Keuschhaltung, PNC & Scham

[Mi****]

In einem andere Beitrag habe ich die spekulative These aufgestellt, dass die PNC (Post Nut Clarity) dann besonders stark ausfällt, wenn Scham mit den Kinks verbunden ist. Nur wie viel ist da dran?

Ich weiß von Gesprächen mit Femdoms und Subs, dass viele diesen Moment erleben, einen Moment der "Klarheit", der Bann der durch die Keuschhaltung aufgebaut ist, ist gebrochen, manche fühlen sich für einen Moment sogar nicht mehr so devot, distanzieren sich, brauchen Zeit für sich. Dommes haben mir erzählt, dass sie dann geghostet worden sind oder Dynamiken zerbrochen sind an diesem Einschnitt und der damit eingehenden Persönlichkeitsveränderung (wobei man ja sagen muss, eigentlich: Umkehr der Persönlichkeitsveränderung). Besonders schlimm ist das natürlich, wenn man sich entscheidet, das auf einen feierlichen Tag zu legen, wie einem Geburtstag oder Weihnachten. Ganze Feste sollen davon ruiniert worden sein.

Wie sind eure Erfahrungen? Wie erlebt ihr die Auflösung der Keuschheit? Und denkt ihr Scham hat etwas damit zu tun?

[shadel]

Hundert Prozent! Schön, dass du das ansprichst. Ihm geht es manchmal auch so, dass er nach dem Kommen in einer Session sehr schnell raus will und sich schämt. Ich glaube es liegt an der grundlegenden Offenheit und dem Umgang dem Thema gegenüber

[Gelöschter Benutzer]

Wer wegen Post Nut Clarity Kontakt abbricht war einfach zu Notgeil um zu wissen was er wirklich wollte

[Lukas-2003]

Nach dem kommen steigt in meiner Erfahrung die Scham sehr schnell an. Dinge die man aus reiner Lust gemacht hat machen auf einmal viel weniger Sinn, man bereut diese teilweise.
Die Reaktion davor zu fliehen bzw. aus dieser Situation sich zu entfernen kann ich dementsprechend nachvollziehen.

[Fi****]

Ist das nicht vielmehr immer wieder ein gelebter Prozess? Nicht kommen dürfen, Käfige tragen und irgendwann dann die Erlösung, die dann wieder im Käfig endet. Der Orgasmus muss ja nicht zwingend befreiend sein, ruinieren ist auch immer wieder ganz nett… An sich ein Kreislauf. Ich hab schon häufiger erlebt, dass viele Männer den Käfig durchaus vermissen, wenn sie dann ganz ungewohnt etwas länger (ich meine Stunden, nicht Tage) frei sind.

[Mi****]

vor 3 Minuten, schrieb Filli:

Ist das nicht vielmehr immer wieder ein gelebter Prozess? Nicht kommen dürfen, Käfige tragen und irgendwann dann die Erlösung, die dann wieder im Käfig endet. Der Orgasmus muss ja nicht zwingend befreiend sein, ruinieren ist auch immer wieder ganz nett… An sich ein Kreislauf. Ich hab schon häufiger erlebt, dass viele Männer den Käfig durchaus vermissen, wenn sie dann ganz ungewohnt etwas länger (ich meine Stunden, nicht Tage) frei sind.

Ist das für dich so? Lässt du dich direkt wieder einsperren ohne Murren?

[Fi****]

Gerade eben, schrieb MissCurious:

Ist das für dich so? Lässt du dich direkt wieder einsperren ohne Murren?

Ich lass mich gar nicht einsperren^^

[Mi****]

Gerade eben, schrieb Filli:

Ich lass mich gar nicht einsperren^^

Oh sorry 🙊 Dann andersrum. Klappt das so einfach?

[Fi****]

vor 7 Minuten, schrieb MissCurious:

Oh sorry 🙊 Dann andersrum. Klappt das so einfach?

Absolut… das ist ein tiefes Verlangen, die Kontrolle über die Lust abzugeben.

bearbeitet Juni 20 von Filli

[Li****]

Ich denke nicht dass es etwas mit scham zu tun hat sondern wie sie auch schon richtig festgestellt haben eine Rückkehr ins „normale“ ist

[shadel]

Vor 20 Minuten , schrieb MissCurious:

Ist das für dich so? Lässt du dich direkt wieder einsperren ohne Murren?

