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Warum wird man/Frau/ec. DOM?


Apostroph23

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Dominanz hat nichts mit Peitschen oder Schmerzen zufügen zu tun. Dominanz hat was mit Entscheiden, Führung und Regel zu tun und bei Nichteinhaltung muss halt eine Strafe folgen. Wir sehen es doch bei unseren Kindern jeden Tag. Wenn regeln nicht mehr befolgt werden funktioniert es nicht mehr. Respektlosigkeit und Ungehorsam greifen um sich .
Mein Sohn sagte mir vor vielen Jahren, ich kein keinen Lehrer respektieren, der eine Strafe bei nicht erfüllten der Aufgaben ankündigt , und diese Strafe nicht durchsetzt.
Geschrieben
Ich finde ganz spannend, dass du Doms zwingend mit schmerzgebundenem Sadismus in Verbindung bringst, aber das nur am Rande.

Ich finde die Thematik sehr interessant, meine Sexualität hat sich in die Richtung entwickelt, noch bevor ich überhaupt gerafft habe, dass dies nicht dem Normverhalten entspricht.

Ich könnte kein konkretes Ereignis nennen, das dies hervorgebracht hat. Ich habe bestimmte Dinge von jeher mit gleichgesinnten Partnerinnen genossen, ohne dass es einen Auslöser hierfür gab.
Geschrieben

Huhu, bei uns ist da einfach eine Neigung. 🙂

Mein Herr ist aber mehr Sadist, als Dom. Das fing in seiner Jugend an. Bei der Schwester fand er ein Heft, wo jemand gefesselt war (die war älter, keine Ahnung was das für ein Heft war...😅) Von "festschnallen" war die Rede. Allein dieses Wort erregte ihn. Aber auch immer wieder Filme, in welchen es um Gefangene, ***sopfer usw. ging. Sicher hatte er auch frühzeitig eigene Fantasien. An der Uni hatte er eine Stino-Beziehung, die aber nicht lange hielt. Mit dem Internet war das in seinen Anfängen noch nicht so verbreitet. Er lernte dann aber ein verheiratetes Inder-Pärchen an der Uni kennen. Sie sagte ihm, dass ihr Mann ganz klar bestimmt in ihrer Beziehung. Gerade dadurch sei es sehr harmonisch, denn er würde viel Rücksicht nehmen. Sie würden nicht häufig streiten. Gerade WEIL sie unter ihm stehe, sei er noch bedachter auf ihr Wohl und ihr Mann würde ihr fast jeden Wunsch erfüllen. Sowas hörte er zum ersten Mal, dass eine Frau das gut fand (von Zwangsehen usw. hatte er sicher schon gehört).

Er wollte das auch! Also bdsm, da es ihn erregt und ohnehin über die Bettkante bei ihm hinaus geht. Er hat immer wieder spontan mal Lust... Aber auch einfach führen und eine solche Beziehung. Dominant war er quasi schon immer. Er ist selbstständig und gab Aufgaben immer an Fach- oder Schreibkräfte ab. Aber nicht nur beruflich. Zeitweise hatte er keine Freundin. Da meinten seine Freunde: "Vielleicht solltest du daran arbeiten, nicht so dominant zu wirken. Das könnte manche Frauen abschrecken. Vielleicht findest du deswegen keine Freundin..." 🤦‍♀️ Nun, bewusst dominant wirken möchte er gar nicht. Er ist einfach recht klar und direkt und ja, ein gewisses Auftreten hat er wohl. Einfach so... Er muss aber nicht ständig führen. Was andere besser können, gibt er gerne ab. Permanent zu führen, strengt ihn irgendwann auch an. 

Irgendwann fing er mit bdsm an. Seine erste Sub war Altenpflegerin und später Pflegerin in der Psychiatrie (die arbeiten ja durchaus sehr schwer!) Bei ihr brachte er direkt Haken in der Wohnung an, besorgte Ketten aus dem Baumarkt, baute einen spanischen Reiter. Sie hatte eine Zwangsjacke usw. Sie war sehr kernig und belastbar. Sie musste auf kleinen Holzklötzchen stehen und wenn die wegrutschten, löste ein Schmerz aus usw. Natürlich hat er sich nebenbei auch informiert. Für manches braucht man einen Panikhaken, wenn die Sub aufgehangen nur auf Zehenspitzen steht usw. Aber mit simplen Fesselungen und ⛓ aus dem Baumarkt, bestimmten Befehlen, hat er einfach angefangen und wusste, was er wollte... 

