Liebessprache oder Kink/Sex?

[Mi****]

Ein Thema, dass mich von Anfang an beschäftigt.

Zunächst einmal, das was mich berührt hat, das hat mich in der Seele berührt, wenn ich mir die D/s-Hingabe so vorgestellt habe. Noch bevor ich das ausprobiert habe, alleine bei der Vorstellung waren meine Augen manchmal feucht. Das ist etwas ziemlich Tiefes. Für mich. 

Darum hat es mich irritiert, wenn ich dann in Kontakt kam mit Menschen die BDSM neben ihrer offenen Vanilla Beziehung mit Spielpartnern leben. Ich fand das sehr erstaunlich, dass das für die Kernpartner ok ist, so etwas unglaubliches tiefes, intimes, dass so an die Seele geht, mit jemand anderem geteilt wird und sie selbst teilen diese tiefen Erlebnisse ja nicht miteinander. Und mir kam das eine einfach so viel tiefer vor als das andere. Fand ich wirklich erstaunlich, bewundernswert fast. 

Mit der Zeit ist mir dann natürlich auch aufgefallen, dass BDSM nicht für jeden Menschen so tief ist. Manche können das genauso trennen, wie sie auch Sex und Liebe trennen. Es ist dann einfach Lust, Kink, manchmal Sex. 

 

Wie ist das denn für euch? Ist das eher eine Liebessprache, mit der ihr eure Zuneigung einem geliebten Menschen ausdrückt oder ist es eher Lusterfüllung? Oder beides, oder eine Mischung? Oder mal so, mal so?
 

 

[Gelöschter Benutzer]

Für mich es eine tiefe Verbindung, intensive Lusterfüllung und Liebessprache zugleich.

[Te****]

Wie ich im anderen Threat bereits schrieb: für mich ist das "Liebe machen", wenn er mir an den Hals geht, mir eine Ohrfeige gibt, meinen Rücken zerkratzt, mich zum Weinen bringt und mich danach, noch gefesselt, mit Eis füttert.

Er ritzt mir Herzen in die Haut und dass er mich liebt und er schlägt mir Spuren in Form von Flügeln auf den Rücken, weil er weiß, dass ich Flügel haben will. 

Ich kann und will das nicht ohne diese Gefühle, ohne das subtile im Alltag, wenn er meine Hand nimmt, um mich zu führen und sie dabei auf meinen Rücken dreht. Ich will diesen sanften Kuss auf die Stirn den er mir gibt, wenn er meinen Kopf an den Haaren in den Nacken zieht.

Ich will das nicht um der Praktiken Willen, ich will das wegen der Emotionen dabei.

[devo_conse]

Für mich ist das auch viel mehr "liebe" als Kink. Nicht nur SM, vor allem das/unser D/s könnte ich mir ohne Liebe nicht vorstellen. Wieso sollte ich mich ohne Liebe so hingeben oder er ohne Liebe so viel Verantwortung tragen? Das ist für mich völlig unverständlich. Das meine ich gar nicht wertend. Ich glaube, dass es anderen anders geht, das sehe ich ja. Aber ich kann es nicht wirklich be-greifen.

[Gr****]

Ich Anfänger versuche mich auch mal in einer Antwort, auch wenn ich noch nicht die Tiefe meines Weges gefunden habe.. aber: ich habe schon sehr oberflächliche Treffen gehabt, die zwar BDSM Elemente enthielten, aber nicht mehr. Wie tief so etwas gehen könnte, habe ich für ein paar Stunden vor kurzem gespürt. Gemeinsame Nähe, Schmerz, Leid, fliegender Blick und doch auch wieder liebevoll. Da war schon das Fixieren der Hände mit einem tieferen Gefühl belegt als eine aufwendige Fesselung ohne emotionale Verbindung.

[Mi****]

@GroundControlNMS gerade als Anfänger macht man da ja seine Beobachtungen und merkt was es mit einem macht. 

 

Und bevor mich jemand fragt und sagt: "Aber Curi, du redest doch ständig von Spiel und Spielpartnern" Ja, ich war neugierig und nachdem sich schnell herauskristallisierte, dass bei einem Menschen den ich sehr gern habe nicht mehr für mich drin ist, hab ich versucht mich weiter neugierig umzusehen. Und ihn habe ich zum Toy erklärt. Nichts davon ist eine gute Idee gewesen. Ich hätte das nach meiner anfänglichen Einschätzung auch besser wissen können, aber manchmal ist man erst später schlauer 🤷‍♀️  

[Ma****]

Im BDSM hab ich leider noch keine Erfahrung, aber ich kann mir absolut nicht vorstellen, mich ohne Gefühle und Zuneigung jemanden vollständig hinzugeben. Lust und Befriedigung sind auf jeden Fall sehr wichtig, sind aber für mich ohne die entsprechenden Gefühle sinnfrei.

