Wie wegweisend sind bdsm-Fantasien für euch?

[Bratty_Lo]

Juhu, 🙂

Wir hatten ja schon Beiträge, in denen es darum ging "Fantasie vs Realität" usw. Sicher spinnt man Fantasie oftmals etwas weiter, als es real spannend oder umsetzbar wäre. Ein Kellerleben als Kettensklave, in permanenter Geilheit, ist wohl nur im Roman spannend... 

Mich würde aber mal interessieren, inwiefern Fantasie gewinnbringend, informativ, inspirierend und richtungsweisend für euch ist??? 

Viele Subs wirken schnell als "Wunschzettelsub", wenn sie zu voreilig mit Fantasien kommen. Das Problem liegt wohl eher darin, ob man Fantasien als Richtung von bdsm nimmt oder konkrete Fantasien und Praktiken exakt so abgearbeitet haben will... Zudem wird niemand gerne direkt damit "überfallen", ohne erstmal den Menschen kennenzulernen zu wollen. Da fühlt man sich eher wie ein "Erfüllungsgehilfe", wird man als Dominte*r direkt damit angesprochen.

Aber Fantasien können uns sicher auch viel geben. Mein Herr hat mich eine Geschichte lesen lassen und dazu sollte ich zu jedem Kapitel schreiben, was ich darüber denke... Er hat mir auch eine seiner Fantasien geschickt (und dann mit mir umgesetzt) und auch ich sollte Fantasien beschreiben.

Die Geschichte war "Ruf der Amsel", von Poet, auf Schattenzeilen. In einer ähnlichen Hütte hatten wir uns dann getroffen. Da ging es recht viel um DS. So an Sadismus, mag mein Herr auch sehr den Bezug zum Mittelalter. Schwere Ketten, Eisen, spanischer Reiter, Strappado, Folter, peinliche Befragungen... Ebenso Sklavinnen in Ketten usw. Das muss natürlich in den Alltag finden. Es ist verständlich, so etwas auch "verwerflich" zu finden, da es zu manchen Zeiten viel Leid gab, aber Manches erregt eben dennoch... (und natürlich nicht in einem solch negativen Bezug). Aber legitim, das nicht gut zu finden. 

Manchmal schreibe ich kleine Storys, lese meinem Herrn vor (wir haben da den gleichen Geschmack und Manches setzt er auch mal um!🙈) und wir lesen gerne auch mal andere Storys zusammen. Gefangenschaft usw. mögen wir dabei sehr. 

Bindet ihr denn Fantasien ein und falls ja, wie? Wann ist es zu viel des Guten und wann sind Sub auch mal Fantasien erlaubt???

🙂

[Einfach-Ich]

Phantasien sind wichtig, denn diese reflektieren ein inneres Bedürfnis.
Allerdings ist die Phantasie auch eine Form des Kopfkino s, daher obliegt es dem Top sich, bzw mit geschickten Fragen an den SUB auszutesten,wie weit eine Phantasie umzusetzen ist.

Diese Rückfragen sollten so Gestellt werden, das Su. Keinerlei Querschlüsse auf die geäuserte Phantasie ziehen kann.

In einer bestehenden Partnerschaft zeigen Phantasieen sich auf, wie der Partner und sein Verständnis zum BDSM im Fluss sind.

[Gr****]

Ich versuche meine Fantasien in die Realität umzusetzen. Dazu gehören auch Orte und Ambiente. Ich saß gestern nicht alleine am Elbstrand. Einer von uns jedoch war gebunden, hatte einen Gagball im Mund und phasenweise etwas "zähe" Atmung. Dazu eine noch angenehme Temperatur, Blick auf die Elbe und die schwindende Sonne. Das war sehr angenehm und entsprach meiner Fantasie.

[Bratty_Lo]

vor 5 Minuten, schrieb Einfach-Ich:

In einer bestehenden Partnerschaft zeigen Phantasieen sich auf, wie der Partner und sein Verständnis zum BDSM im Fluss sind

Ja, gewissermaßen schon @Einfach-Ich. Dabei schreibe ich einfach für mich. Mein Herr muss da natürlich nichts umsetzen (das möchte ich manchmal wohl eher auch nicht...) Die Sessions, wo er es tat, waren aber super...😁

Etwas anderes wären Aufsätze. Zu einem Thema oder einer Aufgabenstellung usw., um daraus Rückschlüsse zu ziehen. Aufsätze sind natürlich "real", im Gegensatz zu Geschichten. 

[Bratty_Lo]

Gerade eben, schrieb GroundControlNMS:

Ich versuche meine Fantasien in die Realität umzusetzen. Dazu gehören auch Orte und Ambiente. Ich saß gestern nicht alleine am Elbstrand. Einer von uns jedoch war gebunden, hatte einen Gagball im Mund und phasenweise etwas "zähe" Atmung. Dazu eine noch angenehme Temperatur, Blick auf die Elbe und die schwindende Sonne. Das war sehr angenehm und entsprach meiner Fantasie

Das klingt toll @GroundControlNMS...

Meine Fantasien können "realem" bdsm entsprechen...

