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Hedonismus - was denkt ihr darüber?


HirnHerzHumor

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
vor 8 Minuten, schrieb MissCurious:

"Warum eigentlich nicht!" 

Ich mag immer: "einfach mal machen..." 😅

Geschrieben

Gefährliches Gedankengut, wenn man überlegt, welche „Lust“ so manch ein Mensch verspürt. 

HirnHerzHumor
Geschrieben (bearbeitet)

Es gibt zum Hedonismus ähnlich wirkende, aber doch unterschiedliche Konzepte.

Der Hedonismus ist die konsequente (oder auch nachhaltig) ausgerichtete Weltanschauung, nach Lustgewinn oder dessen Maximierung im Leben zu streben.

"Nach Lust und Laune" ist zwar ein Handeln, aber es ist situativ/spontna und hat nicht das Ziel der Lustmaximierung im Visier. Aber ist auch nicht immer egoistisch.

Egoistisches Handeln: Der eigene Vorteil wird über alles, oft auch ohne Rücksicht auf Verluste oder Schaden anderer übergeordnet. So ist Macht, Erfolg, Status haben zu wollen, nicht direkt mit dem nachhaltigen Lustgewinn oder dem Genuß verbunden (Hedonismus), sondern zielt auf einen Vorteil ab.

Oft werden meiner Erfahrung nach diese drei Konzepte durcheinander gewürfelt. Wobei die wenigsten zugeben, dass sie egoistisch sind. Hedonistisch klingt schöner. Und deshalb lasse ich mich nicht im Profil von "hedonistisch" beeindrucken, erst im Gespräch wird man erfahren, was wirklich gemeint ist.

bearbeitet von HirnHerzHumor
HirnHerzHumor
Geschrieben
vor 15 Minuten, schrieb Ticklify:

Gefährliches Gedankengut, wenn man überlegt, welche „Lust“ so manch ein Mensch verspürt. Beispielsweise die Lust am Kind… da würde ich die Moral doch noch deutlich über der Lust positionieren…

Auf das Thema Sexulethik will ich nicht und sicher der Betreiber auch nicht hier eingehen. Hedonismus ist eine Teil des Sexualethik, aber Sexualethik ist nicht nur Hedonismus. 

Wikipedia hat einen relativ umfangreichen Artikel zur Sexualethik, der einen groben Überblick über Schlagworte und Themenbereiche gibt. Nur hier ist es OT

Geschrieben

Ich sage auch, ich bin egoistisch, in manchen Situationen auch egozentrisch. 

Ich finde jedoch, dass Egoismus nicht automatisch rücksichtslos bedeutet. Man macht sich selbst zur Priorität, immerhin ist man selbst die Hauptfigur seiner eigenen Biographie. Wenn man andere Menschen jedoch schlecht behandelt, dann hat das mit Egoismus nicht viel zu tun. Man kann sich selbst UND andere Menschen gut behandeln. Aber am Ende des Tages mache ich natürlich mehr für mich als für den Nachbarn. 
 

Geschrieben
Ich finde Praktiken heiß, die Pleasure maximieren und in den Alltag einbauen. Ich finde zum Beispiel Leute, die öfters draußen Buttplugs tragen ziemlich hedonistisch und heiß.
HirnHerzHumor
Geschrieben
vor 2 Minuten, schrieb rosebride:

Ich finde Praktiken heiß, die Pleasure maximieren und in den Alltag einbauen. Ich finde zum Beispiel Leute, die öfters draußen Buttplugs tragen ziemlich hedonistisch und heiß.

Ich kann deinen Beitrag nicht ganz zum Thema zuordnen. Was hat deine Empfindung "ich bin geil, ich finde es heiß" mit Hedonismus zu tun? Also der Lustmaximierung als Weltbild und nicht als Bewertung einer einzelnen Situation.

Geschrieben
Ich sehe es als Lustmaximierung an, sexuelle Praktiken in den Alltag einzubauen. Dass Sexualität eben nicht nur im Schlafzimmer manchmal stattfindet, sondern auf irgendeine Art alltäglich wird. Perma plugging war nur ein Beispiel
Geschrieben (bearbeitet)

Als praktizierender Hedonist muss ich sagen, dass einige eine falsche Vorstellung davon haben.

Wahrer Hedonismus ist das Ausleben der eigenen Lust, geht aber dabei nicht über Leichen. Ein Hedonist nimmt Rücksicht auf Befindlichkeiten Anderer. Die einzige Person, dessen Schaden ein Hedonist bewusst in Kauf nimmt, ist die eigene. Ansonsten bedarf es auch keiner speziellen Bezeichnung für das Ausleben der Lust.

