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Wann hilft man anderen zu viel? Und wann hört man auf?


tu****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Vor 12 Minuten , schrieb Nurgeilwiebonobo:

Dankbarkeit bzw. Lob genießen oder sogar erwarten, wenn man anderen hilft, ist uns tatsächlich anerzogen worden. Der Altruismus, helfen ohne Dankbarkeit zu erwarten oder auch nur darauf zu hoffen, ist bei kleinen Kindern übrigens noch durchweg vorhanden – dazu gibt es jede Menge Untersuchungen inzwischen. Durch Erziehung wird aber diese Altruismus aberzogen.
Man darf bei erteilter Hilfe Dankbarkeit und Lob gerne annehmen, manchmal sogar gerne erwarten – je nach Situation. Den Ausdruck „schamlos“ halte ich hier in vielen Fällen für übertrieben.
Helfen sollte man Menschen aber nur dann, wenn man weiß, dass der andere diese Hilfe auch möchte und annehmen möchte vor allem bzw. auch ohne Zustimmung des Geholfenen bei akuter Gefahr von Leib und Leben. Was ich zum Beispiel als Contergangeschädigter überhaupt nicht mag, ist, wenn man mir helfen möchte, indem man mir ungefragt in meine Tasche greift, um meinen Geldbeutel helfend herausnehmen zu wollen. Menschen im Rollstuhl möchten nicht ungefragt angeschoben werden beim Überqueren der Straße. In solchen und anderen vergleichbaren Fällen ist zwingend die Frage angesagt, ob man helfen darf oder nicht. Nichts anderes gilt! Ungefragt zu helfen ist unhöflich in meinen Augen und vor allem übergriffig. Deshalb immer vorher fragen und nicht verzagen, wenn man vom Anderen auch einmal eine unschöne oder hässliche Reaktion oder Antwort erhält. Ich reagiere auf solche Fragen meistens mit „mir ist nicht mehr zu helfen“ oder „wenn ich Hilfe brauche, schreie ich!“. In solchen Fällen habe ich in der Regel die Lacher auf meiner Seite und um mich herum und löst in vielen Fällen sogar unsichere Momente meiner Mitmenschen wegen meiner Person.

Danke für das teilen deiner Geschichte, das Men schen keine ungewollte Hilfe wollen ist mir von meiner Ex her bekannt. Da helfen für mich auch ein Akt ist der mich glücklich ist, Frage ich (mal abgesehen von Menschen geschlechtsunabhänging Türen aufhalten oder sowas) nach ob das gewünscht ist. Mir gefällt die Formulierung "Darf ich Ihnen... ?" oder auch "Wie kann ich Ihnen helfen?".

Geschrieben
Vor 17 Minuten , schrieb MissCurious:

Man sollte dann mit dem Helfen aufhören, wenn man etwas dafür zurück erwartet. 

Ich habe in meinem Leben viel Hilfe bekommen und gegeben, aber so oder so waren das meistens völlig verschiedene Stellen. In einer Situation bekommt man Hilfe und in einer anderen mit jemand anderem gibt man sie weiter. 

Wenn es keine Herzensangelegenheit ist, lass es. 

Nichts schlimmer als die Not der Person zu verschlimmern indem man von ihr Dinge dafür verlangt. Oder es ihr anschließend vorhält. Jeder braucht mal Hilfe. 

Wenn ich merke es kommt nicht vom Herzen sondern die Person erwartet dafür etwas zurück nehme ich sie gar nicht an. Denn eine Transaktion kann man immer starten, wenn man in der Lage ist für Transaktionen, dann ist es keine Hilfe, dann braucht man keine Hilfe und man sollte es auch nicht so nennen.

 

Wenn ich zu mehr Einfluss komme, dann will ich Frauen helfen. Mit Geld, mit Zeit, mit Kraft. Weils mir am Herzen liegt.

Das ist auch ein guter Punkt, dessen ich mir bewusster sein kann. Manchmal mache ich etwas um zu Helfen und das gefällt mir und alles aber wenn sich das Problem unter meiner Hilfe auflöst habe ich manchmal Bedürfnisse nach spezifischen Lob. z.B: "X war eine gute Idee von dir. Das das so klappt hatte ich erst nicht gedacht."

Ich glaube, dass ist etwas was ich erst im nach hinein merke, damit langfristig zur Selbstkorrektur tauglich. Ich werde da genauer hinspüren.

