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Alles nur ein Spiel?


De****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Hey, sehr gute Frage. Darüber habe ich auch schon oft nachgedacht. Ich denke, dass man das einfach nicht vereinheitlichen kann. Die einen wollen 24/7 eine D/S Konstellation, welche individuell von Paar zu Paar anders aussieht, und die anderen genießen die Dominanz sowie Unterwerfung einfach nur im Schlafzimmer. Im Alltag finde ich es persönlich auch besser eine Frau zu haben, die selbstständig Entscheidungen treffen kann und mir auch mal Konter gibt; die es dann aber im Bett (oder sonst wo) vollkommen genießt sich zu unterwerfen. Hier gibt es kein Richtig oder Falsch, sondern es kommt immer darauf an, was Du und deine Partnerin wollen. 😊
Geschrieben
Es gibt da ganz verschiedene Modelle.
Gerade wenn man ein Leben hat, das um einen herum stattfindet und feste rollen in diesem Leben, begegnet man sich im Alltag dich oft auf Augenhöhe.
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Deshalb sind Sessions mit Machtgefälle dann ein "Spiel". Eine Auszeit. Das macht es nicht weniger erstnsthaft, es ist nur für Abgrenzung zum real life mit all seinen Verpflichtungen und braucht eben einen Namen.
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Es gibt auch Modelle, wo das Machtgefälle auch im Alltag erhalten bleibt bzw auch 24/7 etc, das ist dann kein "Spiel" mehr.
Aber sowas ist schon schwerer, wenn man mit Job, Familie, Kindern, Freunden etc jonglieren muss und eben auch entsprechende Aufgaben koordiniert, wo Augenhöhe angebracht ist (imho zumindest) .
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Für einige Menschen sind Dom/sub eine persona, die Teil von ihnen ist, die authentisch ist, die die aber im Alltag Kontrollieren, also nicht offen zeigen.
Das macht es notwendiger real.
Nur können sich viele nicht erlauben, im RL genau so aufzutreten (gesellsch. Akzeptanz).
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LG, sue
Geschrieben
vor 5 Minuten, schrieb Teaspoon:

Viele verwenden das Wort "Spiel" um das was geschieht von "Missbrauch" abzugrenzen. 

Spiel kann auch so verstanden werden, dass es sich um etwas handelt, das von beiden vor allem zur Freude gemacht wird.

Und dann werden einzelne Praktiken als "miteinander Spielen" bezeichnet um die Session vom Alltagsmachtgefälle abzugrenzen.

Natürlich ist das für viele auch ernst und echt und nicht "nur" "geschauspielert". Dann verwenden einige lieber den Begriff "es zu leben", meinen aber damit ebenfalls, dass sie es "im Rahmen des BDSM leben und nicht real ohne Consent und missbräuchlich".

 

Insgesamt wirft das Wort "Spielen" im BDSM immer wieder Diskussionen auf und man wird sich nicht einig. Gehe da gern nach deinem eigenen Gefühl. 

 

Und hier noch zum Nachlesen zum Thema, die (ich glaube) letzte Diskussion dazu.

 

Wow danke dir.  Mit dieser Formulierung kann ich endlich. Kann ich endlich eine definitive Grenze zwischen "gespielten / also von beiden Seiten gewollten und einen (einseitig  gewollten)  übergriffigen Missbrauch unterscheiden.  Nun gibt mir diese Begrifflichkeit "Spiel" im BDSM Kontext einen Sinn. 

 

Problem ist nur....Wie macht man das Leuten (welche eben nicht in unsere >so genannten< BDSM Bubbel stecken)  das begreiflich?  Und noch schlimmer ist es, wenn Nachbarn (außerhalb unserer Bubbel)  unsere Aktivitäten bei der Polizei als "Missbrauch" anzeigen.  Da ist es schon schwierig es einen Richter (noch schwieriger)  einer Richterin  zu erklären, das es ein von beiden gewollten "Spiel" ist. 

Geschrieben (bearbeitet)

Ich kann das auch verstehen, dass man Spiel nutzen möchte, um es von Missbrauch abzugrenzen. 

Aber wir sagen auch nach außen, das in einer DS-Beziehung zu leben. Aufgrund einer tatsächlichen Neigung.

Dabei ist bdsm für mich mit Konsens. Also man geht bewusst eine DS-Beziehung ein. Und bdsm eben schon als solches nicht "missbräuchlich". Also brauche ich in dem Sinne kein anderes Wort. 

