Dies ist ein beliebter Beitrag. Mm**** Geschrieben Dezember 24, 2023 Dies ist ein beliebter Beitrag. Geschrieben Dezember 24, 2023 Ankommen: Ein weiß getünchtes Haus im Scherenschnitt vorm Sonnen geküssten Horizont. Entferntes Meeresrauschen brandet an zitterndes Trommelfell. An der einsamen Bushaltestelle, vergessen, ein rotes paar Schuhe im Gras. Der Linke achtlos umgefallen. Auf dem Absatz zirpt eine Zikade die Abendmelodie. Den Weg hinunter dem Haus entgegen, flattert ein Kolibriherz gegen verkrampfte Rippen. Darüber ein überreiztes Gehirn auf der Suche nach Erklärung für die eigene Waghalsigkeit. Leise Schritte im weichen, trockenen Gras. Flacher Atem mischt sich mit rauschendem Blut. Die angelehnte Tür atmet Kühle in den heißen Abend, zeichnet Gänsehaut vom Arm den nackten Körper hinab. Das Kleid achtlos abgelegt, ziert die Türschwelle. Den Mund trocken, die Augen geweitet, öffnen zitternde Hände langsam die Tür. Kalter Steinboden unter schwitzigen Füßen. Der hallende Knall, der ins Schloss fallenden Tür, verleiht der Situation eine eigentümliche Endgültigkeit. << So ist dann jetzt auch wirklich klar, dass ich da bin. >> Mit geröteten Wangen, schleicht sie, in einem Gefühl wachsender Ungewissheit, auf Zehenspitzen der halboffenen Tür am Ende des dunklen Flures entgegen. Der Korridor geschlossener Türen dehnt sich vor ihr aus. Sie geht wie durch tiefes wattiges Wasser. In der dröhnenden Stille des Hauses klingen ihre Schritte, als trüge sie noch immer Schuhe. Der rote, seidige Schal an der Türklinke bauscht sich im Luftzug. Auf einem kleinen Tisch wartet ein auf sie ein milchig beschlagenes Glas, daran gelehnt ein weißer schwerer Umschlag. Mit flatternden Händen öffnet sie den Umschlag << Trink aus, verbinde dir die Augen und komm durch die Tür. >> steht dort in unbekannter, schwungvoller Schrift. Gierig trinkt sie in langen Zügen das kühle Nass. Ein Rinnsal läuft ihren Hals hinab vermischt sich mit dem Schweiß zwischen ihren Brüsten, kitzelt leicht. Fahrig will sie das Glas abstellen, erwischt jedoch nur die Kante des Tisches und sieht wie in Zeitlupe das Glas auf den Boden zu rasen. Funkelnde Scherben, die sich über den Boden ergießen. Dumpfes Kichern im Raum hinter der Tür. Sie ist wie gelähmt. << Scheiße, da muss ich doch jetzt durch. >> Sie greift nach dem Tuch. Atmet noch einmal, auch wenn die Luft den Weg in ihre Lungen kaum zu finden scheint. Ihr ist schwindelig, die Ohren dröhnen. Sie schlingt das Tuch um ihren Kopf verschließt ihre Augen. Findet sich wieder im finstren Raum, nur das Funkeln der Scherben scheint sie noch zu riechen. Hinter dem Tuch schließt sie die Augen, strafft die müden, zitternden Schultern und öffnet, schwungvoller als gedacht, die Tür. Der Körper lechzend nach Berührung, begleitet vom schneidenden Brennen an den schuhlosen Füßen, tritt sie zaghaft in das unbekannte Nichts des nächsten Raumes. Zwischenspiel: Der unnütze Gedanke, was sie dazu bewogen hat völlig nackt, ohne zu sehen, sich einem völlig Unbekannten ausgeliefert zu haben, schleicht ungehört durch ihr Hormonüberschwemmtes Gehirn. Nur die Angst die er gnädiger Weise im Schlepptau hat lässt sie japsen. Mit jedem Schritt bohren die kleinen Scherben sich tiefer, erschweren den Nächsten. Sie strauchelt. Warme Hände fassen Sie um die Taille, geben ihr