Nun, so "kernig" wie seine erste Sub waren natürlich nicht alle folgenenden. Er ist Sadist. Ihn erregt es einfach, wenn eine Frau leidet. So mag er auch harte Hiebe, Tränen und wenn er sie tatsächlich quälen kann (natürlich in Grenzen), aber sie soll eben schon tatsächlich leiden. Hiebe bringen ihm insofern nichts zur Erregung, wenn sie rein lustvoll für die Sub sind. Allerdings mag er es auch einer Sub Freude zu bereiten. Er genießt das Machtgefühl, wann sie Schönes erfährt. Und ihr Hoffen, bzw. ihre Hoffnungslosigkeit, von ihm abhängig zu sein. Das fängt schon dabei an, wenn er die Sub abduscht. Ob warmes Wasser kommt oder eiskaltes, er hat das in der Hand... Immer wieder reizt es ihn zu sehr, sie doch ein wenig zu quälen... Mich persönlich erregt ein wenig Angst, das Ungewisse, ja auch Übergriffigkeit. Mein SM ist verschieden. Rein Schmerz zur Befriedigung (dann schenkt mein Herr mir das) oder auch mit sexueller Lust gemischt oder auch mal ein reines Ertragen. Oft genug mag ich Quälereien nicht direkt und leide, aber sie erregen mich doch irgendwie... Da quält mein Herr mich gerne zusätzlich mit meiner Lust und erniedrigt mich. Am meisten gibt mir einfach dieses Machtgefälle was. Schmerzen brauche ich als Masochistin auch. Mal genieße ich sie, mal nicht... (aber auch letzeres brauche ich) 

Na ja, nach seiner ersten "kernigen" Sub, folgten viele, die bdsm irgendwie nur für sie lustvoll wollten. Die Welle von "50 schades of Grey" war zumindest für ihn nicht hilfreich. Doch genügend wollten bdsm mal probieren und hatten Vorstellungen in diese Richtung. Er hatte dann eine Freundin und es war vielleicht ähnlich, wie @Schneeflöckchen Schilderung letzens. Das DS und 24/7, seine Vorgaben, auf dem Boden sitzen usw.  fand sie einfach nicht "logisch". Regeln nur des Machtgefälles wegen. Er hat da sicher Rücksicht genommen und solche Dinge dann nicht gemacht. Auf Dauer wollte sie einfach eine andere Führung. 

Obwohl ich Anfängerin bin, passt es bei uns allerdings sehr gut. Meine Neigung findet sich in seiner einfach wieder. 🙂 Einen anderen Grund als unsere Neigung, gibt es am Ende nicht... Es erregt uns. Und dominante Männer mochte ich schon immer. Dabei gibt mein Herr im bdsm zwar viel vor, tatsächlich habe ich aber viele Freiheiten. Kontrolle mag er auch eher, wenn es ihn erregt. Manchmal gibt er wohl auch Dinge im Alltag vor. Aber er ist tatsächlich um bdsm herum, überhaupt kein Kontrollfreak! Er ist auch nicht eifersüchtig oder so (was ich sehr schätze). Außer körperlich (er liebt ja Restriktionen), schränkt er mich allgemein so gut wie gar nicht ein! Ob er meine Freunde mag oder nicht, was ich an Hobbys mag... Ich kann da recht frei machen, was ich möchte! 🙂👍 Absprechen in einer Beziehung, tun wir uns natürlich ganz normal. 

Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde, schrieb HerrW:

ich kein keinen Lehrer respektieren, der eine Strafe bei nicht erfüllten der Aufgaben ankündigt , und diese Strafe nicht durchsetzt.

Ich kann auch keinen Lehrer akzeptieren, der eine Strafe ankündigt...🤷‍♀️ (sorry für OT. Bin schon ruhig...😅) Bei Subs geht das natürlich (sofern Konsens, aber muss man nicht erwähnen,  denke ich, sonst wäre es kein bdsm, zur Sicherheit dennoch...🤭)

 

bearbeitet von Bratty_Lo
Geschrieben
vor 3 Stunden, schrieb Apostroph23:

In ihrem Fall (nenne keine Namen) hatte sie eine harte Kindheit mit Übergriffen von Männern sowie eine schwache Mutter, die sie sehr geprägt haben. 

