*** aus dem Alltag - Teil VII

Dezember 12, 2023

Meine Sinne verschwimmen und ich bekomme nicht richtig mit, wie wir den Raum voller furchteinflößender und doch so phantasieanregender Dinge verlassen. Trägt er mich? Ich blinzle...und sehe natürlich nichts. Aber tatsächlich fühlt es sich an, als seien meine Arme um seinen Hals geschlungen und als ruhe mein Kopf an seiner muskulösen Brust. Wieder schließen sich meine Augen und ich bin nirgendwo mehr richtig da. Ein dumpfes Klopfen dringt in mein Bewusstsein, gepaart mit der Auf-und-Abbewegung meines Kopfes an seiner nackten Haut. Seine Schritte verursachen die Bewegung und das Klopfen ist sein Herzschlag. Auch wenn kein Gefühl wirklich greifbar ist, ist da so etwas wie Geborgenheit und Angekommensein. Seltsam. denke ich noch, dann nichts mehr.

Das Nächste, was ich wahrnehme, ist Wärme. Es fühlt sich an, als sei ich davon erfüllt und umhüllt. Ich bewege meinen Kopf und spüre unter meinem Hinterkopf etwas Weiches. Auch meine Hände kann ich bewegen und es erklingt...was? ein Plätschern? Wieder blinzle ich und erwarte, erneut nichts sehen zu können, doch sanftes Licht erreicht meine Netzhäute. Ungläubig öffne ich die Augen und kann meine Umgebung wahrnehmen. Ich liege in der Eckbadewanne des Badezimmers, in dem ich mich vor gefühlt einer Ewigkeit fertiggemacht habe für.... oh Mann... Stück für Stück erreichen die Erinnerungen mein Bewusstsein und die Empfindungen prasseln nur so auf mich ein. Scham, Angst, Erinnerung an Schmerz, absolute Handlungsunfähigkeit und dann ein überrollendes Gefühl. Lust. Ankommen. Mich selbst finden. War es das, was in diesem Kellerraum passiert ist? War ich das erste Mal ich selbst? Dieser Gedanke ist zu groß, als dass ich ihn richtig denken könnte, also versuche ich mich auf's Jetzt zu fokussieren. Mein Blick wandert an mir herunter. Ich liege nackt in klarem, warmem Wasser und es umgibt mich wie ein Kokon. Ein leichtes Brennen an so vielen Stellen meines Körpers erinnert daran, was er ertragen hat, aber es ist nur leicht unangenehm. Eher fühlt es sich an, als würde das Wasser lindernd wirken. Ich drehe meinen Kopf und bemerke, dass er auf einer Art Kissen ruht. Alles ist angenehm und irgendwie gedämpft. Ich bewege meine Hände und überlege, mich abzustützen und aufzurichten, doch fehlt mir dazu die Motivation. Viel zu geborgen ist es gerade. Stattdessen finden meine Hände ihren Weg zu meinem Körper. Ich streiche sanft über meinen Bauch, lasse eine Hand zur Yoni gleiten und umgreife meinen Venushügel. Ich schließe die Augen und lasse mich von den Erinnerungen an das Erlebte ergreifen. Leichte pulsierende Impulse durchlaufen meine Clit und ich merke, wie mich die Lust erfasst. Meine Finger tasten entlang meiner Lippen und zu meinem Anus. Es fühlt sich alles etwas wund und benutzt an, aber wieder - nicht unangenehm. Ich nehme meine Hand wieder fort und streiche mit beiden in Richtung meiner Brust. Als ich meine Nippel umschließe, ist hier deutlicher zu spüren, was sie haben mitmachen dürfen. Ein Stechen durchfährt mich, als ich sie umgreife und ich liebkose sie sanft mit Daumen und Zeigefinger. Dann wandern meine Hände weiter hoch und fast erschrocken stelle ich fest, dass das Halsband verschwunden ist. Ich streiche weiter hoch an meinem Hals entlang, umgreife mein Gesicht mit meinen Händen und lasse dann meine Finger durch meine Haare fahren. Diese sind nur leicht feucht und ich rutsche instinktiv tiefer in die Wanne und verschwinde im warmen Wasser. Schwerelos fühlt es sich an und ich bleibe so, bis die Luft knapp wird. Etwas zu schnell tauche ich auf und diese Energie setzt sich fort in der Bewegung, für die ich vorhin noch nicht bereit war. Ich stütze mich ab und setze mich nach Luft ringend auf.

'Sachte, sachte.' höre ich da von hinter mir und erstarre. Er ist hier? Er sitzt hinter mir? Ich bin zu keiner Bewegung fähig und merke nur, wie mein Brustkorb sich schneller hebt und senkt. Erstarrt warte ich und bemerke jeden Wassertropfen, der aus meinen Haarspitzen über meinen Schultergürtel und mein Dekolletée läuft.