Alles was kein Konsens ist, ist überhaupt kein bdsm für mich! Genau das wäre dann tatsächlicher Missbrauch! Also gibt es "nur" die zwei Unterscheidungen für mich. 🙂

vor 24 Minuten, schrieb Vapesklave:

Und noch schlimmer ist es, wenn Nachbarn (außerhalb unserer Bubbel)  unsere Aktivitäten bei der Polizei als "Missbrauch" anzeigen

Weil? Sollten sie ja nicht mitbekommen...

Niemand außen Stehendes sollte das mitbekommen. Natürlich wissen die das unter Umständen nicht. Aber du klingelst ja nicht beim Nachbarn zur Vorsicht, wenn du irgendwo einziehst: "übrigens, wir machen bdsm. Es ist aber ein Konsens und nur ein Spiel!" 😂

Und wem ich das erkläre, dann logischerweise, dass wir das beide so wollen uns was bdsm ist. Dafür brauche ich aber nicht das Wort Spiel. Ich sage, dass wir eine Neigung haben, eine Beziehung mit Machtgefälle und das einvernehmlich ausleben. Wie konkret ich das erzähle, ist individuell.

Leute, die da keinen Zugang zu haben, aber neugierig sind. "Ach, ihr macht sowas wie 50 SoG?" Da sage ich auch schon mal: "Ja, wir machen 'sowas', wie bei 50SoG"....🤭

Nach Außen ist das immer so eine Sache, wer was mitbekommt und nicht soll oder was die Person vorab weiß oder erklärt bekommen hat und/oder was sie vermutet. 🤷‍♀️ Unabhängig des Wortes "Spiel". 

(zumal Manche auch sehr kranke "Spiele" kennen...^^)

Wie gesagt sollten fremde Personen (und das wäre ja auch nicht einvernehmlich) nie etwas mitbekommen! 😉

 

vor 24 Minuten, schrieb Vapesklave:

unsere Aktivitäten bei der Polizei als "Missbrauch" anzeigen.  Da ist es schon schwierig es einen Richter (noch schwieriger)  einer Richterin  zu erklären, das es ein von beiden gewollten "Spiel" ist.

Mal abgesehen davon, dass es dazu gar nicht kommen sollte, denn dann hätte ich Leute involviert, die das vermuten würden... 

Warum sollte man das nicht erklären können, dass es kein Missbrauch war? 

 

Und was ich mich am meisten frage, warum es noch schwieriger sein sollte, dass einem Richter oder einer Richterin, je nach Geschlecht, zu erklären? 😅 Du meinst bei einer RichterIN wäre das ganz schwer...? 

bearbeitet von Bratty_Lo
Geschrieben
vor 5 Minuten, schrieb Ademar:

Ich benutze das Wort 'spielen' auch. Wobei mein BDSM kein Spiel ist. Dominanz und Sadismus sind reale Bestandteile meines Ichs. In alltäglichen Leben läuft kaum jemand mit der Einstellung herum, ich unterwerfe jede(n), weil ich von Natur aus so bin. Wir sind oftmals angepasst und so sozialisiert, dass es eher hinderlich als vorteilhaft wäre, den ganzen Tag, öffentlich, im Beruf oder Alltag, dominant oder submissiv aufzutreten.

Das passt für mich besonders gut. 

Geschrieben
vor 3 Minuten, schrieb Teaspoon:

ich finde, unter dem Deckmantel von BDSM tatsächlich missbraucht zu werden, ist wahrscheinlicher, als wegen Missbrauch angeklagt zu werden, obwohl man im Konsent handelte.

Das denke ich auch @Teaspoon. Ich mag immer Aufklärung, was bdsm ist oder nicht. Die meisten habe ich als sehr bewusst erlebt.

Dabei hat es für mich persönlich noch keinen Unterschied gemacht, ob sie bewusst das Wort Spiel nutzen oder "ernst". Meistens war beides reflektiert und begründet.

Missbrauch mag es unter dem Deckmantel von bdsm sicher auch geben. Wie auch überall anders, zum Beispiel in einer Ehe...

Zumindest wäre es für mich kein erhöhter "Sicherheitsfaktor", würde ein Dom sein bdsm ein "Spiel" nennen...🙈

Hinsehen würde ich immer ganz genau. 

