Kontrolle

[Ob****]

Kontrolle (Teil I)

 

"Ich möchte Ihnen eine Frage stellen: Man erinnert sich eigentlich nie genau an den Anfang eines Traums, nicht wahr? Man ist immer plötzlich mittendrin in dem, was passiert. Also: Wie sind wir hierher gekommen?"

 

Nun stand ich hier also in einer Schlange in einem... Café? Backshop? Irgendwie sowas. Wie war ich hierher gekommen? Keine Ahnung. Ich stellte es fürs Erste auch gar nicht in Frage, schließlich war das eine gewöhnliche, alltägliche Situation, und logischerweise war ich wohl hier, um mir einen Kaffee, Brötchen oder so etwas in der Art zu holen. Ich versuchte, mich umzuschauen, die unmittelbare Umgebung auszumachen. Es fiel mir schwer: um mich herum befanden sich Menschen an Tischen und vor mir in der Schlange, aber ich konnte deren Gespräche nur gedämpft hören, als hätte ich Wasser in den Ohren. Zudem hatte ich den Eindruck, als sei mein Sichtfeld an den Rändern verschwommen und als könnte ich nur das am besten wahrnehmen, was sich direkt vor meinen Augen befand. Ich drehte den Kopf und stellte fest, dass das Café über eine Fensterfront verfügte und draußen dichter Nebel war, denn in den Fenstern sah ich größtenteils eine trübe, hellgraue bis weiße Fläche. Auch draußen nahm ich schemenhaft Cafégäste wahr, für mehr reichte die Sichtweite aber nicht aus. Was für eine Suppe! Insgesamt fühlte sich alles etwas merkwürdig an.

Ich wandte meinen Blick wieder dem Tresen weiter vorne und der Wand dahinter zu, auf der das Angebot und die Preise aufgelistet waren... jedenfalls vorhin noch zu sehen waren. Oder nach meiner Überzeugung hätten sein sollen. Denn ich wusste weder, was genau ich eigentlich kaufen wollte, noch konnte ich die Angebotstafel lesen. Was nicht an der Größe, Sprache oder Schrift lag, sondern daran, dass dort keine verwertbaren Informationen zu lesen waren. Ich hätte nicht einmal sagen können, was dort überhaupt stand. Ich hatte Schwierigkeiten, mich zu konzentrieren. Ein bisschen machte sich Hilflosigkeit in mir breit.

Ohne es beabsichtigt zu haben, hob ich den linken Arm und schaute auf meine Armbanduhr. Hier gelang es mir zwar, die Zeit zumindest auf dem Display abzulesen, aber sie ergab überhaupt keinen Sinn: 33:80 - 33 Uhr 80? In diesem Moment wurde es mir klar: das kann nicht real sein - ich träumte gerade! Unbewusst hatte ich gerade zwei "Reality Checks" durchgeführt: den ersten mit meinem Blick auf die Angebotstafel der Bäckerei - offenbar ohne Erfolg, denn ich konnte die Eigenartigkeit des Traums nicht bemerken. Der zweite hatte dagegen funktioniert und mir zu einem Klartraum verholfen. Genial! Und nun?

Das Gefühl der Hilflosigkeit war weg. Ich erinnerte mich an die Klartraumtechniken, von denen ich gelesen hatte, und stabilisierte als erstes den Traum, indem ich mich zur Seite beugte und mich um mich selbst drehte, als würde ich gerade im Bett liegen und mich auf die andere Seite drehen. Das hatte bisher meist ganz gut funktioniert und tatsächlich blieb das Szenario im Café stabil, ich wachte noch nicht auf. Dennoch wusste ich, dass Träume sich leicht wieder auflösen können und mir nicht viel Zeit zur Verfügung stand. Daher beschloss ich, nicht wie sonst die Wand hochzulaufen, aus dem Fenster zu fliegen oder ähnlichen Schabernack, sondern bei dieser Gelegenheit etwas Neues auszuprobieren, was ich schon länger mal tun wollte.

Ich begann damit, mich langsam im Laden umherzubewegen und die anderen Personen deutlicher wahrzunehmen. Es gelang mir nicht, einen Rundum-Blick zu bekommen, doch dafür bildeten sich immer dann Details heraus, wenn ich meine Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Person richtete. Aber ich war hier eben nicht mehr nur passiver Zuschauer, sondern konnte jetzt aktiver werden.

