nicke.

Oh fuck, was ist das? Seine Hand an der Innenseite meines Knies. Er führt sie langsam nach oben meinen Schenkel entlang. Nein nein nein nein.... Bitte nicht an meine überreizte Mitte. Doch genau das tut er. Seine Finger gleiten wie nebenbei über meine nasse Clit und meinen Venushügel. Ich kann es nicht verhindern... ein kehliger Laut entfährt meinen Lippen und mein Oberkörper krümmt sich lustvoll nach vorne. Ich bin wie benebelt und merke den Schlag erst, als mein Kopf zur Seite schnellt und meine Wange zu brennen anfängt. Ich kann mich nur schwer auf den Knien halten, richte mich aber direkt wieder auf und senke den Kopf. Halleluja, was ist da in den letzten Millisekunden passiert?

'Du musst noch unglaublich viel lernen. Und jetzt komm'. Er greift unter meine Arme und zieht mich etwas grob auf die Füße. Die Nadelstiche, die in meine Knie schnellen, sind unbeschreiblich. Ich sehe Sterne, als auch mein Kreislauf rebelliert, doch versuche, mich zusammenzureißen. Als ich einigermaßen sicher stehe, führt er mich (vermutlich) in eine Ecke des Raumes. und drückt mich unsanft auf die Matratze, die dort liegt. Oh Mann, bin ich mir meiner Nacktheit gerade bewusst...

'Am Ende der Matratze liegt ein Laken. Bedecke dich, wenn du das möchtest. Beachte folgende Regeln für die Zeit deiner Ruhe: Kein bewusster Laut und rühr die Augenbinde nicht an. Ich werde diese jetzt mit Panzertape an deinem Kopf befestigen - eine Hilfe von mir für dich - dann kommst du nicht auf falsche Gedanken.'

Wieder ist er mir unglaublich nah. Ich merke, wie die Röte in meine Wangen steigt und die Seite der Ohrfeige von eben brennt noch ein wenig mehr. Das Ratschen des Panzerbandes lässt mich zusammenzucken und ich fürchte die nächste Ohrfeige. Doch nichts passiert außer dass ich merke, wie er seinen Worten Taten folgen lässt.

Er steht auf. 'Nun tu, was ich dir geraten habe. Ruhe bis zu meiner Rückkehr, die nicht lange auf sich warten lassen wird. Ich werde Dinge mit dir anstellen, die du dir bisher nicht einmal hast denken können. Du bist mein Eigentum und meine Vorfreude darauf, mein Eigentum zu meinem Vergnügen zu benutzen, ist groß.'

Wie zur Bestätigung seiner Sätze, umschließt seine Hand meine Kehle und drückt zu. Ich bin nicht vorbereitet und unterdrücke den Reflex, nach Luft ringen zu wollen. Mein Hals schmerzt. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit. Und statt mich loszulassen, verstärkt er seinen Druck und zwingt mich auf die Matratze. Erst dann lässt er ab und ich sauge gierig Luft ein. Ohne ein weiteres Wort verlässt er den Raum und ich höre wieder das schwere Schloss, als der Schlüssel sich in ihm dreht.

Ich bin alleine. Nackt, sprachlos, überall Schmerz. Doch eines überlagert alles. Ich bin horny as hell...