Dazu noch @Apostroph23 Ich hatte das ebenfalls. Bin aber SUB und keine Femdom...😜

Mein Herr ist Sadist. Inzwischen leben seine Eltern nicht mehr, aber ja da war Hass auf die Mutter. Der Mann kam zuerst und sie stellte sich oft nicht vor die Kinder. Sie war ne "Devote". Und gewissermaßen "hasst" er rein Devote! Natürlich keine Menschen. Für ihn persönlich eben Devotheit in gewissen Zusammenhängen. Aber ich bin ja auch zum Glück nicht rein devot (puh...😅) Dennoch quält er gerne Frauen. Das geht für ihn aber nicht mit Devotion einher!!! Er quält eine Sub einfach gerne. 🤷‍♀️ Diese Devotion, dass sie das ihm zuliebe tun, darauf steht er gar nicht. Ganz im Gegenteil! Sie darf sich ruhig ein wenig "zieren", dezent gesagt...🤭🤭🤭 Dass ich "fürsorglich" bin und so gewisse Dinge gerne für ihn tue, das mag er partnerschaftlich. 

Bei uns lief Ähnliches schief. Aber dann müssten wir ja beide Dom und Femdom sein. Aber unsere Neigung ist gegensätzlich...🤔 Auch mit dem Alter hatten wir das schon mal. Ob ältere Kinder mehr Verantwortung hatten und deshalb eher Dom/Femdom sind. Nun, ich war die älteste, er der jüngste.

Ich glaube in vielen Familien geht was schief. Ich kann da auch nicht immer einen Zusammenhang zu bdsm erkennen (möchte es aber auch nicht ausschließen!!!). Wichtig ist, dass man es gesund auslebt. 🙂

vor 3 Stunden, schrieb Apostroph23:

habe ich viel drüber nachgedacht, warum/ wieso BDSM in mein Leben kam. 

Darf ich fragen, was deine Vorstellungen waren? 

Geschrieben
vor 4 Minuten, schrieb Bratty_Lo:

Darf ich fragen, was deine Vorstellungen waren? 

Im Bezug auf BDSM? 
 

oder warum ich gerne von Frauen dominiert werde? 
 

Ich hatte als Kind eine sehr dominante Mutter & ein eher schwach durchsetzungsfähigen Vater. Ich denke, das hat mich geprägt.

Geschrieben (bearbeitet)

Doppelt. 🙂

bearbeitet von Bratty_Lo
Geschrieben
Gerade eben, schrieb Apostroph23:

Ich hatte als Kind eine sehr dominante Mutter & ein eher schwach durchsetzungsfähigen Vater. Ich denke, das hat mich geprägt.

Das kann bestimmt sein, aber muss auch nicht. Sofern du noch an bdsm interessiert bist, würde ich sehr genau in dich gehen und horchen, was du vom Gegenüber brauchst! 

Dieses "man ist so" und fühlt sich "irgendwie" von Dominanz angezogen. Damit habe ich früher (in Stino-Beziehungen, dafür brauchte es nicht mal bdsm!) schlechte Erfahrungen gemacht. 

Vielleicht schaffst du es noch mehr in dich zu gehen und zu konkretisieren, was du brauchst! Dem Gegenüber dabei viele Fragen zu stellen, warum der bdsm mag, kann dabei hilfreich sein. 🙂 Es geht auch um Praktiken, die passen müssen, aber das gleiche Gefühl ist ja viel wichtiger!

Geschrieben

Ich kann auch keine Verbindung zu meiner Kindheit herstellen.

Gut, ich war immer wieder Opfer von Mobbing, aber ich bin ja nicht aktiv im BD/SM, um andere zu schikanieren. Das hat für mich nichts mit dem Spirit meiner Neigung zu tun.

Immer wieder stelle ich sogar meinen Sadismus in Frage. Ich füge einem Menschen Schmerzen zu und diese Person "genießt" das auch noch bzw. zieht Positives daraus anstelle von Leid. Wie kann das dann meinen Sadismus füttern?

Ich bin Reaktionsfetischist. Optisch. Akustisch. Das triggert meine Neigung. Und zu wissen, wie sich so manches (wenn auch nicht alles) anfühlt, da ich im passiven Spanking meinen Anfang hatte.