'Willkommen zurück, Kleine! Entspann dich. Das ist der Teil in dem du Kraft sammelst. Kraft für alles, was ich noch mit dir vorhabe. Ich bin hinter dir und du darfst dich umdrehen, wenn du möchtest. Konnte dich in deinem Zustand ja nicht alleine im Wasser lassen.'

Ich weiß nicht, was ich will und ob ich mich traue, mich umzudrehen. Ich atme einmal mehr tief ein und senke meinen Blick. So auf's Wasser starrend, mache ich in Zeitlupe Bewegungen, die mich auf meine Knie und in seine Richtung drehen. Fast bin ich versucht, die Hände hinter den Rücken zu nehmen, doch lasse ich das. Ich beobachte die leicht gekräuselten Wellen des Badewassers, unter denen sich meine Knie und Oberschenkel abzeichnen. Die Wasserlinie umspielt meine Taille und ich nehme meinen Bauchnabel unter der Wasseroberfläche wahr.

'Du darfst deinen Blick heben.' vernehme ich und wie als wollte ich gehorchen, blicke ich auf. Sein nackter Oberkörper wirkt wie der einer griechischen Gottesstatue im Licht der Kerzen, die die sanfte Beleuchtung ausmachen. Mein Blick wandert weiter nach oben und heftet sich an die grüngrauen, intensiven Augen. Das Einzige, was die schwarze Skimaske freigibt, die sein Gesicht verdeckt. Etwas tun diese Augen mit mir. Sie erinnern mich dunkel an etwas. Ein Erlebnis... die Härchen an meinen Unterarmen stellen sich auf und ich bemerke an einem leichten Ziehen, dass meine Nippel es ihnen gleichtun. Keine Chance, den Gedanken zu greifen, woran ich mich gerade versuche zu erinnern. Verdammt. Ich kenne ihn. Aber das ist das Einzige, was ich weiß. Das woher und seit wann ist null greifbar.

Leichte Linien zeichnen sich um die Augen ab und ich höre ihn sagen 'Ich weiß, wie gerne du weißt, was auf dich zukommt. Für die nächsten Stunden kann ich dir diesen Wunsch erfüllen: Du wirst dich jetzt waschen und die bequemen Sachen anziehen, die ich dir bereitgelegt habe. Inklusive Augenbinde. Dann werde ich dich in deinen Raum zurückbringen und du wirst schlafen. Glaub mir, das was danach auf dich wartet, lässt das bereits Erlebte wie einen Sonntagsspaziergang im Schnee wirken. Und du solltest mich auch darin besser nicht enttäuschen, ich erwarte viel von dir. Und nicht nur ich...

Drücke - wie du es schon kennst - den Schalter an der Tür, wenn du soweit bist, ich hole dich ab.'

Er beugt sich vor, greift in meine nassen Haare und zieht mich an ihnen zum Stehen in der Wanne. Seiner Bewegung kann ich entnehmen, dass ich aus der Wanne steigen soll und durch weiteren Zug an meinen Haaren bedeutet er mir, in die Dusche zu gehen, die ich bereits kenne.

Er löst den Griff in meine Haare und seine Augen sind auf meine geheftet, während er seine Hand besitzergreifend über meinen Hals, mein Brustbein, die Linie, die meinen Bauch mittig teilt bis zu meiner Fotze wandern lässt. Ich halte seinem Blick stand, als er fordernd zwei Finger in sie schiebt und einen weiteren in den Arsch folgen lässt. Statt meinem inneren Verlangen zu folgen, mich mit ihnen zu ficken, zieht er sie unmittelbar wieder aus mir heraus , um sich wortlos umzudrehen und den Raum zu verlassen.
Das Klicken des Schlosses reißt mich aus meiner Trance. Ich beginne, seinen Anweisungen Folge zu leisten und zwei Dinge begleiten jeden meiner Handgriffe.

Sehnsucht nach mehr und der Gedanke an seine Worte 'Und nicht nur ich...'

Beides ist omnipräsent, während ich mich wasche, abtrockne, eincreme, föhne und den weichen cremefarbenen Flanellschlafanzug überziehe.

Auch als ich die Augenbinde anlege und den Schalter betätige und ebenso, während er mein erblindetes Ich mit den nackten Füßen über den langsam bekannten Estrichboden zu dem mir visuell unbekannten Raum mit der Matratze führt, auf die ich mich sinken lasse, kann ich nichts anderes empfinden als Angst vor dem Ungewissen und gleichzeitig unendlichem dunklen Verlangen.

bearbeitet Dezember 12, 2023 von Yours84