halt. Erleichterung durchfährt sie. Ein Schwall ihrer angesammelten Geilheit sickert zäh, nass ihr Bein hinab. Sie errötet, schämt sich dessen. Die Hände deuten ihr stehen zu bleiben, sich zu drehen. Unter Schmerzen versucht sich langsam auf der Stelle zu drehen. << schlechte Idee >> der Schwindel wird stärker, wieder verlieren die Füße den Halt. Sie strauchelt gegen einen Körper, kann sich fangen. Er duftet gut sauber und frisch. Kurz ist sie beruhigt. Dann meldet eine leise Stimme von ganz tief hinten aus dem chaotischen Gedankenstrom << So wie die Hände dich halten, können Sie unmöglich zu dem Körper gehören, gegen den du grade geprallt bist. >> Der Griff um ihre Taille wird fester, hält sie in Position, etwas kühles an ihren Handgelenken schnappt zu. Die Erkenntnis << Wir sind hier nicht zu zweit, hier sind mehr Menschen. >> schlägt durch. Panik breitet sich in ihr aus. Ein Schrei bricht unwillkürlich aus ihr heraus, von dem sie selbst nur den leisen inneren Nachhall wahrnehmen kann. Ihre Hände werden über den Kopf gezogen, mit Wucht. Nur knapp auf den Zehenspitzen kann sie sich halten, spürt das Blut ihrer Wunden die Fußsohlen hinab rinnen. Die Hände sind verschwunden, ihr Schreien noch nicht. Ihr Herz schlägt wild gegen ihre Rippen. Mit fliegenden Fingern tastet sie in der Luft, versucht die Art der Fixierung zu ertasten. << Keine Chance Kleines, Stahl und Ketten >> sie hasst diese tiefe Stimme, die sie da spottend verhöhnt. Sie zerrt an den Fesseln, zieht an den Ketten, nichts passiert. Der Schrei wird leiser, die Kehle brennt. Sie versucht ruhiger zu atmen, sich zu beruhigen. Langsam findet sie ihr Gleichgewicht. Bemüht sich um ruhige Atmung. Alles was sie hören kann bleibt ihr rasendes Herz. Um ihre Fußgelenke schließt sich Metall, Hände die ihre Beine hinauf gleiten, zu viele, die jetzt ihre Nässe entdecken, sich in sie bohren. Sie hört ein dumpfes lachen. << Geil wie eine läufige Hündin. >> raunt eine Stimme dicht an ihrem Ohr. Sie schämt sich keuchend vor Lust, ob der Selbigen. Sie möchte die Beine schließen, kann nicht, unbarmherzig wird sie offen gehalten, präsentiert, unter den gefühlten, drängenden Blicken, die sie zum Auslaufen bringen. Aus dem verschwommenen Nichts trifft er sie, der erste zischende Schlag, dicht gefolgt von einem Zweiten kräftigerem. Zu schnell als das beide von der gleichen Person gekommen sein könnten. Weiter kann sie nicht denken. Die Schläge scheinen einem ansteigenden Rhythmus zu folgen und von allen Seiten zukommen. Wie ein Hagel aus prasselnden Pfeilen, gehen die Schläge auf sie nieder. Schweiß beginnt geplatzte Haut leise zu verbrennen. Ihr Kampf gegen die Fesseln, die Versuche sich den Hieben zu entwinden, ebbt langsam ab. Langsam mischt sich in die wimmernden Schreie eine tiefe Ruhe und Leichtigkeit im Denken. Der Schmerzrhythmus ist inzwischen im Bereich Unaushaltbar angekommen, ihr ganzer Körper brennt. In Position halten sie nur noch die Fesseln. Sie kann nicht mehr. Sie zittert und schluchzt, das Tuch vor ihren Augen ganz nass. Die Schläge zu schnell zu stark, vor allem im Schritt quälend, dumpf hört sie sich um ein Ende betteln, wundert sich, das sie noch in der Lage ist Wörter zu formen, ihr Gedankenstrom hat die Wortform aufgegeben blitzt nur noch in Bildern durch ihren Kopf. << Ob sie überhaupt aufhören