Ist das Kommen bei dir eine Belohnung? Oder wie kommt es dazu, dass er danach direkt wieder weggesperrt wird?

[Mi****]

Gerade eben, schrieb shadel:

Ist das Kommen bei dir eine Belohnung? Oder wie kommt es dazu, dass er danach direkt wieder weggesperrt wird?

Ich habe meinen Sub nur ein einziges Mal direkt wieder weggesperrt, das war für mich ein Test ehrlich gesagt, bevor ich ihm das Halsband angelegt habe^^ Sonst habe ich das auch noch nie so wahnsinnig lange gemacht. Ich habe auch Bisschen Schiss was passieren würde, wenn das Tease & Denial (denn im Grunde sehe ich Keuschhaltung als Werkzeug dafür) nicht im happy end irgendwann endet. Ich habe bisher noch niemandem dem Frust zugetraut durch z.B. einen ruinierten Orgasmus. 

[shadel]

Vor 4 Minuten , schrieb MissCurious:

Ich habe meinen Sub nur ein einziges Mal direkt wieder weggesperrt, das war für mich ein Test ehrlich gesagt, bevor ich ihm das Halsband angelegt habe^^ Sonst habe ich das auch noch nie so wahnsinnig lange gemacht. Ich habe auch Bisschen Schiss was passieren würde, wenn das Tease & Denial (denn im Grunde sehe ich Keuschhaltung als Werkzeug dafür) nicht im happy end irgendwann endet. Ich habe bisher noch niemandem dem Frust zugetraut durch z.B. einen ruinierten Orgasmus. 

Spannend :) was meinst du was passiert, wenn es nicht im Happy End endet?

Was war die längste Dauer?

ich sehe den Orgasmus eher als Belohnung. Ergo hat er davor dann was Gutes getan, der Käfig hingegen läuft als Strafe.

[Mi****]

vor 3 Minuten, schrieb shadel:

Spannend was meinst du was passiert, wenn es nicht im Happy End endet?

Was war die längste Dauer?

ich sehe den Orgasmus eher als Belohnung. Ergo hat er davor dann was Gutes getan, der Käfig hingegen läuft als Strafe.

Das längste waren 2,5 Wochen. Ich denke, wenn jemand dem Frust nicht gewachsen ist, kann er stimmungstechnisch umkippen, also in einen Frustbereich kommen, der nicht mehr gut ist, wo er fertig ist mit der Welt. Da bin ich lieber vorsichtig 

[Fi****]

Ich glaube, man sollte hier an der Stelle nicht vergessen, dass es nun einmal Männer gibt, die eingesperrt sein wollen und die ein „Key-holder“ suchen und es gibt Männer, die finden das partiell mal ganz nett, da ist es eben eine Gratwanderung und man muss sich herantasten… kommt vielleicht auch auf die masochistische Neigung an und das ist dann eben auch ein Thema für ruinierte Orgasmen.
Aber die Punkte sondiert man eben auch am Anfang mit dem Sub.

bearbeitet Juni 20 von Filli

[CharlyOs]

Ich glaube auch, dass das sehr individuell ist. Natürlich verändert ein Orgasmus in dem Moment etwas. Und es kann auch Scham auslösen, wenn man Scham empfindet. Aber das kann auch bereits der Reiz für ein Neubeginn des Spiels sein. Ich mag das Gefühl, wenn nach dem Orgasmus die Herrin weiter fordert. Aber das muss nicht bei jedem so sein.  

[af****]

Wenn ich für eine Frau keuch bleibe über eine längere Zeit, ist das eher so, als hätte ich ununterbrochen für die gesamte Zeit der Keuchheit Sex. Das wird nach wenigen Tagen so schlimm, dass ich kaum sitzen kann und sogar fiebrig bin. Wenn ich dann kommen darf, ist es tatsächlich so, dass ich erstmal eine Weile brauch, um mich zu erholen.