Mhh im weiteren wären Kriterien interessant, wann ich zu Viel helfe bevor oder während och mich darauf eingelassen habe. Zum Beispiel komme ich an manchen Tagen dann Tagsüber gar nicht zum trinken, Weil sich meine Aufmerksamkeit so auf die Probleme anderer lenkt (und ich das wegen meinem ADHS kaum unterbinden kann).

Geschrieben
Wenn dir selbst der gesunde Menschenverstand oder das Bauchgefühl fehlen, dann sind sachliche Kriterien auch nur bedingt hilfreich. Das Regelbuch, dass du dann mit dir rumschleppst, dürfte viel zu schwer sein. Höre zu, was die Betroffenen sagen oder schau in ihr Gesicht. Ablehnung erkennt man oft sehr gut, sofern die Wahrnehmung von deiner Seite vorhanden ist.
Geschrieben
vor 7 Minuten, schrieb tuilm620353:

Das ist auch ein guter Punkt, dessen ich mir bewusster sein kann. Manchmal mache ich etwas um zu Helfen und das gefällt mir und alles aber wenn sich das Problem unter meiner Hilfe auflöst habe ich manchmal Bedürfnisse nach spezifischen Lob. z.B: "X war eine gute Idee von dir. Das das so klappt hatte ich erst nicht gedacht."

Ich glaube, dass ist etwas was ich erst im nach hinein merke, damit langfristig zur Selbstkorrektur tauglich. Ich werde da genauer hinspüren.

Mhh im weiteren wären Kriterien interessant, wann ich zu Viel helfe bevor oder während och mich darauf eingelassen habe. Zum Beispiel komme ich an manchen Tagen dann Tagsüber gar nicht zum trinken, Weil sich meine Aufmerksamkeit so auf die Probleme anderer lenkt (und ich das wegen meinem ADHS kaum unterbinden kann).

Ja sich selbst nicht zu schaden sollte definitiv auch eine Grenze sein

Geschrieben
Wenn ich jemand anderen schade kriege ich das hoffentlich mit. 😅
Für mich wären Gedanken zum Selbstschutz interessant, wenn ich im nachhinein zu viel gegeben habe dann fällt mir das schwer dem Helfen zu zuordnen und damit war ich da noch nicht gut in der Lage eigene Grenzen zu finden. Ich hoffe in diesem Thread auf Inspirationen und Vorschlägen für Grenzen, die ich mir zum Selbstschutz brauchen kann.
Geschrieben
Vor 11 Minuten , schrieb foltermobil:
Wenn dir selbst der gesunde Menschenverstand oder das Bauchgefühl fehlen, dann sind sachliche Kriterien auch nur bedingt hilfreich. Das Regelbuch, dass du dann mit dir rumschleppst, dürfte viel zu schwer sein. Höre zu, was die Betroffenen sagen oder schau in ihr Gesicht. Ablehnung erkennt man oft sehr gut, sofern die Wahrnehmung von deiner Seite vorhanden ist.

Sachliche Kriterien wie Consent helfen mir beim Fremdschutz und Selbstschutz. Das Regelwerk muss nicht dick sein um Consent sauber und sicher (aber vielleicht übervorsichtig) zu behandeln.
Nur wenn ich anderen helfe und den was gutes tue und die das freut, dann heißt das noch nicht das ich mich nicht am Ende übernommen habe, oder selber Trauma/Belastungen von dem Helfen anderer davon tragen kann. (Ist mir schon passiert)

Geschrieben
Keine Ahnung ob die Pädagogen es heutzutage noch so halten, aber früher war Hilfe zur Selbsthilfe ganz angesagt. "Hilf" mir es selbst zu tun. Das setzt auch ein Ende der Hilfe vorraus.
Geschrieben
Techniken zum Selbstschutz zu finden, dürfte schon eine Herausforderung sein. Mit Abstand betrachten ist erstmal ein Ansatz. Da kommen die schönen W-Fragen zum zuge. Wieso wollte/musste ich ...? Wie habe ich es erlebt, die andere Person? Warum war es wichti6, das zu machen? Wie ist es mir und der anderen Person dabei gegangen? War das vielleicht auch zu viel? Würde ich in der gleichen Situation wieder so handeln? Etwas in diese Richtung vielleicht.

Ebenso könnte man mit der betroffenen Person das noch einmal durchdenken.

Die Frage ist, was steht hinter deinem Bedürfnis zu helfen?