[Ro****]

Das kommt stark darauf an... Was mir wirklich wichtig ist, dass ich mich mit der Person an sich wohl fühle - für manches reicht mir, dass man sich gegenseitig mag, einen gemeinsamen Vibe hat, zusammen Lust auf etwas hat. Das sind eher so die Dinge, bei denen der Schlüpper an bleibt und und es nichts mit klassischem Sex zu tun hat. Das ist so meine Minimalanforderung - quasi das Basispaket, aus dem sich mit der Zeit mehr entwickeln könnte... 

Wie Tief da Praktiken emotional ablaufen ist von der Tiefe der Beziehung zueinander abhängig. 

Den Unterschied in einer Beziehung macht es dann aus, dass die Bandbreite der Stimmungen und Emotionen, die ich zulassen kann und will einfach weiter ist als bei einer Freundschaft... 

[achtung82]

Eine verdammt gute Frage

Ich unterscheide da zwischen Partnerin und Freundin/ guten bekannte.

Bei einer Partnerin sind ganz andere Gefühle und Emotionen da. Da ist die Tiefe gigantisch.
Da gibt es auch keine Grenzen zwischen BDSM und Sex das fließt zusammen. Und da ist es auch auf jeden Fall Liebe und eine Sprache der Liebe.

Mit einer Bekannten/Freundin ist es mehr ein Spiel. Was auch viel Spaß machen kann aber die Tiefe ist nicht so vorhanden.
Da gehört auch nicht unbedingt Sex dazu.
Das ist dann für mich eher Club BDSM 😅😜
Ein ganz schönes Spiel aber ohne wirklich in die Tiefe zu gehen.
Kann man mit einer Person überhaupt in die Tiefe gehen wenn nicht wirklich große Gefühle/Liebe da ist?
Aus Lust ist viel möglich. Aber bei Liebe viel viel mehr.

Das sieht aber jeder anders wie ich selbst schon erfahren habe.

[jo****]

Früher war es Lusterfüllung, ganz einfach,weil ich mehr nicht zulassen wollte und auch nicht zugelassen habe. 

Jetzt ist es beides, Liebessprache und Lusterfüllung. Ich habe eine so wunderbare Partnerin gefunden, wir haben zu unserer gemeinsamen Lust die Liebe entdeckt, dadurch ist auch alles viel intensiver und auch leidenschaftlicher.

[HirnHerzHumor]

Am 21.10.2024 at 15:20, schrieb MissCurious:

Ein Thema, dass mich von Anfang an beschäftigt.

Zunächst einmal, das was mich berührt hat, das hat mich in der Seele berührt, wenn ich mir die D/s-Hingabe so vorgestellt habe. Noch bevor ich das ausprobiert habe, alleine bei der Vorstellung waren meine Augen manchmal feucht. Das ist etwas ziemlich Tiefes. Für mich. 

Darum hat es mich irritiert, wenn ich dann in Kontakt kam mit Menschen die BDSM neben ihrer offenen Vanilla Beziehung mit Spielpartnern leben. Ich fand das sehr erstaunlich, dass das für die Kernpartner ok ist, so etwas unglaubliches tiefes, intimes, dass so an die Seele geht, mit jemand anderem geteilt wird und sie selbst teilen diese tiefen Erlebnisse ja nicht miteinander. Und mir kam das eine einfach so viel tiefer vor als das andere. Fand ich wirklich erstaunlich, bewundernswert fast. 

Mit der Zeit ist mir dann natürlich auch aufgefallen, dass BDSM nicht für jeden Menschen so tief ist. Manche können das genauso trennen, wie sie auch Sex und Liebe trennen. Es ist dann einfach Lust, Kink, manchmal Sex. 

 

Wie ist das denn für euch? Ist das eher eine Liebessprache, mit der ihr eure Zuneigung einem geliebten Menschen ausdrückt oder ist es eher Lusterfüllung? Oder beides, oder eine Mischung? Oder mal so, mal so?
 

 

Beide Satzteile aus Erfahrung: Ich kann trennen, will aber nicht mehr.

Ich las neulich einen Sinnspruch, den ich gar nicht mal so schlecht fand: "Wer nicht daran glaubt, dass es einen perfekten Partner gibt, ist dem perfekten Partner noch nie begegnet."

 

[Mi****]

vor 8 Minuten, schrieb HirnHerzHumor:

Beide Satzteile aus Erfahrung: Ich kann trennen, will aber nicht mehr.

Ich las neulich einen Sinnspruch, den ich gar nicht mal so schlecht fand: "Wer nicht daran glaubt, dass es einen perfekten Partner gibt, ist dem perfekten Partner noch nie begegnet."

 

Ob es die "große Liebe" gibt ist eine philosophische Frage für sich. Außer man ist Autosexuell 😄