Der Traum - oder wie das Ende zum Anfang wurde

am Sonntag um 21:25

Der Traum oder wie das Ende zum Anfang wurde.

Der Raum war bereit. Der Schein der Kerzen tauchte die rustikalen Wände des Landhauses in ein warmes, lebendiges Licht, das mit den Schatten spielte. Der Duft von poliertem Holz und einem Hauch von Leder lag in der Luft – beruhigend, vertraut, aber auch aufregend. Alles war bis ins Detail durchdacht, genau wie er es geplant hatte. Doch trotz der gewohnten Umgebung fühlte er heute eine besondere Spannung.
Es war das erste Mal, dass sie sich trafen. Nicht irgendwo, sondern hier, in diesem Raum, der ihm so viel bedeutete. Wochenlang hatten sie miteinander geschrieben, einander Worte und Gedanken anvertraut, die sie vor anderen verbargen. Alles hatte auf einer BDSM-Website begonnen, eine Plattform, die gleichermaßen Neugierige und Erfahrene anzog. Und doch hatte er sich nicht vorgestellt, dass eine zufällige Nachricht so schnell zu einer tiefen Verbindung führen könnte.
Ihre erste Nachricht war zurückhaltend, fast zögerlich gewesen: „Ich bin nicht sicher, warum ich dir schreibe. Vielleicht, weil du dich anders beschreibst als die anderen hier.“ Es war kein offensichtliches Interesse, keine plumpe Anfrage, sondern ein vorsichtiger Versuch, einen Kontakt zu knüpfen.
Er hatte ihr geantwortet – nicht aus Langeweile, sondern weil ihre Worte ihn neugierig gemacht hatten. „Manchmal finden wir die richtigen Worte, ohne zu wissen, warum“, hatte er geschrieben. „Was suchst du?“
Die ersten Nachrichten waren geprägt von Zurückhaltung, fast wie ein Tanz, bei dem beide erst den richtigen Rhythmus finden mussten. Sie hatte von ihrem inneren Konflikt erzählt: dem Wunsch, sich fallen zu lassen, und der Angst, die Kontrolle zu verlieren. Es war nicht Schwäche, die sie suchte, sondern die Freiheit, sich ganz und gar zu öffnen.
Er hatte ihre Unsicherheiten gespürt und sie mit Geduld ermutigt. „Hingabe ist ein Geschenk“, hatte er ihr geschrieben. „Es ist nichts, was man nimmt. Es ist etwas, das gegeben wird – wenn die Zeit reif ist.“
Mit jedem Gespräch wuchs das Vertrauen zwischen ihnen. Sie sprach von Dingen, die sie in sich trug, von Sehnsüchten, die sie nur schwer in Worte fassen konnte. Und er hörte zu, unterbrach sie nicht, sondern schuf Raum, in dem sie sich sicher fühlte.
„Was bedeutet Hingabe für dich?“ hatte er eines Abends gefragt. Ihre Antwort war klar und bewegend gewesen: „Gesehen zu werden. Nicht nur, was ich tue, sondern wer ich bin – auch die Teile, die ich sonst verstecke.“
Diese Worte hatten ihn tief getroffen. Sie war anders als viele, die er zuvor getroffen hatte. Nicht unerfahren, aber vorsichtig, sensibel – und stark. Er wusste, dass sie suchte, was nicht leicht zu finden war: jemanden, dem sie vertrauen konnte, jemanden, der sie nicht nur führte, sondern auch auffing, wenn sie fiel.
Die Idee, sich zu treffen, war schließlich von ihr gekommen. „Ich will sehen, ob das, was wir fühlen, echt ist“, hatte sie geschrieben. „Ob ich mich so zeigen kann, wie ich bin – und ob ich dir vertrauen kann.“
Er hatte ihr geantwortet, dass es ihn ehren würde, sie zu treffen. Doch er hatte auch betont, dass dies ihr Tempo war, ihre Entscheidung. „Wenn du bereit bist, werde ich da sein“, hatte er gesagt.
Und jetzt war sie da.
Er stand vor dem großen Fenster, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, als das leise Knirschen von Reifen auf der Auffahrt ihn aus seinen Gedanken riss. Ein Auto hatte gehalten, und kurz darauf hörte er das Schlagen einer Tür.
