Dies ist ein beliebter Beitrag. Mm**** Geschrieben Februar 25 Dies ist ein beliebter Beitrag. Geschrieben Februar 25 Aufgeregt beobachte ich die vorbeieilende Menge und versuche herauszufinden, ob mein laut fiependes, blinkendes Neonreklameschild mit der Aufschrift „Chica ohne Unterwäsche wartet mit hinterm Rücken gefesselten Händen auf Ihren Liebhaber” auffällt. Und ich bin mir sicher: Wenn es nähere Beachtung fände, dann sänge besagtes Schildchen: „Greifen sie zu! Die Schlüssel zu den Handschellen hat sie nicht mal.“ Ich verdrehe die Augen, heiße mich Ruhe halten und blicke das fünfzehnte Mal in den letzten zweieinhalb Minuten auf die große Haltestellenuhr. Meine Haare kitzeln mich an der Nase, ich würde sie gerne zurückstreichen. In Ermangelung von Alternativen lehne ich mich an das Haltestellenhäuschen, tappe mit dem Fuß und überlege, wie genau ich eigentlich hier gelandet bin. Die Handschellen lagen in einem Päckchen ohne Absender, nur von einem schlichten Zettel begleitet auf dem Ort und Zeit des Treffens standen, mehr nicht - keine Unterschrift und kein Schlüssel. Eigentlich wollte ich dich fragen, hab mich aber nicht getraut. Bin einfach davon ausgegangen, das Gesandte kam von dir, aber gerade zweifle ich ziemlich. Ich schaue auf meine Schuhspitzen, auf denen die ersten Schneeflocken zu liegen kommen. Mein Herz rast und ich frage mich, was ich denn mache, wenn du nicht auftauchst. Die Handschellen sind jetzt ja zu und den Schlüssel hab ich nicht und der von meinen passte nicht. In Filmen gehen die Leute ja oft einfach in einen Baumarkt. Aber die sind meist zu zweit und wenigstens dem Gefängnis entflohen ... Ich bin so in Gedanken vertieft, dass es scheint, als habest du dich vor mir materialisiert und ich zucke tatsächlich zusammen bei deinem Anblick. Dein Atem rauchweiß in der kalten Abendluft, in deinen Augen glitzert der Schalk. „Na, wie sicher waren Sie sich, dass ich Sie versetze?“ fragst du mich leise während du mein Haar zurückstreichst und den Mantel, der nur über meinen Schultern liegt, enger um mich schlingst. Mein eloquent daher gestammeltes „Ehmmm..“ fegst du lächelnd mit einem Bisou auf die Wange beiseite, das gemurmelte: „Es ist schön, Sie endlich wieder zu sehen.“ verschluckt der Wind. Du legst deinen Arm um mich und lotst mich, als sei es das Normalste der Welt, in Richtung Straße. Du redest von Diesem und Jenem, wovon genau, schneide ich gar nicht richtig mit, nur manchmal schaust du kurz zu mir hinunter, lächelst und drückst mich ein klein wenig fester. Ich bin dankbar. Dankbar, dass ich dir einfach zuhören kann, es ist schwer genug, das Gefühl auffliegen zu können, runterzudrücken und dabei noch drauf zu achten, weder auszurutschen, noch mit dem Atmen aufzuhören. Viel schneller, als ich dachte, stehen wir vor einem kleinen, schnuckeligen Restaurant „Hotel und Restaurant La maison blanche“ Aha, denke ich - da stehe ich auch schon im Eingang. Du sprichst mit dem Platzzuweiser, behältst deinen Mantel an und führst mich dann vor dir und dem munter plaudernden Kellner hinterher zu einem ruhigen Tisch im hinteren Bereich des Saals, wartest bis der Kellner verschwindet, nimmst mir den Mantel ab, lässt deine Hände über meine Arme wandern. Ich reagiere prompt, bekomme Gänsehaut und die Spitzen meiner Brüste zeichnen sich jetzt deutlich unter dem dünnen Stoff ab. Ich würde mich gern an dich schmiegen, als du mein Haar richtest und meinen Nacken mit den Lippen streifst. Als ich sitze, bin ich froh, dass du meine Erregung nur in Ansätzen bemerken kannst. Mein Tuch hast du so über meine Schultern drapiert, dass es die Arme und Schellen bedeckt. So sehe ich relativ unauffällig aus - hoffe ich zumindest. Ich schaue mich um, niemand scheint Notiz von uns zu nehmen. Du legst ab, behältst nur den Schal an, ein wenig befremdlich - aber gut: Wer bin ich hier, etwas befremdlich zu finden. Du sitzt über Eck, hälst mein Bein fest, als ich es überschlagen möchte, und schüttelst lächelnd den Kopf. Der Kellner kommt und will uns die Karten reichen. Du greifst zu „Eine Karte reicht. Danke. Wir nehmen eine Flasche Sancerre, bitte.