BDSM-Kerkerhaft vs. meine reale Gefängsnishaft - meine Erfahrungen und Vergleich

am Samstag um 11:06

Heute möchte ich einmal die Chance nutzen und meine Kerkerhaft mit meinem wahren Gefängnisaufenthalt vergleichen - so könnt auch ihr mal hinter die Kulissen der Gefängnismauern blicken. In meinem "Meine erste (mehrtägige) Kerkerhaft mit BDSM-Sessions - Bericht und Erfahrungen" - Thread hatte ich es bereits erwähnt, warum ich im Gefängnis war. Wer den Bericht nicht kennt - hier mal die Kurzfassung: im Rahmen meiner 5-Jährigen Prostitutionszeit kam ich in Frankreich ins Gefängnis, wegen illegaler Prostitution - so der Vorwurf! Das war alles andere als freiwillig und nach meiner Ansicht völlige Willkür der franz. Justiz!

Kurze Info:
Kh steht für Kerkerhaft
G steht für Gefängnis(aufenthalt)

Antritt Kerkerhaft / Verhaftung und Haftantritt
Meine Kh begann in einem Raum wo ich von einer Assistentin abgeholt wurde, als nächstes machte sie mir einen Einlauf und bekam so eine Darmspülung, danach schickte sie mich zum Duschen. Nach dem Duschen (ich musste einen Bademantel tragen) führte mich die Assistentin in einen anderen Raum wo mich die Masters und Dominas des Events genau unter die Lupe nahmen. Danach bekam ich eine Kapuze übergezogen, mir wurden Handschellen angelegt und ich wurde fortgeführt. In der Zelle angekommen nahm mir die Assistentin die Handschellen und Kapuze ab.
Verhaftet wurde ich in Frankreich während einer Razzia in einem Bordell und wurde direkt in meinem Nutten-Fummel in Handschellen abgeführt. Auf der Polizeiwache kam ich zu anderen in eine Zelle, meine High Heels wurden mir abgenommen - wegen dem spitzen Absatz wären sie wohl zu gefährlich. Tags darauf wurde ich mit anderen ins Gefängnis überstellt. Dorthin wurden wir mit einem Transporter gebracht wo jeder von uns in einer Minizelle mit Hand-und Fußschellen fixiert war. Im Gefängnis angekommen musste ich mich komplett nackig machen und alle meine Körperöffnung wurden intensiv untersucht. Danach wurde ich zum Duschen geschickt, bekam meine Kleidung und wurde in meine Zelle geführt.

Zelle/Unterbringung:
Meine Kh-Zelle war ca. 2,50m x 1,50m "groß" mit einer (unverputzten) alten Ziegelwand, worin sich ein altes Metallbett mit einer schäbigen Matratze befand, eine Neonleuchte (die fast durchgehend eingeschalten war) hing an der Decke, ein Spind und ein Eimer (der meine Toilette war) - das Kerkerzimmer kann man mit einem alten heruntergekommenen Kelleraum vergleichen. Die Türe war massiv mit einem zu öffnenden Einschub für Essen und ein Kontrollfenster das ständig geschlossen war (bis auf diverse Kontrollblicke von außen) und an den Wänden befanden sich mehrere Ringe/Haltungeren zur Fixierung. Meine G-Zelle war mit ca. 4m x 3m größer, darin befand sich ein Fenster, ein Doppelstockbett, ein Tisch dazu 2 Stühle, ein Schrank, Waschbecken und WC, plus Deckenleuchte. Die verputzten Wände zierten Bilder und Poster von nackten Frauen, dazu waren zig Texte/Schriften an die Wand gekritzelt.

Verpflegung:
Die Verpflegung bekam ich (in unregelmäßigen Abständen) in einem Hundenapf in meine Kh-Zelle geschoben. Wasser hatte ich in Form von PET-Flaschen reichlich zur Verfügung, wobei das Essen für mich sehr gewöhnungbedürftig war. Beim Essen handelte es sich um Suppen, ein paar trockene Scheiben Brot, Gemüse, Dosenfleisch (was sehr nach Hunde/Katzenfutter und keinesfalls sehr appetitlich aussah, aber der Hunger trieb es mir rein...) und sogar auch mal was Süßes. Die Verpflegung im G war durchaus angemessener und zudem mit 3 Mahlzeiten pro Tag fest geplant. Gegessen wurde zusammen mit allen Block-Inhaftierten zu festen Zeiten in einem Essensraum - die Mahlzeit in die Zelle nehmen war verboten, nur kleine Snacks (und Obst, Gemüse, Süßes) waren in der Zelle erlaubt. Die Mahlzeiten variierten von Nudeln, Fleisch, Suppe, Gemüse, Obst, Kartoffeln bis hin zu Brot, Pudding und Kuchen.

Hygienischer Faktor:
Ich muß es klar sagen, aber die Hygiene lies während meiner Kh zu wünschen übrig, was allerdings auch zum Umstand einer Kerkerhaft passt und genauso beabsichtig war. Meine Toilette war nur ein Eimer in der Zelle, waschen oder gar duschen durfte ich nur, wenn ich dazu aufgefodert, bzw. eine Erlaubnis erhielt. Bei Körperschweiß und anderen Körperflüssigkeiten auf der Haut war der hygienische Aspekt sehr unangenehm. Im G war eine Katzenwäsche im Zellenwaschbecken jederzeit möglich, 2 mal in der Woche durfte man duschen. Wer gearbeitet hat, hatte das Privileg nach seiner Schicht duschen zu können. In der Zelle gab es ein festmontiertes WC, was den Toilettengang erleichterte und fraglos hygienischer gegenüber dem Eimer aus meiner Kh-Zelle gestaltete. Die Gefängniskleidung wurde einmal pro Woche getauscht und die Betten aller paar Wochen neu bezogen. Die Kleidung war während meiner 2,5 Tagen Kh kein Thema, außerdem war die Matraze nicht bezogen.