Sind aber oftmals auch ohne Konsens und sehr weitreichend. Da kann man nicht "alles" nachspielen...

Viele meiner Charaktere werden "verurteilt". Dabei ändern sich auch schon mal fiktiv Gesetze...🤭🤭🤭 Öffentliche Untersuchungen im Gerichtssaal usw. Dabei will die Frau das nicht, ist aber feucht. Ihr Vergehen hat sie natürlich aufgrund mangelnder Triebkontrolle begangen, da sie nur ans eine denkt... Und bei der Erinnerung an ihr Vergehen, dass sie bei der Prüfung schon wieder feucht wird, das sagt ja alles aus....

So muss sie in eine "Spezialklinik" usw.

Manchmal werden sie auch einfach zu "Rechtlosen" verurteilt, da sie ihre Bürgerrechte verloren haben...😆

Tja, wie das halt so ist... 

 

[Falrik]

Ich habe vor einem halben Jahr angefangen, meine Fantasien in der Realität umzusetzen und tatsächlich kommt man oft nah heran, die Realität ist aber oft „softer“, was wohl daran liegt, dass man in seinem Kopf schnell zu weit geht oder eine Grenze überschreitet, die mindestens einer der Mitmachenden nicht überschreiten möchte. Für mich sind aber diese nahen Erfahrungen mehr als befriedigend gewesen.

[Einfach-Ich]

Vor 17 Minuten , schrieb GroundControlNMS:

Ich versuche meine Fantasien in die Realität umzusetzen. Dazu gehören auch Orte und Ambiente. Ich saß gestern nicht alleine am Elbstrand. Einer von uns jedoch war gebunden, hatte einen Gagball im Mund und phasenweise etwas "zähe" Atmung. Dazu eine noch angenehme Temperatur, Blick auf die Elbe und die schwindende Sonne. Das war sehr angenehm und entsprach meiner Fantasie.

Es ist ein Unterschied, ob SUB Phantasien hat oder Top.
In der Regel sind jene Phantasien, welche SUB hat meist deutlich in deren/dessen Grenzen formuliert, so dass ein 1:1 umsetzen SUB häufig in die Lage brngt solche Phantasieen nie geäußert haben zu wollen?

Ein Top lebt von seinen Phantasien, bzw das Machtgefälle

[Bratty_Lo]

vor 1 Minute, schrieb Einfach-Ich:

In der Regel sind jene Phantasien, welche SUB hat meist deutlich in deren/dessen Grenzen formuliert

Wie meinst du das @Einfach-Ich? Ich schreibe oft über Grenzen hinaus...🤭

[Gr****]

Vor 13 Minuten , schrieb Einfach-Ich:

Es ist ein Unterschied, ob SUB Phantasien hat oder Top.
In der Regel sind jene Phantasien, welche SUB hat meist deutlich in deren/dessen Grenzen formuliert, so dass ein 1:1 umsetzen SUB häufig in die Lage brngt solche Phantasieen nie geäußert haben zu wollen?

Ein Top lebt von seinen Phantasien, bzw das Machtgefälle

Du hast nicht unrecht. Mich persönlich interessieren jedoch auch SUB Fantasien. Das heißt nicht, das ich es automatisch umsetze oder sofort mitschreibe. Aber je mehr ich weiß und erfahre, umso mehr Macht besitze ich letztendlich auch. Und theoretisch können sich auch Phantasien überschneiden. Aber da hat sicherlich jeder Dom seine eigene Meinung dazu;)...

[fo****]

Für mich sind Fantasien ein Spiegel der Kreativität und diese dann real werden zu lassen etwas Schönes. Manche Fantasien gehen sicherlich über das machbare hinaus, aber auch hier kommt wieder die Kreativität zur Anpassung ins Spiel. Ich denke aber nicht, dass Kreativität in Abhängigkeit zur Rolle Dom/Sub steht. Also wird es auch hier auf jeder Seite sehr unterschiedliche Spannweiten der Fantasie geben. Und Kreativität steht für Weiterentwicklung und Neues.

[Bratty_Lo]

vor 8 Minuten, schrieb GroundControlNMS:

Du hast nicht unrecht. Mich persönlich interessieren jedoch auch SUB Fantasien. Das heißt nicht, das ich es automatisch umsetze oder sofort mitschreibe. Aber je mehr ich weiß und erfahre, umso mehr Macht besitze ich letztendlich auch. Und theoretisch können sich auch Phantasien überschneiden. Aber da hat sicherlich jeder Dom seine eigene Meinung dazu;)...

@GroundControlNMS umsetzen MUSS der Dom gar nichts...😉

Über Praktiken kann man gut sprechen. Aber meine Neigung, die Art von bdsm, da schreibe ich eben, wie es kommt...

So wird ein Dom fast noch besser merken, ob das bei IHM passt.

Wenn ich schreibe: "gedemütigt stand ich da! Ich schämte mich so sehr..."

"Mir kamen die Tränen..."

Dann geht es nicht nur um Praktiken, sondern um mein Schamgefühl usw. Da wird eben alles eingebaut. Das Gefühl ergänzt sich dann, bei Erniedrigungen, bei allem. (oder auch nicht!) Das finde ich vorteilhaft. 