Was stimmt, dass ein Hedonist sehr viel Aufwand betreibt, um seine Gelüste auszuleben. Aber halt nie, zumindest nicht bewusst, auf Kosten anderer.

bearbeitet von last_of_us
Geschrieben
vor 17 Minuten, schrieb jackXjacqueline:

Inwiefern das im hedonistischen Sinne vordergründige Streben nach Erlangen von Lust im anderen Belangen einzuordnen ist - schwer zu sagen.

Bei mir wäre das zum Beispiel auch nur eine Nacht unter Gleichgesinnten durchzutanzen.

Geschrieben
vor 4 Stunden, schrieb last_of_us:

Als praktizierender Hedonist muss ich sagen, dass einige eine falsche Vorstellung davon haben.

Wahrer Hedonismus ist das Ausleben der eigenen Lust, geht aber dabei nicht über Leichen. Ein Hedonist nimmt Rücksicht auf Befindlichkeiten Anderer. Die einzige Person, dessen Schaden ein Hedonist bewusst in Kauf nimmt, ist die eigene. Ansonsten bedarf es auch keiner speziellen Bezeichnung für das Ausleben der Lust.

Was stimmt, dass ein Hedonist sehr viel Aufwand betreibt, um seine Gelüste auszuleben. Aber halt nie, zumindest nicht bewusst, auf Kosten anderer.

Vielleicht nicht auf Kosten anderer, aber im Umkehrschluss auch nicht zu deren Erfüllung. Und gerade diese Einseitigkeit des Hedonismus, dieser Egoismus ist es, den ich befremdlich finde. Dieses unterbewusste Inkaufnehmen durch den Fokus auf das Ausleben der eigenen Lust, vielleicht doch jemand anderem zu schaden als sich selbst. Ich nehme an, die Rücksichtnahme besteht dann halt darin, insofern auf die Befindlichkeiten anderer einzugehen dass man akzeptiert, wenn sie nicht zur eigenen Lusterfüllung zur Verfügung stehen.

Also für mich klingt das alles sehr empathielos. Gerade wenn ich an BDSM denke, so wäre das eine sehr toxische Herangehensweise, wäre ich nur am Ausleben der eigenen Lust interessiert.

Geschrieben
Mir kommt es immer so vor als wenn das einfach nur ein Synonym für Selbstzerstörung und Schwäche ist. Der Genuss z.B. beim Essen, oder von alkoholischen Getränken, Tabak u.s.w. birgt ja bei übermäßigen Konsum nicht unerhebliche gesundheitliche Risiken.
Ich genieße mal ein gutes Essen (was auch immer das subjektiv bedeuten mag), ein Eis oder Süßigkeiten, aber alles nur zu besonderen Anlässen und dann auch nur in Maßen. Ich hätte bei regelmäßigen Konsum auch die Befürchtung dass das Besondere zu etwas Alltäglichen wird. Also würde ich mich als disziplinierten Gelegenheitsgenießer bezeichnen.
Allerdings genieße ich auch die Zeit die ich mit Freunden oder meinen Hobbys verbringe. Da kann ich eine Überdosis gut wegstecken.
HirnHerzHumor
Geschrieben
vor 32 Minuten, schrieb jackXjacqueline:

Das ist schon sehr grob definiert. Wikipedia ist eben auch kein Lexikon und damit nur bedingt zitierfähig, und im Artikel über Hedonismus geht es primär auch nur um die philosophische Betrachtung. Allenfalls der Satz "eine nur an momentanen sinnlichen Genüssen orientierte egoistische Lebenseinstellung" trifft es in meinen Augen für den Alltag im Allgemeinen ganz gut. Kurzum: abseits der Philosophie wird es chaotisch und jeder versteht wohl etwas anderes darunter.

Ich sehe den Hedonismus im Alltag eher zwiespältig und auch nur als eine Form von Konsumverhalten, bei dem es zwar vordergründig um sinnlichen Genuss geht, der letztlich aber im Kern bei vielen dann doch nur auf das momentane Ausleben des sexuell Triebhaften abzielt. Das Maximieren von Lust und Vermeiden von Schmerz interpretiere ich dementsprechend auch als eine Art von Verdrängung, in diesem Fall der immer weiter fortschreitende gesellschaftliche Niedergang an allen Ecken und Enden, den es zu kompensieren gilt. Das beste Beispiel für gelebten Hedonismus sind für mich Kinky Parties, bei denen eine noch relativ gut gestellte Schicht an den Wochenenden oder zu anderen Gelegenheiten den drögen Alltag unter Gleichgesinnten hinter sich lässt, indem sie für einen Moment in diese schillernde, berauschende aber auch sehr obszöne und dekadent-anmutende Welt entflieht. Und was ist die Aussicht, potentiell hemmungslosen und unverbindlichen Sex mit jedem haben zu können, anderes als trieborientiert? Von den narzisstischen Tendenzen und der Selbstdarstellung, die damit einhergehen, mal ganz abgesehen. Ist man im Alltag konformistisch, ist das für mich eine Flucht ins Destruktive.

