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BDSM und die Reizüberflutung


ki****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
vor 32 Minuten, schrieb kimmareen:

Den ein oder anderen Post gibt es hier ja schon bezüglich ADHS. Wir sind höchstwahrscheinlich beide eben durch die Reizüberflutungen genau in diese Welt „gerutscht“.

Hi, Ja ich habe auch ADHS und gelegentliche "Sprunghaftigkeit", mal abgelenkt sein, kenne ich. 

Wenn mein Herr einen Fokus schafft, hilft mir das schon sehr. Auch Rituale. 

Ich bin umso mehr drin, je härter und strenger mein Herr ist. Das mag ich mit meiner Neigung, lässt aber auch erst gar nicht Unaufmerksamkeit zu. 

Frechheiten nimmt er mir durchaus mal durch schnelle, harte Hiebe. Das muss aber passen und ist nicht für jeden was.

Ansonsten muss ich schon auf meine Kommunikation achten. Nicht ins Wort zu fallen usw. Was eigentlich normale Höflichkeit ist, mir aber etwas schwerer fällt...🙈🙈🙈 Sowas wird er auch schon mal ermahnen und ggf maßregeln. 

Geschrieben
Ich denke in meinem Fall sogar das es hilfreich ist. Mir entgeht keine Regung, keine Nuance bei meinem Gegenüber
Geschrieben
Dazu kommt noch das ich glaube das damit auch ein gewisses Maß an Kreativität und Spontanität einhergeht was bisweilen ja auch sehr amüsant enden kann. Aber ja, feste Regeln und Abläufe finde ich eher ermüdend.

Ps: habe seit Jahren ein Attest und ein Rezept für Thc Blüten, das war auch nochmal ein schöner Gamechanger fürs Mindset. Wobei ich gestehen muss das ich auch davor schon geraucht hab 😜
Geschrieben
vor 3 Minuten, schrieb TheWolf1982:

Dazu kommt noch das ich glaube das damit auch ein gewisses Maß an Kreativität und Spontanität einhergeht was bisweilen ja auch sehr amüsant enden kann. Aber ja, feste Regeln und Abläufe finde ich eher ermüdend.

@TheWolf1982 Regeln helfen mir schon, Abläufe, Rituale... 

Aber ja, auch einfach sehr "drin" zu sein und Spontanität. 

Bei mir muss es einfach "genug" sein, was passiert. Ob ich nun sehr auf exakte Stellungen achten und mich bewusst konzentrieren muss oder rein harter SM, ich in einen "flow" komme. 

Ich kann auch lange knien oder so. Da muss ich mich aber drauf einlassen können, vorher schon ein Fokus sein. Anders herum kann es sein, dass ich erst kurz vor meinem Herrn knie und plötzlich woanders hinschaue... Dann wird er mich ohrfeigen, zum Beispiel. 

Natürlich, SM es ist meine Neigung, aber einfach auch Auslastung. Immer gut...😁

Geschrieben
Hallöchen.

Ein wichtiges Thema, was ihr da ansprecht, vielen Dank erstmal dafür.

Ob ich ADHS habe, hab ich nie prüfen lassen, aber ich bin eine HSP mit sehr hohen Verantwortungs- und Kontrollebewusstsein (teils anerzogen, teils beruflich bedingt). Zudem ist die BDSM Welt für mich auch nach zwei Jahren und großes Mysterium, wo man oft an den Grenzen tastet und herausfinden möchte, was einem wirklich gefällt und was nicht.

Mir fällt es extrem schwer den Kopf während einer Session abzuschalten. Weil ich auch durch einige eher negative Erlebnisse immer auf der Hut bin, um abzuwägen was geht und was nicht.

Mir persönlich ist wichtig, eine Art Eingangsritual bzw. Einstimmung auf die Session. Durch sanfte Berührungen und vllt auch paar ruhige Worte in die neue Situation reinkommen, auf den anderen einlassen. Auch eine feste ruhige Stimme mit Anweisungen (von Kommandos spreche ich persönlich ungern), wirkt auf mich erdend und lässt mich der Person eher folgen. Positionenwechsel sollten bei mir auch eher mit Ruhe vollzogen werden, keine Hetze oder Abruptheit. Und ich hab’s gerne, wenn man mir während der Session zeigt, dass man da ist - durch Hände auf dem Körper, etwas zu mir sagen… da ich meist die Augen zu habe, ist es für mich eine Rückversicherung, dass ich nicht eine bloße Schlagunterlage bin, sondern als Mensch wahrgenommen werde.
Je mehr man miteinander spielt und spricht, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit des Vertrauensaufbaus und der Wahrscheinlichkeit, dass man abschalten kann.
Ich freue mich schon darüber, wenn ich zwischendurch für einige Momente diesen Zustand der Ruhe und Loslassens erleben kann. Durchgängig oder für längere Zeit hat bis jetzt noch nicht geklappt. Aber ich bin da hoffnungsvoll… und es braucht eben seine Zeit. Setzt euch nicht unter Druck. Das kenn ich nämlich auch, dass man sich einredet, so jetzt musst du aber mal abschalten etc pp… dann funktioniert es nämlich mit Sicherheit nichts 😆🙈