[gefesseltinlatex]

Ich kenne das Gefühl von PNC in Bezug auf meine Fetische. Mich erregt es, von Kopf bis Fuß in Latexkleidung zu stecken in Verbindung mit strenger Fesselung. Je enger und unbeweglicher, desto besser. Aber nach dem Orgasmus überkommt mich Scham, die Erregung ist mit einem Schlag verflogen. Ab dann muss ich so schnell als möglich aus der Fesselung und der Latexkleidung raus…. Ich finde es schade, aber das Gefühl ist stark. Ich hab mich immer gefragt wie es wäre, wenn mich der dominante Partner einfach nicht erlöst und zappeln lässt. Ob dann die Erregung wieder einsetzt ?

[Bl****]

Ich glaube das ist eine Frage von Commitment und wie sehr man sich kritisch mit der eigenen Sexualität auseinandersetzt…Wenn man sich sehr dem Moment, seinen Gründen, Folgen und Gefühlen bewusst ist ist die PNC bei mir (auch nach tagelanger Keuschheit) fast verschwunden.

Beim stumpfsinnigen mastubieren dagegen, kann das eher zum Problem werden

[towel]

null meine persönliche welt, aber-

DOM setzt ja iwo triggerpunkte bei regeln, ritualen etc...das manisfestiert sich im kopf..

also machts scho sinn, dass n devotling dann erstma irritiert reagiert oder zwiegespalten..iss denk reizüberflutung auch zum teil dann

[Insiderwissen]

Bei mir ist so das ich in der Keuschhaltung richtig ins devote reinfallen kann , es macht mir Lust das die Miss die Kontrolle hat und damit spielt , ich bin empfänglicher für Erniedrigung und den Lust gewinn. Wenn ich einen Orgasmus habe fällt das nicht komplett ab aber es fällt mir schwerer zum Beispiel danach mein eigenes Sperma aufzunehmen oder zu Knien, irgendwie ist das für mich auch etwas frustrierend und immer ein kleiner Kampf mit mir selber und den die Miss mit mir hat , ich brauche dann Konsequenz und so 1-2 bis ich wieder richtig empfänglich dafür bin was die Lust angeht und das ich wieder richtig da rein falle.

[Insiderwissen]

1-2 Tage

[Ma****]

Ich habe oft in mich hineingeschaut, habe versucht mich zu verstehen und habe gelernt mich mit all meinen Facetten zu akzeptieren. Ich weiss das ich Vorlieben habe, die ein Grossteil der Bevölkerung nicht als ihre Vorliebe aufführt oder sogar verurteilt. Da ich jedoch mit mir im reinem bin, ist der Moment der Scham wenn überhaupt nur sehr kurz, denn ich weiss, es ist ein Teil von mir ich schade damit keinen. Die Scham, die wenn überhaupt bei mir entsteht, ist halt durch die äussere Welt aufgedrückt und verebbt dann auch schnell wieder, weil die Flut meiner Gedanken es korrigiert.

[So****]

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn es zu einem O kommen darf, ein "ruinierter" (rein körperlicher(ja sowas kann man erzielen)) meißt weniger bis kein Tief nach sich zieht. In manchen Fällen habe ich bemerkt, dass es mir innerhalb kurzer (Da spreche ich wirklich von Minuten) wieder genauso den Kopf verdreht(Geilheit) und die Lust sogar manchmal höher als vor dem Erguss liegt.

Also: immer schön im Käfig kommen und dann auch nur mit möglichst wenig stimulation (Vibr. o.ä.) So für mich erkannt.

Funktioniert zumindest für mich. Versuch empfehlenswert.

Ich unterdrücke regelrecht den Orgasmus wenn es dazu kommt, arbeite also physisch und im Kopf dagegen an. Das muss man allerdings auch wirklich wollen.

A.M.A

~Lukas

[KinkyApache]

PNC ist auf jeden Fall ein reales Ding.

Das schlimme ist, vor dem Orgasmus will man das wirklich alles, man steht drauf. Und sobald man abgesprizhat, setzt die Realisation ein. "Was zur Hölle mach ich hier gerade?". Und wenn es eben Praktiken sind bei denen man sich "zum Affen macht", ja dann ist es nicht leicht damit umzugehen.

Ich würde sagen es gibt Natur devote Menschen, und sexuell devote. Sobald der Sexualtrieb befriedigt ist, kann man es sich vorstellen als sei man komplett Vanilla, jemand der damit wenig am Hut hat und sich jetzt auf einmal wundert was er da nur gerade getan hat.