Dominant? Meine Dominanz sehen andere immer mehr als ich selbst. Ich bin leise, aber bestimmend. Ich wirke auf andere und ja,... ich genieße diese Wirkung. It's in my head. Not all, but most.

Geschrieben
Mir gibt es einfach Sicherheit... die Kontrolle über jemanden zu haben.
Genau zu wissen was passiert und zu entscheiden, was gemacht wird und was nicht. (Natürlich alles mit Konsens und unter Einhaltung von Tabus etc.)
Mir persönlich fällt es nicht leicht diese Kontrolle und Sicherheit abzugeben
Geschrieben
Ich denke man kann das nicht lernen oder gar aussuchen welchen fet man hat. Bei mir war es in stino Beziehungen in jungen Jahren oft so, daß meine stino Partnerin nicht mit dem umgehen konnte was ich wollte. Bis ich meine erste sub kennen lernte, die Erfahrung hatte und mir half, zu mir selbst zu finden. Sadismus und Demütigung ist das, dass mein Herz schneller schlagen lässt und meinen schwanz zum Explodieren bringt. Es ist wie es ist.
Geschrieben (bearbeitet)
vor 10 Stunden, schrieb HerrW:

Dominanz hat nichts mit Peitschen oder Schmerzen zufügen zu tun. Dominanz hat was mit Entscheiden, Führung und Regel zu tun und bei Nichteinhaltung muss halt eine Strafe folgen. Wir sehen es doch bei unseren Kindern jeden Tag. Wenn regeln nicht mehr befolgt werden funktioniert es nicht mehr. Respektlosigkeit und Ungehorsam greifen um sich .
Mein Sohn sagte mir vor vielen Jahren, ich kein keinen Lehrer respektieren, der eine Strafe bei nicht erfüllten der Aufgaben ankündigt , und diese Strafe nicht durchsetzt.

Es ist wohl sehr individuell und es gibt viele Varianten das umzusetzen. Für mich wäre Strafe im Sinne von Erziehungsmaßnahme oder Regeln durchsetzen so oder so ein Versagen der dominanten Person mit entsprechendem Verlust an Respekt. Wer wirklich führen kann braucht keine Strafen, da hat Sub sowieso den Wunsch zu gehorchen und sich unterzuordnen.

Schmerzen, Fesseln oder auch mal die Peitsche finde ich tolle Mittel um das Verhältnis zu vertiefen, meine Hingabe beweisen zu können und gemeinsam Grenzen auszuloten und die körperliche Komponente auszuleben aber nicht um das Machtverhältnis an sich herzustellen, die Dominanz muß zuvor auf natürliche Art vorhanden sein um sich darauf einlassen zu können. Das ist halt mein Zugang dazu, Demütigung auf psychischer Ebene wäre für mich hingegen wieder nichts...

bearbeitet von Paco2022
Geschrieben
Mein ersten Übergriff hatte ich mit 13, aber daher kommt meine Dom Seite nicht. Ich liebe es Lust zu bereiten und manche Menschen erfahren Lust durch Schmerz. Ich liebe es den Körper zu erkunden und mit der Zeit ihn wie ein Instrument zu spielen. Ich schätze das Vertrauen in mich, ich genieße die Lust die ich auslöse und das wissen das die Erfüllung und Entspannung nur auf mein Wohlwollen, meiner Entscheidung beruht. Ich habe auch eine Sub Seite, aber um die geht es grade nicht.
Geschrieben
Ich möchte mal mit zwei Zitaten beginnen: das erste von @Schattenwolf:
"Ich füge einem Menschen Schmerzen zu und diese Person "genießt" das auch noch bzw. zieht Positives daraus anstelle von Leid. Wie kann das dann meinen Sadismus füttern?"
Und wie als Antwort das zweite von Goethe, der seinem Mephistoteles diese Worte in den Mund legte:
"Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das böse will und doch das gute schafft."