Die Chance selber darunter leiden zu müssen, die ist groß. Wie du ja schon seber erlebt hast

Geschrieben
vor 4 Stunden, schrieb tuilm620353:

Ich gebe es offen zu. Ich helfe gerne Menschen. Schamlos genieße ich Dankbarkeit oder Lob. Auch im Kink. Wenn ich Menschen helfen kann und es Ihnen dann besser geht, das macht mich das richtig glücklich.

Nur habe ich für mich gemerkt, dass ich nicht weiß wann ich damit aufhören soll und ich verausgabe mich dabei sehr. Zwar ziehe ich auch daraus Kraft aber ja...

Was sind Kriterien um für sich festzustellen, dass man mit dem helfen aufhören soll?

Beim Grenzen ziehen in diesem Aspekt habe ich keinen gesunden Menschenverstand oder Bauchgefühl, also wären sachliche Kriterien sehr hilfreich.

Warum sollte man sich auch für Dank und Lob schämen? Also Helfersyndrom gemischt damit ständig über die eigenen Grenzen zu gehen, ist für die mentale Gesundheit schon ne schöne Keule.

Kannst Du Dir selbst beantworten woher dieser dringliche Wunsch des Helfens Willen herkommt?

Was löst Dank und Lob in Dir aus?

Hat es seine Ursache in Deiner Vergangenheit/ Kindheit? Wiederholst Du Muster/ Dein erlerntes Verhalten?

Ziehst Du Deinen Selbstwert daraus für andere  da zu sein, auch wenn es gegen Deine eigenen Ressourcen geht? 
 

Ich glaube Ursachenforschung kannst Du nur bei Dir selbst betreiben und vielleicht im Zusammenarbeit mit einer The***utischen Unterstützung. Gerade dann angebracht, wenn Du Dir durch Dein ständiges Übertreten Deiner eigenen Grenzen schadest. Wo ist dann Deine Selbstliebe und -fürsorge?

Geschrieben
Vor 14 Minuten , schrieb Schneeflöckchen:

Warum sollte man sich auch für Dank und Lob schämen? Also Helfersyndrom gemischt damit ständig über die eigenen Grenzen zu gehen, ist für die mentale Gesundheit schon ne schöne Keule.

Kannst Du Dir selbst beantworten woher dieser dringliche Wunsch des Helfens Willen herkommt?

Was löst Dank und Lob in Dir aus?

Hat es seine Ursache in Deiner Vergangenheit/ Kindheit? Wiederholst Du Muster/ Dein erlerntes Verhalten?

Ziehst Du Deinen Selbstwert daraus für andere  da zu sein, auch wenn es gegen Deine eigenen Ressourcen geht? 
 

Ich glaube Ursachenforschung kannst Du nur bei Dir selbst betreiben und vielleicht im Zusammenarbeit mit einer The***utischen Unterstützung. Gerade dann angebracht, wenn Du Dir durch Dein ständiges Übertreten Deiner eigenen Grenzen schadest. Wo ist dann Deine Selbstliebe und -fürsorge?

Das sind gute Fragen, davon kann ich nicht alle auf Anhieb beantworten.

So weit ich weiß war ich immer schon eine Helfernatur. Habe bewusst Freundschaften mit ausgegrenzten Personen gesucht und fand die Lebenserfahrungen dieser Menschen immer schon interessant.

Verdientes nachvollziehbares Lob, das darauf abzielt mich als Mensch zu bessern macht richtig glücklich.

Ich würde sagen, dass es ein Verhalten ist, was sich in Abwesenheit von Eltern entwickelt hat. Was "Muster" in diesem Kontext sind weiß ich nicht.

Früher habe ich für das gleiche Ergebnis mehr Selbstwert gezogen wenn ich es bei anderen bewirkt habe. Heute Werte ich den Selbstwert von Selbsthilfe und Fremdhilfe etwa gleich.

The***utische Hilfe werde ich von dir nicht anfordern, wenn du mehr gute Frage hast kann das in DMs sein.

Ich liebe mich, aber nicht anders als andere Menschen sondern gleich.

Geschrieben

@tuilm620353 ich bezog es auf externe the***utische Hilfe, die Du Dir nehmen kannst um in einem professionellen Setting an Deiner Selbstfürsorge zu arbeiten und an das Einhalten Deiner eigenen Grenzen. 

Du kannst Dir diese Fragen auch im Stillen selbst beantworten und nicht mir oder im Forum. 

Dein Helfersyndrom brauchtest Du in Deiner Kindheit, als Du Dir selbst und anderen helfen musstest. Nun bist Du erwachsen und brauchst es nicht mehr in der Art und Weise und es ist wichtig damit nun einen für Dich gesunden Umgang zu lernen.