Wünsche euch alles gute und viel Erfolg und freue mich hier auch über Anregungen und Tipps.
Geschrieben
Wenn ihr das noch nicht probiert habt könnte es mal interessant eine Session komplett vor zu besprechen auch mit Variationen und allem, dass braucht zwar doppelt so lang wie die Session selber aber wenn in jedem Detail konsent gegeben habt und das alles vorbesprochen habt und euch beide darauf einlässt sich größten Teils in dem Rahmen zu bewegen was Ihr vorher besprochen habt könnte dass eine andere Erfahrung sein. Aus der könnt Ihr dann auch Dinge für Sessions mit deutlich weniger Vorbesprechung mitnehmen. Nimmt euch aber auf jeden Fall Zeit die durchgeplannte Session nach zu besprechen. Ne 90 Minuten Session braucht dann vielleicht neun ganzen Nachmittag aber wenn Ihr daraus was lernt ist es dass echt Wert.
Geschrieben
Ach ja gegen Reizüberflutung kann auch Augenbinde helfen. Oder noise canceling head phones.
Geschrieben
Und eine interessante Bestrafung könnte auch sein mal nichts mit der anderen Person zu tun. Oder ein Buch zu lesen während die andere Person in eine Pose wartet. Wenn sich da beide Parteien drauf einlassen dann kann der gerade dominante (oder auch der sub selbst) eine solche Pause bekommen.
Eine andere Möglichkeit ist das Spielen mit Aufmerksamkeit. ADHS zeichnet sich sowohl dadurch aus, das die Aufmerksamkeit unkontrolliert wandert als auch das die Aufmerksamkeit unkontrolliert an Dingen festhängen bleibt.
Einfach dem sub zu sagen dass dieser sich nur auf Dom oder einen Gegenstand fokussieren soll und der Dom überwacht dass oder umgekehrt dass der Sub sich nicht auf etwas fokussieren darf kann interessant sein.
Geschrieben
Mehr Ideen könnte man in einem Gespräch entwickeln. Entweder hier in der Öffentlichkeit oder in PMs.
Geschrieben

@TheWolf1982

Ich verstehe den Eröffnungspost so, dass es um bottom mit ADHS geht.

(Oder Beide?)

 

Als Top mit demselben add on kann ich ebenfalls überwiegend Gutes berichten.

Und es gibt, außer evtl. Musik machen, wenig bis nix,  was mich so im Fokus hält wie mit Seilen fesseln, Sex oder irgendwas® mit Peitschen.

@ TE, es klingt so,  als wenn ihr da noch ziemlich in den Kinderschuhen steckt.

Den Gedanken, Vorhersehbares oder Geplantes abzulehnen, (weil das ja langweilig sein kann), kenne ich und ich rate euch, zu versuchen,  den mal zur Seite zu legen.

Ich kenne es,  dass sich  bei technischem Tun (spanking z.B.) recht schnell Emotionen mit einstellen, die dann den weiteren Weg vorgeben und die ersten, eher unmotivierten Schläge (klingt ja schlimm) sich schnell zu einer Dynamik entwickeln.

Bei mir/ uns entwickelt sich das alles aus dem Moment heraus, im Grunde überlasse ich mich dem Geschehen und komme meistens ziemlich schnell in einen Flow, der reißt sie mit.

Wenn man es sortiert und geplant braucht, dann ist eine ADHS Person wohl nicht erste Wahl.

 

Habt ihr das Ziel, tatsächlich zu konditionieren?

Also quasi das Verhalten zu 'therapieren'?

Ich kann mir gut vorstellen,  dass das gut funktionieren kann. (Ohne das zu empfehlen!)

 

Dass das ( auch in der Praxis) einen festen Rahmen erfordert, wird euch nicht neu sein.

Als roten Faden würde ich mir einen Katalog anfertigen, in dem das 'Fehlverhalten'  inkl. der dazugehörigen Sanktionierung niedergeschrieben ist.

Wenn ihr beide ADHS habt, könnt ihr euch gegenseitig unterstützen, und an den Katalog erinnern.

Und wenn dann da steht,  bei Trallala gibt es 10 mit der Hand auf' n nackten Arsch, dann macht ihr das, weil ihr euch darauf geeinigt habt, no matter what!

 

Das geile bei vereinbarten Konsequenzen ist, es gibt keinen Bedarf, sie zu hinterfragen.

Man kommt direkt von A nach B.

(Und das ist wirklich ein Gamechanger. Das witzige ist, ich vermute,  dass nicht -ADHSler große Teile ihres Lebens so gestalten. Können. Müssen?)

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