Ich will "böses" tun aber "gute" Resonanz dafür zu bekommen macht mich an. Über diesen und andere Widersprüche und auch die Frage des "warum" beschäftigen mich schon sehr lange und ich bin bis jetzt zu dem Schluss gekommen, dass es angeborene Charakterzüge gibt, die die Tendenz zum Führen oder Folgen vorgeben. Sieht man sich einen Wurf Hundewelpen an, die ein paar Wochen alt sind. Sie haben quasi keinerlei Lebenserfahrung und doch sind einige Forsch und andere zurückhaltend. Diese Eigenschaften kann man zwar mittels Erziehung hervorheben oder auch abschwächen aber die Grundzüge bleiben doch erhalten.
Aber zurück zu uns Zweibeinern:
Ich hatte ein Schlüsselerlebnis, welches mir erst viel später als solches bewusst wurde: 2. Klasse, große Pause: Wir Jungs hatten unser "Hauptquartier " in einem Spielhaus eingerichtet und Mädchen hatten natürlich keinen Zutritt. Ein Mädel hat es doch geschafft irgendwas von dort zu "klauen" wurde aber "eingefangen" und ich sollte sie "bestrafen" es standen nun zwei Jungs vor mir die das Mädel an den Armen festhielten, damit ich sie "bestrafen" kann. Und da bekam ich für eine Sekunde ein überwältigendes Gefühl, welches ich nicht einordnen konnte. Soweit so gut, ich hab sie dann gekitzelt, denn wehtun wollte ich ihr nicht. Über das Gefühl hab ich auch nicht weiter nachgedacht.
Es folgten Jahre in denen ich auch mit Mobbing zu kämpfen hatte und dann, bei meiner ersten Freundin, gab es eine Situation in der sie Angst hatte (Wir hatten "The Ring" geschaut) und da war das Gefühl wieder... nun war ich alt genugbum darüber nachzudenken und kam zu dem Schluss, dass mich Angst anmacht und ich aufpassen müsste, nicht zum Straftäter zu werden. Naja und dannnn kam der Aha-Moment, als ich lernte, dass es dafür ein "Ventil" gibt und vor allem Menschen, die genau das wollen und es heißt BDSM.

Langer Rede kurzer Sinn, ich denke, dass die Grundzüge der Führung, Fürsorge und Kontrolle als Charakterzüge angeboren sind und mein Sadismus und die Lust an Erniedrigung eher durch soziale und familiäre Prägung ihren Platz in meinem Selbstverständnis eingenommen haben.
Diese werden aber nur "von der Leine gelassen" wenn darauf positive Resonanz zu erwarten ist. (Was im Konsensgespräch eruiert wird.)
Geschrieben (bearbeitet)

Meine negativen Kindheitserfahrungen und Erlebnisse als Jugendliche sowie Erwachsene vor dem BDSM haben definitiv nicht meine Neigungen geprägt, mehr noch eigentlich müssten diese dann meine Neigungen komplett verändern bzw. diese müssten komplett anders aussehen... 🤷 Ich weiß auch nicht, warum sich das hartnäckig hält, dass es von so etwas ja überhaupt erst kommen muss, die Betonung liegt auf muss. Es kann immer sein, dass es Menschen gibt, wo solche Ereignisse prägten... Es muss aber nicht. Das ist ähnlich wie "Männer seien alle dominant und Frauen alle devot" Pustekuchen. Ich bin Switch, mag die Reaktionen auf meinem Sadismus und Rigger dasein und viel lieber liege ich innerhalb in den Seilen und hatte mit diesen mein Leben zuvor kaum damit zu tun oder je irgendwelche Erlebnisse gehabt, die in diese Richtung prägten. Besser noch vor dem Shibari dachte ich, dass sei überhaupt nichts. Das sähe nur langweilig hübsch aus. 🤣 Primal / Prey bzw. Masochismus gab es vielleicht frühere Andeutungen, aber keine Prägungen. 🤷

Ich kam durch Zufall zum BDSM, meine Neigungen waren tief vergraben und fand ich teilweise erst durch herausprobieren heraus. Einiges habe ich wegen dem Mainstream ausprobiert, einiges weil ich den Eindruck hatte das das so zu sein hatte. Den Masochismus habe ich behalten, den Sadismus als "Oh das gefällt mir auch" mit genommen. Sub bin ich absolut keine, die Neins wurden da immer lauter je mehr ich mich damit beschäftigte 🤣 Das innere Spielkind etablierte auch die Brat und Little. Das Shibari war irgendwie... Jemand hat es mir dann doch soweit schmackhaft gemacht es einfach auszuprobieren, fühlte sich nett an, es dauerte Monate bis Jahre, bis ich herausfand, dass es sich mehr als "nur nett" anfühlte.