Das Klopfen an der Tür war leise, fast zögerlich, doch es brachte ein Lächeln auf seine Lippen. „Komm herein“, sagte er mit einer Stimme, die ruhig und warm klang, aber die tiefe Autorität trug, die sie bei ihren Gesprächen so oft erwähnt hatte.
Die Tür öffnete sich langsam, und sie trat ein. Ihre Augen suchten sofort seinen Blick, ein Zeichen von Unsicherheit, aber auch von Vertrauen. Sie war schmal gebaut, in einem langen Mantel, der ihre zierliche Gestalt umrahmte, und hielt ihre Hände vor sich verschränkt, als wolle sie sich erden.
„Willkommen“, sagte er leise. Seine Worte waren einfach, aber in seinem Ton lag eine Wärme, die sie zu erreichen schien.
Für einen Moment stand sie still, als wolle sie den Raum und den Mann vor ihr aufnehmen. Dann sprach sie mit klarer, leiser Stimme: „Ich bin hier, um dir zu vertrauen.“
Diese Worte, so schlicht und doch so voller Bedeutung, lösten eine Welle von Stolz in ihm aus. Er trat einen Schritt näher und deutete auf den Sessel in der Nähe des Kamins, wo die Flammen einladend flackerten. „Setz dich. Mach es dir bequem. Wir haben Zeit.“
Als sie langsam näher trat und ihren Mantel ablegte, konnte er sehen, wie sie tief durchatmete, als wollte sie die Ruhe und Sicherheit dieses Ortes in sich aufnehmen.
„Du bist hier“, sagte er schließlich, seine Stimme ruhig, aber voller Überzeugung. „Und das ist der erste Schritt. Alles andere machen wir gemeinsam.“
Die Dunkelheit im Raum war keine gewöhnliche – sie war wie ein Mantel, der die Welt draußen verschwinden ließ. Nur der flackernde Schein der Kerzen verlieh der Szene eine Aura von Ritual und Hingabe. Jede Bewegung, jedes Geräusch schien eine Bedeutung zu tragen, so leise und doch überwältigend präsent.
Sie kniete vor ihm, nicht aus Unterwerfung, sondern aus einer Entscheidung, die sie mit Stolz und Entschlossenheit erfüllt hatte. Der Boden war kühl unter ihrer Haut, doch die Hitze seiner Nähe machte sie gleichsam schutzlos und unzerstörbar. Ihr Atem ging ruhig, aber in ihrer Brust hämmerte ein Verlangen, das Worte nicht greifen konnten.
Der Raum war ein Juwel aus einer anderen Zeit, durchdrungen von einer Eleganz, die sich aus der Patina der Jahre speiste. Die Wände, mit tiefen, moosgrünen Tapeten verkleidet, waren gesprenkelt mit filigranen Mustern aus Gold, die im flackernden Kerzenlicht aufzuleuchten schienen. Dunkles, poliertes Holz dominierte den Raum – von den schweren Balken an der Decke bis zu den breiten Dielen, die unter ihren Füßen knarrten und eine leise Geschichte erzählten.
Ein massiver Kamin aus verwittertem Sandstein nahm die eine Seite des Raumes ein, sein breiter Sims übersät mit kunstvoll gearbeiteten Kerzenhaltern aus Schmiedeeisen. Die Flammen, die im Kamin tanzten, warfen ein flackerndes Spiel aus Licht und Schatten auf die Wände und ließen den Raum in einem warmen, fast mystischen Glanz erstrahlen.
Vor dem Kamin stand ein weicher Perserteppich, dessen tiefrote und goldene Muster Geschichten aus einer längst vergangenen Welt zu erzählen schienen. Auf ihm befand sich ein gepolsterter Sessel mit hohen Lehnen, dessen abgenutztes, weinrotes Samtgewebe von zahllosen Momenten des Gebrauchs zeugte. Ein kleines Tischchen aus Mahagoni stand daneben, auf dem ein Kristallglas und eine antike Karaffe funkelten – die Flüssigkeit darin schimmerte bernsteinfarben im Licht der Flammen.