Zum Beispiel die eine Frau da hinten, an einem Tisch mit Blick zum Fenster, die mir den Rücken zukehrte. Ich ging auf sie zu. Ihr langes, dunkles Haar schimmerte auf eigentümliche Art. Beim Näherkommen stellte ich fest, dass sie eine Schlafmaske über den Augen trug und ihre Arme ausgestreckt mit den Handflächen nach oben auf dem Tisch lagen. Ich bekam den Eindruck einer erwartungsvollen Position, in der sie schon länger verharrte. Auf dem Tisch vor ihr lagen einige Gegenstände, aber ich nahm sie nicht deutlich wahr, solange ich mich auf die Person vor mir fokussierte. Ohnehin hatte ich die ganze Zeit über schon das sehr eigentümliche und für Träume typische Gefühl, dass ich die Welt um mich herum als Beobachter wahrnahm und sie sich gleichzeitig erst durch meine Anwesenheit und meine Handlungen aufbaute; ich war sozusagen gleichzeitig Entdecker und Erschaffer dieser Welt. So wie zum Beispiel der Mann hinter seiner Zeitung am Tisch nebenan, von dem ich nicht mit Sicherheit sagen konnte, ob er da eben noch überhaupt gesessen hatte, und dennoch - ähnlich einem Déjà-vu - schon vor meinem Blick wusste, dass dort gleich ein Mann mit einer Zeitung zu sehen sein würde. Je mehr ich mich in dieser Welt bewegte und je mehr ich wahrnahm, desto mehr nahm das Bewusstsein zu, sie auch kontrollieren zu können. Und das wollte ich austesten.

Ich sprach die junge Frau mit den dunklen Haaren und der devoten Haltung zunächst nicht an. Während ich um sie herumging, griff ich ihr an den Nacken - keine Reaktion. Aus der Nähe betrachtet war sie sehr attraktiv. Ungefähr in meinem Alter, offene Haare, nicht dünn, sondern ein sehr kurviger Körper. Ein schwarzes Top spannte sich über ihren großen Brüsten, bestimmt Körbchengröße D bis E, aber so genau kann man das natürlich nie einschätzen. Ein breites Becken in einem schwarzen Faltenrock, darunter scheinbar eine Strumpfhose. Ihre Taille etwas schlanker. Durch meine erhöhte Position, ich stand ja noch, sie saß am Tisch, konnte ich problemlos in ihr Dekolleté schauen. Offensichtlich trug sie keinen BH darunter, denn ihre Brutwarzen zeichneten sich deutlich unter dem Top ab. Mich machte ihr Erscheinungsbild an. Auch, als ich ihr einfach so an die vollen Brüste griff und begann, sie zu kneten, reagierte sie nicht auf mich. Sie ließ sich wie ein Objekt von mir benutzen, aber wer weiß, vielleicht war sie ja genau zu diesem Zweck hier in dem Geschäft?

Ich beschloss, die Situation weiter auszureizen. Ich beugte mich zu ihr herunter, kniff ihr beherzt in einen Nippel und flüsterte ihr ins Ohr: "Schlampe." Sie drehte den Kopf, als würde sie beschämt ihren Blick abwenden, und ihre helle Haut bekam auf den Wangen einen leichten Rotton. Wie süß! Auch jetzt hatte ich wieder dieses seltsame Déjà-vu-ähnliche Gefühl, dass mich ihre Reaktion einerseits überraschte und ich andererseits schon wusste, dass sie so reagieren würde.

Ich wollte mehr und zog ihr als nächstes das Oberteil aus, was mir überraschend einfach gelang, ich weiß nicht genau wie. In der Realität hätte sie dafür mindestens mitmachen und ihre Arme über den Kopf strecken müssen, aber mein Traum - meine Regeln, und meine Regeln richten sich nun mal nicht immer nach den physikalisch möglichen Gegebenheiten. Jedenfalls hatte ich nun das Top auf den Nachbartisch geworfen (Protest des Zeitungslesers blieb aus), das namenlose, devote Stück saß mit nacktem Oberkörper am Tisch, präsentierte ihre ansehnliche Oberweite und ließ sich von mir befummeln und benutzen, eine Situation, die mich sehr erregte. Das bekannte, ziehende Gefühl, wie sich meine Erektion aufrichtet, breitete sich in meinem Unterleib aus. Ich wollte, nein, ich musste sie benutzen.

Hastig befreite ich meinen Penis, hielt die Schöne am Hinterkopf fest und drehte ihr leicht abgewandtes Gesicht wieder in meine Richtung.

"Mund auf!" Es war klar, was ich nun von ihr wollte. Würde sie gehorchen oder protestieren?

bearbeitet August 21 von ObsidJan

[MysticAmethyst]

Sehr toll geschrieben 🙂❤️‍🔥hat mich gefesselt. Auch deinen Schreibweise liest sich hervorragend klar runter. Danke für das Mitnehmen in deinen Traum 😉

[daisy-gaga]

Ganz gut geschrieben. Mir wird es zum Schluss alles etwas zu direkt. Das hätte ich wohl anders umschrieben. Lyrischer. Bin gespannt was passiert. Vielleicht überrascht du uns ja noch.

[Se****]

Spannende Idee mit dem Klartraum 👍

[Ob****]

@daisy-gaga Danke für dein Feedback. Du hast recht! Allerdings sind Träume in der Regel nun mal von kurzer Dauer, sodass diese Geschichte gar nicht allzu lang werden soll, andererseits will ich auch dem Thema des Forums gerecht werden und nicht allzu ausschweifend Dinge erzählen, die mit Erotik und SM nichts zu tun haben. Also zwei Gründe, schnell auf den Punkt zu kommen.

(Mindestens) ein weiterer Teil ist in Arbeit.