Als Top jemanden mit Schlagwerkzeug den Popo zu verhauen, macht mir einfach Spaß weil ich meinem Gegenüber etwas gutes tue und Reaktionen beobachten kann. Klar, kostete das anfangs Überwindung aufgrund der gesellschaftlichen Normen - mittlerweile macht es richtig Spaß, vor allem mit Menschen, die das wirklich wollen und dadurch in einen schönen Headspace verschwinden. Das tue ich allerdings auch nur mit Menschen zu denen ich eine entsprechende Verbindung habe, Konsens und Kommunikation besteht. Gleiches gilt für Shibari wo ich aktiv bin.

bearbeitet von Seilfuchs
Geschrieben
Vor 1 Stunde, schrieb Seilfuchs:

Meine negativen Kindheitserfahrungen und Erlebnisse als Jugendliche sowie Erwachsene vor dem BDSM haben definitiv nicht meine Neigungen geprägt, mehr noch eigentlich müssten diese dann meine Neigungen komplett verändern bzw. diese müssten komplett anders aussehen... 🤷 Ich weiß auch nicht, warum sich das hartnäckig hält, dass es von so etwas ja überhaupt erst kommen muss, die Betonung liegt auf muss. Es kann immer sein, dass es Menschen gibt, wo solche Ereignisse prägten... Es muss aber nicht. Das ist ähnlich wie "Männer seien alle dominant und Frauen alle devot" Pustekuchen. Ich bin Switch, mag die Reaktionen auf meinem Sadismus und Rigger dasein und viel lieber liege ich innerhalb in den Seilen und hatte mit diesen mein Leben zuvor kaum damit zu tun oder je irgendwelche Erlebnisse gehabt, die in diese Richtung prägten. Besser noch vor dem Shibari dachte ich, dass sei überhaupt nichts. Das sähe nur langweilig hübsch aus. 🤣 Primal / Prey bzw. Masochismus gab es vielleicht frühere Andeutungen, aber keine Prägungen. 🤷

Ich kam durch Zufall zum BDSM, meine Neigungen waren tief vergraben und fand ich teilweise erst durch herausprobieren heraus. Einiges habe ich wegen dem Mainstream ausprobiert, einiges weil ich den Eindruck hatte das das so zu sein hatte. Den Masochismus habe ich behalten, den Sadismus als "Oh das gefällt mir auch" mit genommen. Sub bin ich absolut keine, die Neins wurden da immer lauter je mehr ich mich damit beschäftigte 🤣 Das innere Spielkind etablierte auch die Brat und Little. Das Shibari war irgendwie... Jemand hat es mir dann doch soweit schmackhaft gemacht es einfach auszuprobieren, fühlte sich nett an, es dauerte Monate bis Jahre, bis ich herausfand, dass es sich mehr als "nur nett" anfühlte.

Als Top jemanden mit Schlagwerkzeug den Popo zu verhauen, macht mir einfach Spaß weil ich meinem Gegenüber etwas gutes tue und Reaktionen beobachten kann. Klar, kostete das anfangs Überwindung aufgrund der gesellschaftlichen Normen - mittlerweile macht es richtig Spaß, vor allem mit Menschen, die das wirklich wollen und dadurch in einen schönen Headspace verschwinden. Das tue ich allerdings auch nur mit Menschen zu denen ich eine entsprechende Verbindung habe, Konsens und Kommunikation besteht. Gleiches gilt für Shibari wo ich aktiv bin.

Das Gerücht, dass Neigung mit Erfahrungen zu tun haben KANN, hält sich, weil das nicht wenige selbst so sehen. Das heißt nicht, dass das bei jedem so ist oder man seine Kindheit zwanghaft durchsieben muss, wenn alles gut ist.

Wir sind Säugetiere. Schauen wir uns im Tierreich um, gibt es sowohl sehr behutsames Paarungsverhalten als auch wildes, gewalttätiges.

Primal, Kuschelsex, Swinger- und Gangbangtum oder Monogamie brauchen keine Erklärung.

Aber mir ist noch nichts im Tierreich untergekommen, dass sich Viecher Gerten und Halsbänder für ne Session suchen.

Natürlich, oft kickt irgendwas ohne spezifischen Grund. Und manches hat eine Backstory. Die aber keine lineare, im Vorhinein bestimmbare Laufrichtung hat.

Beispiel Kindheitsdemütigungen/-traumata: Manchmal kann man mit einer Situation umgehen, indem man sie erotisiert.