Bei dem bdsm als solches kommt es auf das Gesamte ansonsten für mich an. Wie ich es nennen mag für mich und nach außen anderen erkläre. Mein Herr nutze in seinem Profil auch das Wort "Spiel". Für manche wäre da einiges wohl recht "ernst"...🤭 Und sie würden "Spiel" anders deuten... Natürlich schrieb er immer ehrlich über seine Intentionen. Das ist das Wichtigste für mich! 

Insgesamt hänge ich mich an Wörtern nicht auf, sondern schaue, ob die Neigung passt. Ich weiß nur für mich, wie ich es lieber nennen mag. Da lasse ich mir insofern ungern etwas aufdrücken. Aber jeder nutzt ja Wörter bewusst. 

Geschrieben (bearbeitet)

Ich glaube gewisse Unterscheidungen braucht jeder @MissCurious Die Frage ist eher wie man sie "benennt" und wie man Worte deutet. Ich finde manchmal "Spiel" sogar eher heikel. Je nachdem, was das Gegenüber darunter *generell* versteht. Aber das wäre dann vermutlich nicht genau genug kommuniziert schlicht. 

Ich unterscheide insofern zwischen meinem "Neigungs-Ich" und dem "Alltags-Ich" auch. Beides bin natürlich Ich. Es wäre ja schlimm, tatsächlich erniedrigt zu werden.

Meine Unterscheidung ist also schlicht "Neigung".

Anderen reicht das vielleicht nicht. Oder sie wollen einen Teil ihres Ich noch bewusster abgrenzen. "Ich erniedrige dich nicht wirklich, das ist Spielerei". 

Ja natürlich nicht wirklich menschlich, was denn sonst? 😂 

Also hoffentlich nicht wirklich...

 

Zusatz @MissCurious Es gibt aber auch genau Subs, die das wollen. Dass eine Femdom ihnen den ganzen Tag sagt, dass sie zu nichts zu gebrauchen und armselige Kreaturen sind! Und die meinen das auch wirklich so. So etwas ist es für mich nicht... 

Da steckt dann etwas Psychisches dahinter, denke ich. Wer sich selbst ständig als ganz wenig sieht und dauerhaft so behandelt werden will.. 

bearbeitet von Bratty_Lo
Geschrieben
Kann ich nachvollziehen. Ich finde dennoch das es die Ernsthaftigkeit dennoch keinen Abbruch tut. Sicher kann man im BDSM wunderbar zusammen lachen, aber auch das kann dann gewisse Konsequenzen haben oder ist das nur meine subjektive Perspektive als Sub?🤣
Geschrieben

Das ist ja auch ok @MissCurious

Andere nutzen Spiel und meinen das aber missbräuchlich ernst. Die sind dann nicht mehr bei r.a.p.e game...

Da macht der Zusatz Spiel für mich übrigens Sinn. 

Ich persönlich würde mich aber auch nie mit einem Fremden auf ein r.a.p.e game treffen und eine Metakonsenserklärung mal eben unterschreiben, dass es kein Safewort, keine Sicherheit, kein gar nichts gibt... (was ohnehin nicht rechtens ist, aber diese Doms sehen das so)

Eine Session schließe ich beim 1. Treffen hingegen nicht aus.

Aber jeder muss selbst wissen, welches Risiko er eingeht. Ich bin immer für einen längeren Kontakt vorher und weiß, welche Fragen ich stelle... Ob der Dom sich in Widersprüche verstrickt usw. Menschenkenntnis und Intuition. Dennoch sind grundsätzlich manche Dinge gefährlicher, als andere.

Neben einem entsprechenden Kontakt, kann man Sicherheiten einbauen, covern usw. 

Manches würde ich einfach nicht tun! 

Geschrieben
vor 2 Minuten, schrieb varo1337:

Sicher kann man im BDSM wunderbar zusammen lachen, aber auch das kann dann gewisse Konsequenzen haben

Je nachdem @varo1337...😜😉

Geschrieben
Vor 1 Minute , schrieb Sub007-MissGnadenlos:
Für mich gibt es einen Unterschied. Wer nur auf Session aus ist um zB den Alltag zu entfliehen für eine bestimmte Zeit,das nenne ich Spiel. Und dann gibt es noch die festen D/s Beziehungen. Und wenn dann auch noch Gefühle füreinander da sind,wie bei uns, sehe ich es nicht mehr als Spiel sondern als Lebensart.

Genau

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