Ich mag Menschen, die frei und offen mit ihrer Sexualität umgehen, für die Lust aber kein rein egoistisches Bestreben ist und mehr bedeutet als eine körperliche Befriedigung von Trieben. Diese würde ich aber nicht als hedonistisch bezeichnen, oder gar irgendwelche anderen Modewörter dafür kreieren. Sinnlich, wäre vielleicht ein geeignetes Wort dafür.

Inwiefern das im hedonistischen Sinne vordergründige Streben nach Erlangen von Lust im anderen Belangen einzuordnen ist - schwer zu sagen. Das Vermeiden von Schmerz - im alltäglichen Sinn sicherlich auch unangenehme Situationen - hat für mich auch immer etwas von sich-nicht-damit-auseinandersetzen-wollen.

Aber, wie gesagt, hier gibt es vielfältige Sichtweisen.

Den Stein des Weisen habe ich auch noch nicht erfunden. Desto schöner, das du dich damit mehr beschäftigt hast

Geschrieben
vor 4 Minuten, schrieb jackXjacqueline:

Vielleicht nicht auf Kosten anderer, aber im Umkehrschluss auch nicht zu deren Erfüllung. Und gerade diese Einseitigkeit des Hedonismus, dieser Egoismus ist es, den ich befremdlich finde. Dieses unterbewusste Inkaufnehmen durch den Fokus auf das Ausleben der eigenen Lust, vielleicht doch jemand anderem zu schaden als sich selbst. Ich nehme an, die Rücksichtnahme besteht dann halt darin, insofern auf die Befindlichkeiten anderer einzugehen dass man akzeptiert, wenn sie nicht zur eigenen Lusterfüllung zur Verfügung stehen.

Also für mich klingt das alles sehr empathielos. Gerade wenn ich an BDSM denke, so wäre das eine sehr toxische Herangehensweise, wäre ich nur am Ausleben der eigenen Lust interessiert.

Da schießt aber jemand schnell aus der Hüfte ... Hatte dich anders eingeschätzt.

Klingt für mich ein wenig, als hättest du dir den Text diktieren lassen. Hab fast den selben Wortlaut schon mal gehört. Vielleicht auch nur ein Deja Vu.

Cest la vie.

Geschrieben
vor 4 Minuten, schrieb daisy-gaga:

Welchen genau? 

Allen. Diesen...Mehrzahl. 

HirnHerzHumor
Geschrieben
vor 9 Minuten, schrieb daisy-gaga:

Mir kommt es immer so vor als wenn das einfach nur ein Synonym für Selbstzerstörung und Schwäche ist. Der Genuss z.B. beim Essen, oder von alkoholischen Getränken, Tabak u.s.w. birgt ja bei übermäßigen Konsum nicht unerhebliche gesundheitliche Risiken.
Ich genieße mal ein gutes Essen (was auch immer das subjektiv bedeuten mag), ein Eis oder Süßigkeiten, aber alles nur zu besonderen Anlässen und dann auch nur in Maßen. Ich hätte bei regelmäßigen Konsum auch die Befürchtung dass das Besondere zu etwas Alltäglichen wird. Also würde ich mich als disziplinierten Gelegenheitsgenießer bezeichnen.
Allerdings genieße ich auch die Zeit die ich mit Freunden oder meinen Hobbys verbringe. Da kann ich eine Überdosis gut wegstecken.

Ich fühle mich nicht als Asket und nicht als Hedonist. Dazwischen passt auch noch einiges und das ist gut so. Es gibt aber einige, die sich selbst Hedonist nennen. 

Geschrieben
vor 5 Minuten, schrieb NoDoll:

Allen. Diesen...Mehrzahl. 

Ich finde weder das eine noch das andere Wort in meinem Text. Zitiere doch einfach den Satz der anstößt. 

Geschrieben
vor 1 Minute, schrieb daisy-gaga:

Ich finde weder das eine noch das andere Wort in meinem Text. Zitiere doch einfach den Satz der anstößt. 

Mich stößt nichts an. Mich würde nur interessieren woher diese Gedanken kommen die du zu dem Thema hast. Sind es Erfahrungen mit Menschen aus deinem Umfeld, etwas das du irgendwo gelesen hast, etwas das du für dich selbst überlegt hast? 

(Warum glaubt man ständig das ein Nachfragen gleich etwas Böses ist?)

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