In Israel gab es um die 60/70er eine Reihe Pornocomics, in denen ein Ami im KZ landet, erst dort gequält wird, dann selber die Wärterinnen dominiert. Das hat einen Teil der Holocaustüberlebenden gekickt, andere werden angeekelt gewesen sein.

Genauso kann ein heranwachsendes Kind erlebte Demütigungen erotisieren - oder nicht.
Es kann sich ergeben, dass es schuldbewusst gereizt ist, entweder die Opfer- oder Täterrolle auszuleben sexuell. Konsensuell oder nicht, sexuelle Gewalttäter haben auch oft extreme Backgrounds.

Die Frage ist, ob das Verhalten safe, sane, consensual ist. Oder selbst- und fremdschädigend. Oder, kleiner noch - ob nach geilem Sex ein ekliger Nachgeschmack bleibt.

Dann wäre es günstig, mal nachzudenken. Vlt sind beim Spiel Dinge dabei, die zu real erinnern. Vlt landet man bei Partnern, die so scheiße sind wie die eigenen Eltern. Dann kann man mal SM-Pause machen, nachdenken. Evtl in Psycho- oder Sextherapie drüber sprechen. Und/Oder mit Partner, Freunden.

Wenn es dagegen läuft und gut tut dauerhaft, muss man nix zerdenken. Und man sollte Leute nicht in eine Schublade stecken, bloß weil man es gern sortiert hat.

Geschrieben
Vor 19 Stunden, schrieb Mndfck:
Ich finde ganz spannend, dass du Doms zwingend mit schmerzgebundenem Sadismus in Verbindung bringst, aber das nur am Rande.

Ich finde die Thematik sehr interessant, meine Sexualität hat sich in die Richtung entwickelt, noch bevor ich überhaupt gerafft habe, dass dies nicht dem Normverhalten entspricht.

Ich könnte kein konkretes Ereignis nennen, das dies hervorgebracht hat. Ich habe bestimmte Dinge von jeher mit gleichgesinnten Partnerinnen genossen, ohne dass es einen Auslöser hierfür gab.

Um ein Missverständnis vorzubeugen, da steht „zb“ für „zum Beispiel“.
Ich denke es ist nicht seine Absicht etwas miteinander zu verbinden.

Geschrieben
Vor 3 Minuten , schrieb Robin-1995:

Um ein Missverständnis vorzubeugen, da steht „zb“ für „zum Beispiel“.
Ich denke es ist nicht seine Absicht etwas miteinander zu verbinden.

Drittletzter Satz, ich musste einfach nur schmunzeln. War auch keinesfalls negativ gemeint, aber es klang so selbstverständlich, dass Doms gerne Menschen weh tun 😉

Geschrieben

Warum jemand den Beruf des Sexworkers ergreift, hat sicherlich viele Facetten, für mich ist dies eine Dienstleistung und hat erst einmal nichts mit Dominanz zu tun. 

Dominanz beruht für mich in charakterlicher Stärke und Reife, der Fähigkeit Entscheidungen zu treffen und für sich und andere zu sorgen/ Verantwortung zu übernehmen. Dies beinhaltet, für sich einen Plan, Ziele, einen Lebensentwurf zu haben und Energie, dies umzusetzen. Dies beinhaltet auch Resilienz und sozial passende Handlungsmuster um mit Störungen/ Hindernissen umzugehen. Kommt dann noch eine sexuelle Anziehungskraft hinzu, könnte es nahezu perfekt sein.

Und da all diese Punkte einer sehr subjektiven Wahrnehmung unterliegen und jeder von uns entsprechend seiner Lebenserfahrung die v.g. Punkte anders sieht/einschätzt werden manche Menschen als dominant eingeschätzt obwohl diese sich nicht so sehen und andere fühlen sich dominant und werden belächelt.

Tatsächlich benötigt der dominante Part den/die passende Sub die sich jeweils in ihren Wertvorstellungen und Rollenverständnissen so sehen. Warum wird man also Dom? Weil das Leben einen so geformt hat? Weil man mit entsprechenden Veranlagungen geboren wird? Weil die erlebte Sozialisierung einen dahin gebracht hat? Weil man als Dom erwählt wurde? Weil es einen die sexuelle und/oder soziale Dynamik kickt? Vielleicht ist es immer ein Mix -  von allen Dingen etwas :-)

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