[Mi****]

Dinge die ich tun möchte, würde ich eher *Ideen* nennen. Davon hab ich paar im Hinterkopf, aber ob man sie umsetzt ist insbesondere dann fraglich, wenn die Person dazu fehlt. Wenn man einen Gegenpart hat, hat man eher Ideen die zu der Person und der Dynamik passen, dann ist es schon sehr realistisch. 

 

Meine Phantasie ist magisch. Sie ist nicht im geringsten darauf ausgelegt, Realität zu werden, ein Ort an dem alles sein kann und darf. Sehr viele magische Dinge. Ich denke nie darüber nach, etwas davon umzusetzen. 

bearbeitet vor 40 Minuten von MissCurious

[FISHERMANS_FRIEND]

Ist es nicht das was wir alle wollen? Unsere Fantasien leben? Jede noch so kleine Neigung und auch Fetische entstehen oft durch einen Auslöser im Kopf der sich in Fantasien wiederspiegelt....

[Mi****]

Und ein Sub, der darf gerne auch Ideen haben, so lange er damit mir nicht die Führung aus der Hand nimmt. Ob er meine Führung akzeptiert erkennt man darin, wie er seine Ideen unterbreitet und ob er darüber nachgedacht hat ob mir das gefallen könnte. Subs dürfen da gerne auch ein Bisschen Geschick zeigen. Ich bin ja auch neugierig. Wenn man weiß, was ich mag kann man mir so manches auf die richtige Art verkaufen 

[Bratty_Lo]

vor 6 Minuten, schrieb MissCurious:

Meine Phantasie ist magisch. Sie ist nicht im geringsten darauf ausgelegt, Realität zu werden, ein Ort an dem alles sein kann und darf. Sehr viele magische Dinge. Ich denke nie darüber nach, etwas davon umzusetzen. 

Schreibst du nicht auch Geschichten @MissCurious (fand die gut! 😃) Von der "bösen" Königin und in "böser" Vorfreude war sie auch...😄🙈 So wie sie redet usw. wäre das nicht ähnlich deines bdsm's? Allein Sprache gibt recht viel Auskunft, finde ich.

Ob ich schreibe: "behutsam nahm er ihre Hand" oder "plötzlich griff er ihr Handgelenk" usw. 

(wobei ich im Kontext beides schreiben würde, aber so generell) 

[Mi****]

vor 14 Minuten, schrieb Bratty_Lo:

Schreibst du nicht auch Geschichten @MissCurious (fand die gut! 😃) Von der "bösen" Königin und in "böser" Vorfreude war sie auch...😄🙈 So wie sie redet usw. wäre das nicht ähnlich deines bdsm's? Allein Sprache gibt recht viel Auskunft, finde ich.

Ob ich schreibe: "behutsam nahm er ihre Hand" oder "plötzlich griff er ihr Handgelenk" usw. 

(wobei ich im Kontext beides schreiben würde, aber so generell) 

Bei den Märchen versuche ich schon auch im Stil alter Märchen zu schreiben und mehr deskrtiptiv. In Märchen werden Gefühle nicht so oft erwähnt und schon gar nicht genau beschrieben. Sie finden nicht innerlich statt, sondern äußerlich (z.b. Jemand weint einen See) Alles was innen passiert, passiert dann außen. Auch wenn ich das jetzt in meinem ersten Märchen noch nicht ganz hinbekomme.

 

Der Hauptcharakter muss mit mir nichts zu tun haben. In meiner anderen Geschichte (Vulma) schreibe ich ganz anders. Da geht es sehr viel darum  was in der Hauptfigur vorgeht und da gibt es viele Parallelen zwischen ihr und mir, sie entdeckt diese Femdom Welt, genau wie ich, dabei kommen ganz viele Gedanken und Gefühle hoch. Aber auch dort gibt es ja noch die anderen Femdoms die ihre ganz eigene Persönlichkeit, Eigenheiten und Stil haben. Nicht alles was ich dort beschreibe, sind meine Vorlieben und nicht alles davon würde ich tun wollen. 

[Bratty_Lo]

vor 4 Minuten, schrieb MissCurious:

Der Hauptcharakter muss mit mir nichts zu tun haben. In meiner anderen Geschichte (Vulma) schreibe ich ganz anders. Da geht es sehr viel darum  was in der Hauptfigur vorgeht und da gibt es viele Parallelen zwischen ihr und mir, sie entdeckt diese Femdom Welt, genau wie ich, dabei kommen ganz viele Gedanken und Gefühle hoch.

Ach cool @MissCurious werde ich mal lesen! 😃 

[Mi****]

Gerade eben, schrieb Bratty_Lo:

Ach cool @MissCurious werde ich mal lesen! 😃 

Ich habe auch schon überlegt ein Theater zu schreiben. Da würde man ganz darauf verzichten zu erwähnen, was die Protagonisten fühlen. Das ist auch spannend, denn da ist es dem Leser überlassen sich seine Gedanken zu machen, er weiß nicht was in den Leuten vorgeht.