“ Weiter schenkst du ihm keine Aufmerksamkeit. Ich lächle freundlich und schaue dann zu dir. „Was machst du hier?“, frage ich ein wenig überstürzt. „Eine Fortbildung,“ ist deine knappe Antwort, dann folgt Schweigen. Das macht mich nervös. Ich beobachte dich, versuche, zu verstehen, was hier passiert. Der Wein kommt, du probierst, nickst. Ob du gar nicht nervös bist? Du bestellst irgendwas, ich kann mich nicht ausreichend konzentrieren und dazu einen Strohhalm. Der Kellner guckt konsterniert, ist aber zu professionell, sich zu äußern. Es dauert eine Weile, bis das Essen kommt. So halte ich mich, im weitesten Sinne, am Wein fest. Nach dem zweiten Glas passiert, was mir so oft passiert, wenn ich angetrunken bin – ich fange an zu plappern. Erzähle dir hiervon und davon, werde dabei rot und schäme mich. Den Mund zu halten, vor lauter Nervosität, klappt leider nicht. Ich stehe unter Strom, bin überfordert von deiner Nähe, deiner Hand auf meinem Bein, dem forschenden Blick. Das Essen kommt. Ich fürchte kurz, der Kellner würde ohnmächtig beim Anblick des Strohhalms im Wein, aber er reißt sich zusammen, sagt nichts und verschwindet wieder. Ich hingegen starre auf den Teller vor mir und überlege fieberhaft, wie genau das jetzt funktionieren soll, ohne das wir in drei Minuten rausgeflogen sind. Es ist zwar Fingerfood - aber mal ehrlich, selbst das erfordert ja freie Finger. Ich schaue hoch in dein süffisantes Grinsen. Ich möchte grade fragen, was du möchtest, da hälst du mir ein Stück hin, etwa auf Mundhöhe, genau so, dass ich mich ein wenig vorbeugen muss und du freie Sicht auf meine Brust erhältst. Ich seufze, lehne mich vor, esse dir aus der Hand und kann mich nicht entscheiden, ob ich das furchtbar oder geil finde. Zum Ende hälst du mir deine Hand hin, allerdings muss ich mich deutlich weiter zu dir beugen als zuvor. Dabei rutscht mir der Schal von den Schultern, aber ich erreiche deine Hand, lecke dich sauber und sauge an deinem Zeigefinger, als du ihn mir kurz tief in den Mund schiebst. Dann entziehst du ihn mir, was für einen Moment sicher komisch aussieht, da ich mich so schnell nicht gesammelt bekomme. Und so brauche ich einen Augenblick, um mich aufzurichten und klar zu denken. Da bist du schon hinter mir und legst mir erst den Schal um die Schultern und dann ein Lederband mit einem Schlüssel um den Hals. “Ich gehe jetzt kurz telefonieren, derweil überlegen Sie, ob Sie mich noch begleiten. Und wenn Sie lieber weglaufen, haben Sie den Schlüssel für die Handschellen um den Hals. Aber für den Fall.. ” Du ziehst mitten im Satz meinen Kopf in den Nacken und, ich kann es nicht fassen, küsst mich. Ich bin zu langsam und zu überfordert, um den Kuss zu erwidern und dann bist du schon weg. Ich hasse diese vorgeschobenen Entscheidungsmöglichkeiten. Ich habe mitten in der Stadt mit verschlossenen Händen ohne Schlüssel auf dich gewartet, natürlich bleibe ich. Ich lehne mich zurück, versuche, ruhig zu atmen, mich zu beruhigen. Es dauert lange, zulange, bis du zurückkehrst. Deine Stirn liegt in Falten, erst als du mich siehst, lächelst du ein wenig, aber irgendwie wehmütig. Ich würde dich gerne fragen, was passiert ist, traue mich nicht, weiß nicht, ob es mich etwas angeht, also bleibe ich still und warte einfach. Du nimmst die Mäntel zur Hand, hilfst mir auf. “Sie begleiten mich?” Ich nicke, reden ist mal wieder nicht. „Schön, dann hier lang.“ Ich gehe vor dir durch die Schwingtür, auf der groß „Zu den Zimmern“ steht, dann weiter die Treppe hinauf. Dein Blick brennt in meinem Rücken.
Ja**** Geschrieben Februar 25 Geschrieben Februar 25 Sehr interessanter Anfang der Story. Ist das gewollt, das die mitten im Satz abbricht?
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