werden? >> Sie hängt in den Fesseln, das Betteln ist fast tonlos geworden, sie hat keine Kraft mehr, das Gefühl für Raum und Zeit ist abhanden gekommen, das Tuch vor den Augen verrutscht hängt am Hals, sehen kann sie dennoch nichts. Den Blick von Tränen verwischt, die sie gar nicht mehr registrieren kann. Da sind sie wieder die Hände auf ihr, kühle Hände, fahren über den brennenden zuckenden Körper, verfolgen die darauf gezeichneten Spuren. Sie stöhnt, was irgendwie lauter und weniger dumpf ist als zuvor, unerklärlich. Sie wird bewegt, positioniert in einem Meer aus Körpern, das sich an sie und in sie drängt. Sie kann nicht mehr erkennen wer wo wann in ihr ist, hat das Gefühl alles passiere gleichzeitig, alle Öffnungen würden gleichzeitig gefüllt, penetriert, gefickt, sie kann es sich nicht erklären. Sie würde gerne helfen, den Stößen entgegenkommen. Sie versucht die Muskeln zu bewegen, scheitert. Sie hat wieder begonnen zu betteln kaum hörbar und doch so deutlich. Aber nicht um ein Ende sondern ein Weiter. In ihr, tief drinnen schämt sie sich dafür und zum ersten Mal an diesem Abend bemerkt sie die Tränen, die jetzt in Strömen fließen. Sie genießt die Hände die sich um ihre Kehle legen ihr die wenige Luft die noch da war nehmen. Im verschwommenem Meer aus Tränen taucht ein Augenpaar auf, ganz klar, hält ihren Blick fest im steigenden Rhythmus der Stöße. Ein Finger der ganz sanft über ihre Klitoris streicht. Sie taucht ab in den Blick, fühlt wie ihr Körper sich zusammen zieht. Der Blick der sie hält, als ihre Welt explodiert, der Unterleib der zuckt die Hände um den Hals die fester zudrücken, während ihre Welt schwarz wird, keine Luft mehr, keine Bewegung, nur noch der explodierende, zuckende Unterleib in einem Meer aus Blicken, eine Ewigkeit. Ende: Sie friert, weiß nicht wo sie ist. Mit den ersten Atemzügen kommt die Erinnerung gewaltsam zurück. Der Boden unter ihr ist kalt und hart. Sie öffnet die Augen, Blickt sich um. Allein. Sie rappelt sich auf, der ganze Körper schmerzt, schreit nach Ruhe und Erholung. Blitzende Bilder der letzten Stunden schießen in ihren Kopf lassen sie wieder erröten. Sie beugt sich vor, kontrolliert ihre Füße, kleine Schnitte scheinbar versorgt, keine Scherben. Erleichterung. Sie streicht mit den Händen über ihren Leib, der sich seltsam sauber anfühlt. Hinter ihr schlägt eine Uhr zur vollen Stunde. Sie wendet sich dem Geräusch zu. Atmet tief durch, hievt sich hoch, kämpft mit der Müdigkeit. Die Enden des Tuchs um ihren Hals streichen ihre Brust, lassen sie erschauern. Sie schleicht leise zur Tür, die Scherben scheinen Verschwunden. Auf dem Tisch liegt sorgfältig gefaltet ihr Kleid, sie hüllt sich in den weichen Stoff der perfekt zum Tuch um ihren Hals passt. Sie richtet ihr Haar, streicht die Tränenreste aus den Augen. Sie geht wie sie kam, nur innen verändert bis auf das Tuch, befriedigt und erschüttert, durch das weiche trockene Gras, fort vom Haus hoch zur Bushaltestelle. Den brennenden Blick aus dem schwarzen Fenster des weiß getünchten Hauses nicht bemerkend. Sie lacht als sie ihre Schuhe findet, schlüpft in sie hinein, sie passen noch immer.
st**** Geschrieben Dezember 25, 2023 Geschrieben Dezember 25, 2023 Ich glaube das war nicht Brandenburg, sondern Frankreich 😉🥂.
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