Privatsphäre
OMG, während meiner Kh hatte ich wohl die meiste Privatsphäre aller Zeiten, da ich ständig allein in meiner Zelle war (bzw. sein musste!), dies förderte aber auch die Langweile. Auf andere Personen traf ich nur während der Sessions. Das komplette Gegenteil war im Gefängnis, wo Privatsphäre ein völliges Fremdwort war - es gibt sie dort nicht. Man ist ständig von Leuten umgeben, selbst wenn man auf die Toilette musste war man praktisch nie allein, was für ein Dilemma!!!

Bewegungsmöglichkeiten / Freiraum:
Während des Events konnte ich nur den Freiraum wahrnehmen, den mir meine Peiniger und Dominas während der Sessions gewährten, bzw. es mein enger Kerker zu lies. Sozusagen gab es für mich wenig (bis gar keine) Bewegungsmöglichkeiten, was mich durch die Langweile mit der Zeit wahnsinnig machte! Getoppt wurde das noch, als ich im Kerker fest fixert wurde und ich mich fast gar nicht mehr bewegen konnte. Im Gefängnis sah das anders aus, Freiraum gab es hier einigen. Die Zellen wurden 6 Uhr früh ausgesperrt und 21 Uhr wieder verschlossen. Dazwischen konnte man sich im Block frei bewegen, es gab einen Aufenthaltsraum mit TV und Bücher aus der Bibliothek konnte man sich leihen. Zudem gab es pro Tag Hofgang, einen Fitnessraum (der mich als zartes feminines Pflänzen aber nicht interessierte!!!) und die Arbeit am Tag ermöglichte weiteren Spielraum. In der Zelle nach Einschluß wurde es dann natürlich wenig spaßig, zudem wurde 22 Uhr das Licht ausgemacht.

Aufsicht / Überwachung / Aufsichts-Wächterpersonal
Während der Kh gestaltete sich das übliche Bild, was man als BDSM-Sklavin erwarten kann, die Peiniger und Dominas waren streng, jedoch kam ich mit ihnen nur während der Sessions in Kontakt. Während meiner Zeit in der Zelle, wurde ab und zu mal von außen durch das Beobachtungsfenster in der Tür nach mir geschaut. Im Gefängnis haben die Wächter versucht ein autoritäres Auftreten zu vermitteln, was zumindest mich, sehr eingeschüchtert hat. Überwachung war praktisch immer vorhanden, auch Kontrollen in den Zellen (nach Schmuggelware, Drogen, etc.) kam sehr häufig vor.

Aufenthalt, bzw. Kontakt zu Anderen
Während des Events war ich die meiste Zeit über isoliert und solo in meiner Zelle, in Kontakt mit anderen kam ich nur während der Sessions. Im Gefängnis hätte ich mir gewünscht mal irgendwann allein sein zu können. Stattdessen hatte ich jeden Tag in Angst verbracht - als feminine/transidente Person war ich für viele wie Freiwild und körperlich war ich schmächtig, ein Grund mehr für viele mich im Auge zu behalten. Bereits am 2. Tag wurde ich sexuell tätlich "angegriffen" - da habe ich mich noch versucht zu wehren, was aber keinen Sinn hatte und wurde körperlich angegriffen. Sexuelle Übergriffe (auf mich) kamen häufig vor und mein "Zellenkumpan" hat mich fast jede Nacht ***. Wie erwähnt wurde ich auch öfters körperlich angegriffen, von den Wächtern wurden wir dann getrennt, auf der Krankenstation kurz durchgecheckt und danach kam man in Isolationshaft - selbst wenn man Opfer war! Isolationshaft war ein kleiner gefliester Raum, ohne Tisch, Stühle, Bett oder sonst was. Dort wurde man stundenlang eingesperrt, bevor man wieder in den normalen Zellenblock zurück kam. Um den täglichen Angriffen aus dem Weg zu gehen, schloß ich mich der Arbeit an und war mal in der Wäscherei und Küche tätig - da war ich unter Aufsicht und relativ sicher. Sollte man meinen, aber auch so mancher Wächter wollte von mir sexuelle "Gefälligkeiten"!!!

Nach der Kerkerhaft, bzw. Gefängnis
Der Vorteil der Kh war, man weiß, daß alles nur Spiel war und man dies freiwillig erleben wollte. Dennoch hat mich dieser Event mehr mitgenommen, als ich im Vorfeld gedacht hätte. Es hat gut eine Woche gedauert, bis ich mich davon wieder gefangen hatte. Allerdings war das kein Vergleich zu meinem Gefängnisaufenthalt, zudem ich nach reiner Willkür und völlig unbegründet kam. Diese 5 Wochen Haft haben mich total traumatisiert - während dieser Zeit habe ich 4 kg abgenommen. Ich wurde einfach so freigelassen ohne weitere Gründe bekommen zu haben, nicht mal eine Entschuldigung! Eigentlich hätte ich danach dringend eine Therapie gebraucht, jedoch gewährte mein Zuhälter mir das nicht, dafür gab es einen Check beim Arzt - zum Glück hatte ich mir im Gefängnis keine Geschlechtskrankheiten eingefangen!!! Jedenfalls nach der Haft ging es für mich direkt wieder zurück nach Deutschland und war einige Tage später wieder in einem Bordell zu anschaffen. Die Zeit im Gefängnis hat mich noch eine lange Weile vefolgt und als ich aus dem Huren-Business ausgestiegen bin, habe ich endlich eine Therapie nachgeholt die mir sehr geholfen hat.