 

Geschrieben
Danke. Wie könnte für jemand anderen So ein Umgang aussehen?
Geschrieben
Hallo tuilm620353, ich habe ein ähnliches Problem. Allerdings habe ich schon lange mit dem anderen helfen aus eigenem Antrieb aufgehört. Nur selten erwische ich mich noch dabei, jemandem meine Hilfe aufzudrängen, das hatte mich kaputt gemacht, da dankbarkeit heute kaum noch existiert. Wie andere schon schrieben, wollen viele Menschen scheitern bzw. fallen. Sie wollen es selbst „schaffen“ auch wenn ihnen dadurch ein unverhältnismäßig hoher Schaden entsteht. Das war für mich ein sehr langer Lernprozess.

Allerdings kämpfe ich heute noch mit einem Sprachfehler, wenn ich NEIN sagen sollte sage ich JA. Ich werde von sehr vielen Menschen um Hilfe gebeten. Ich kann sehr viel und habe sehr viele Möglichkeiten. Das nutzen unglaublich viele aus. Aktuell lerne ich das NEIN sagen, auch wenn der jenige dadurch möglicherweise einen unwiderruflichen Schaden davon trägt oder noch schlimmeres.

Dabei frage ich mich immer folgendes:

Möchte ICH das wirklich machen?

Macht es für MICH zeitlich/finanziell sinn? (Also ich verliere Zeit und Geld)

Kann ICH damit leben, wenn ich nichts dafür zurück bekomme?

Das hilft mir die erbetene Hilfe oft abzulehnen.

Das anderen Hilfe aufdrängen, haben bei mir die Menschen selber abgeschafft. Ich helfe gern, aber oft war es absolute null dankbarkeit. Teilweise wurde das ad absurdum ausgenutzt. Irgendwann war ich so am ende, das es von selbst aufgehört hat.

Aber wenn ich jetzt das nochmal abstellen müsste, würde ich zu den drei oben geschriebenen fragen noch eine weitere hinzufügen.

Möchte/braucht der andere meine Hilfe wirklich?

Ein Beispiel aus meiner Kindheit, was mich als Kind mehr als verstört hat:
Als Berliner Kind fuhr ich natürlich mit der BVG Bus. An der Haltestelle meiner Großeltern war die Haltestelle extrem niedrig und für Rollstuhlfahrer war es NICHT möglich allein in den Bus zu kommen. An jenem Tag wartete ein Rollifahrer mit mir auf den Bus. Ich wusste schon dort, er wird gleich unweigerlich Hilfe brauchen um in den Bus zu kommen. Als der Bus kam und die Rollstuhlrampe absenkte versuchte er allein in den Bus zu gelangen, was nicht ging. Also bot ich ihm meine Hilfe an. Er schrie mich direkt an, er könne das allein, was mir einfallen würde usw. Als Kind war ich vollkommen schockiert, stieg dann einfach ein. Der Busfahrer ermahnte ihn nun reinzukommen, was definitiv nicht möglich war. Dann drehte er sich weg und fuhr weinend mit dem Rollstuhl in Fahrtrichtung des Buses. Seitdem habe ich nie wieder einem Rollifahrer meine Hilfe Angeboten. Wenn ich gefragt würde, würde ich helfen, aber nie mehr von allein.

Anderes Beispiel von unterschiedlicher Wahrnehmung:
Die Partnerin eines Freundes fährt vor mir, ihr Bremslicht geht überhaupt nicht. Ich mache ihr mit Blinker und Lichthupe begreiflich sie solle anhalten. Als sie das tat, stieg ich aus ging hin und sagte ihr, dass ihr Bremslicht nicht geht und sie das dringend reparieren lassen muss und wünschte ihr einen schönen Tag.
Mögliche folgen: Bei einem Auffahrunfall bekommt sie eine Teilschuld, die Polizei würde wenn zufällig bemerkt die weiterfahrt unterbinden, abschleppkosten etc.

ICH dachte sie sollte das wissen. Was erzählt sie meinem Freund? Ich bin ein wahnsinniger und hätte sie genötigt und ausgebremst, wegen etwas so belanglosem wie eines defekten Bremslichts! Sie wollte mich wegen Nötigung anzeigen!!!
Sowas mache ich auch nicht mehr, auch nicht wenn Personen zu schaden kommen könnten. Nur wenn es der Verkehr zulässt… zb. an der Ampel oder auf der Autobahn auf gleicher höhe auf den platten Reifen zeigen.

Nicht so extreme aber ähnliche Situationen haben mir geholfen anderen keine/ kaum noch Hilfe anzubieten.

Mir fällt es aber immer noch schwer anderen nicht zu helfen, ich gewinne auch viel daraus anderen selbstlos zu helfen, es bereitet mir wirklich Freude, aber zu welchem Preis.

Ich habe mich mittlerweile soweit im Griff, das ich nur noch ausgewählten Menschen helfe. Nicht mehr jedem. Egal ob ich erkenne, dass sie Hilfe brauchen oder sie mich darum bitten.

Das finde ich zwar traurig, aber anscheinend ist es so gewollt bzw. richtig 🤷‍♂️



Geschrieben
Hallo,
ich versuche, wie gewünscht, es etwas sachlicher an zu gehen.
- Versuche zu erkennen wie lang die Person schon Hilfe benötigt / sich selber mit dem Thema auseinandergesetzt hat. War das nur kurz bist Du die "einfache Lösung", das solltest Du generell ablehnen.
- Stell Dir ein Zeitlimit pro Tag für das Helfen, stell Dir einen Wecker bei Beginn und höre dann auch für den Tag auf. Das sollte die Überlastung verkleinern.
- Lobe Dich selber für das was Du bist. Du brauchst keinen Lob von Anderen.
- Fordere auch Mal Hilfe ein, gerade wenn Du beim Helfen viel Zeit eingesetzt hast fordere Hilfe bei zeitintensiven Sachen ein. Auch das schafft eine Entlastung und Du siehst wer Dich ausnutzt und wer ein Freund ist,
Viel Erfolg
Sir_punkalot
Geschrieben
Ich helf gern Menschen. Allerdings sehr gerne auch mit Gewalt. Ist n geiles Gefühl, wenn jemand angegriffen wird und man nicht nur dazwischen geht, sondern den Angreifer in Angst und Schrecken versetzen kann 😂. Das geht dann schon in Richtung befriedigend, der adrenalinstoß, kombiniert mit dem dank derjenigen die man da aus der Situation geholt hat 😁.
Ich habe aber auch meine Erfahrungen gemacht dass helfen schnell nach hinten losgehen kann (bin unter anderem Mal in ne falle gelaufen. Wollt nen hiphopper vor ein paar Nazis beschützen. Tja. Der war ein Freund von denen... Die kannten leider meine Art. Hat mich aber nicht viel gekostet, n Ohrring hab ich dabei verloren. Der Gegner, den sie vorgeschickt haben, der sah hingegen ziemlich zerstört aus, paar Platzwunden in der Fresse, rotes statt weißes T-Shirt an, nach der Aktion.
Und bevor es falsch rüber kommt: ich helfe auch so generell gern. Und bin nur ein Schläger wenn es nötig wird. Hab in meinen 40 Jahren auch gelernt nein zu sagen, wenn die Alarmglocken losgehen.
Und mei, wer als der einzige Punk im dorf aufgewachsen ist, der kann halt kämpfen 😂...
Geschrieben
vor 6 Minuten, schrieb Sir_punkalot:

Ich helf gern Menschen. Allerdings sehr gerne auch mit Gewalt. Ist n geiles Gefühl, wenn jemand angegriffen wird und man nicht nur dazwischen geht, sondern den Angreifer in Angst und Schrecken versetzen kann 😂. Das geht dann schon in Richtung befriedigend, der adrenalinstoß, kombiniert mit dem dank derjenigen die man da aus der Situation geholt hat 😁.
Ich habe aber auch meine Erfahrungen gemacht dass helfen schnell nach hinten losgehen kann (bin unter anderem Mal in ne falle gelaufen. Wollt nen hiphopper vor ein paar Nazis beschützen. Tja. Der war ein Freund von denen... Die kannten leider meine Art. Hat mich aber nicht viel gekostet, n Ohrring hab ich dabei verloren. Der Gegner, den sie vorgeschickt haben, der sah hingegen ziemlich zerstört aus, paar Platzwunden in der Fresse, rotes statt weißes T-Shirt an, nach der Aktion.
Und bevor es falsch rüber kommt: ich helfe auch so generell gern. Und bin nur ein Schläger wenn es nötig wird. Hab in meinen 40 Jahren auch gelernt nein zu sagen, wenn die Alarmglocken losgehen.
Und mei, wer als der einzige Punk im dorf aufgewachsen ist, der kann halt kämpfen 😂...

Was machst du denn so, dass du da in Schlägereien gerätst? Nachtleben? 

Sir_punkalot
Geschrieben
Vor 4 Minuten , schrieb MissCurious:

Was machst du denn so, dass du da in Schlägereien gerätst? Nachtleben? 

Meistens wars beim Heimfahren, spät nachts. Z.b. n Typ der erst zwei Frauen attackiert hat, am Marienplatz. hab ihn verscheucht. Oben hat er direkt wieder Leute angegriffen... Also wieder dazwischen. Ja, Nachtleben. Aber nicht mein Umfeld, das sind meistens "normale" Leute, die ärger Machen, oder halt faschos. Mei, bin wie gesagt als einziger Punk aufm Dorf aufgewachsen. In dem es eine überregionale Nazi-Kneipe gab. Und ein Münchner Punk alter Schule. Zivilcourage schreib ich sehr groß.

Geschrieben
Am 7.11.2024 at 06:36, schrieb Stern-82:

Allerdings kämpfe ich heute noch mit einem Sprachfehler, wenn ich NEIN sagen sollte sage ich JA. Ich werde von sehr vielen Menschen um Hilfe gebeten. Ich kann sehr viel und habe sehr viele Möglichkeiten. Das nutzen unglaublich viele aus. Aktuell lerne ich das NEIN sagen, auch wenn der jenige dadurch möglicherweise einen unwiderruflichen Schaden davon trägt oder noch schlimmeres.

Hast Du Dich mal mit dem Begriff Peoplepleaser auseinandergesetzt? 

Ich glaube eins meiner ersten Wörter als Kind war „Nein“, es fällt mir nicht schwer mich für mich selbst einzusetzen und meine eigenen Grenzen zu wahren und das obwohl ich auch dieses kleine Helferlein in mir trage. Dieses Helferlein ist aber nichts was in meinem Wesen von Beginn an da war, es wurde geprägt durch meine Kindheit.

Was ich aber schon von mir aus wusste und niemanden aufdränge, ist einfach folgendes: Ich probiere mich gern selbst und auch mit der Gefahr hin, dass ich scheitere und das ist auch ein Grund warum ich es nicht mag Hilfe aufgedrängt zu bekommen oder diese anderen aufzudrängen. Es gibt Ausnahmen, wenn ich es abschätzen kann oder jemand Erste Hilfe benötigt, denn wenn die Person augenscheinlich in Gefahr ist und ich es sehe, bin ich alleine schon gesetzlich in die Pflicht genommen. Ich erwarte mir aber keinen Dank oder ein Lob aus dieser Hilfeleistung, sondern ich mache es um nicht selbst Tage später ein schlechtes Gewissen zu haben, dass ich einfach vorbei gegangen bin oder weg gesehen habe.

Mir liegt ein Vorkommnis aus dem vergangenen Sommer noch schwer auf der Seele, ein Junge der mich um was zu essen gebeten hat auf meinem Spaziergang. Ich hatte leider kein Geld dabei um ihm etwas zu geben und er sah wirklich verzweifelt aus. Im Nachhinein habe ich mich dafür gescholten, ich hätte ihm über Lieferando einen Döner zum abholen bestellen können. Tja, ich bin weiterhin aufmerksam.

Welche Hilfe leiste ich im Alltag, ich blicke mal auf die letzten 7 Tage zurück:

Ich habe einer Frau mit voll bepackten Händen die Tür aufgehalten, sie hat mir zu gelächelt.

Ich habe einem Pärchen Ü70 mit Gehwagen und Gehstock, die Türe geöffnet und hinter ihnen geschlossen, sie haben sich gefreut und sich bedankt.

Ich habe einem Mann, der es eilig hatte, den Vortritt gelassen und ich sah sein überraschtes Gesicht und sein dann breites Lächeln.

Ich habe einer Frau, die kleiner ist als ich, mit ihrem Koffer im ICE geholfen, sie schaute verzweifelt einen Ü 195 cm Kerl an, der sich nicht zuständig fühlte. Sie war mega happy und ihre Freude darüber war wie eine mentale Umarmung. 

Ich habe einer Mutti mit Kinderwagen geholfen, diesen aus der Bahn zu heben.

All das war ungefragte Hilfestellung und mir wurde mit Wärme begegnet. 

Ich weiß mittlerweile durch mein Bauchgefühl, welche Hilfe willkommen ist und welche unerwünscht und ich kenne definitiv meine eigenen Grenzen um abschätzen zu können, ab wann das Hilfe leisten zum mentalen Melt Down führen kann und wann meine Zuständigkeit definitiv aufhört. 

 

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