Die Fenster waren hoch und mit schweren, weinroten Vorhängen bedeckt, deren Stoff in dicken Falten auf den Boden fiel. Der Wind rüttelte leise an den alten Scheiben, ließ sie gelegentlich leise knarren, als wollten sie an die stürmische Nacht draußen erinnern. Doch drinnen war die Luft warm und von einem zarten Duft nach Sandelholz und Wachs durchzogen, ein Aroma, das sich mit der Geschichte des Raumes verwoben zu haben schien.
In der Mitte des Raumes stand ein massiver Tisch aus dunkler Eiche, glatt und glänzend von Jahren sorgfältiger Pflege. Seine Beine waren mit handgeschnitzten Verzierungen versehen, die Weinreben und Blätter zeigten – eine Hommage an die Natur und das Leben. Auf dem Tisch lag ein schwarzes Lederkissen, sorgfältig platziert, als sei es eigens für diesen Moment dort hingelegt worden.
An den Wänden hingen Gemälde in schweren, vergoldeten Rahmen, die Szenen von Landschaften und alten Schlössern zeigten. Jedes Bild wirkte, als könnte es eine Geschichte erzählen, doch die Figuren darauf schienen stumm, ihre Geheimnisse vor neugierigen Blicken bewahrend. Neben den Gemälden waren an einigen Stellen kunstvoll geschmiedete Haken angebracht, an denen Ketten und Seile in ruhiger Bereitschaft hingen, fast wie eine Einladung, ihre Bedeutung zu entdecken.
Das Licht war gedämpft, fast sakral, als würde es den Raum in einen Ort der Hingabe verwandeln. Kerzen in allen Größen standen auf jeder verfügbaren Fläche – auf den Fensterbänken, dem Kamin, den kleinen Beistelltischen, und sogar am Fuß des Spiegels, der eine ganze Wand einnahm. Dieser Spiegel war ein Kunstwerk für sich, mit einem schweren Rahmen aus dunklem Holz, kunstvoll geschnitzt, und verziert mit floralen Mustern und zarten Intarsien aus Perlmutt.
Der Raum war mehr als nur ein Ort – er war eine Bühne, geschaffen für Geheimnisse und Intimität, durchdrungen von einer Wärme, die nicht nur von den Flammen im Kamin herrührte. Es war ein Ort, der dazu einlud, sich fallen zu lassen, in eine Welt, in der die Zeit stillstand und nur noch die Gegenwart zählte.
Die Kerzen warfen ihr warmes, flackerndes Licht in den Raum, das die tiefen Grün- und Goldtöne der Tapeten zum Leuchten brachte. Das Knarren des alten Holzbodens begleitete ihre Schritte, als er sie sanft zu der Mitte des Zimmers führte, wo der massive Eichentisch stand. Auf dem polierten Holz lagen ein schwarzes Lederhalsband und dazu passende Handfesseln, gefertigt aus weichem, hochwertigem Material, das zugleich Stärke und Eleganz ausstrahlte.
„Komm her“, sagte er leise, aber mit einer Autorität, die keinen Zweifel zuließ. Seine Stimme schien sich mit dem Raum zu verbinden, ließ die Umgebung noch intimer wirken. Sie trat näher, ihre nackten Füße berührten das kühle Holz des Bodens, während ein sanfter Schauer über ihre Haut lief – eine Mischung aus Vorfreude und einem tiefen Vertrauen, das in ihr wuchs.
Er nahm das Halsband in die Hand, das zarte, weiche Leder glitt durch seine Finger, als wäre es eine kostbare Kostbarkeit. Die goldene Schnalle glitzerte im Kerzenschein. „Dieses Halsband ist mehr als Schmuck“, sagte er und trat vor sie, seine Augen suchten die ihren. „Es ist ein Symbol. Ein Versprechen, dass ich dich führe, schütze und ehre. Und dass du mir vertrauen kannst, egal, was geschieht.“
Sie nickte langsam, ihre Atmung ruhig, aber tief, während sie spürte, wie die Bedeutung seiner Worte in ihrem Inneren widerhallte. Sie hob ihren Kopf, sodass ihr Nacken freilag, und wartete. Als er das Halsband umlegte, war die Berührung zart und dennoch entschlossen. Der Verschluss klickte ein, und für einen Moment fühlte sie, wie die Welt um sie herum stillstand. Das Halsband schmiegte sich perfekt an ihre Haut, wie gemacht für sie.
„Wunderschön“, murmelte er, während er sie betrachtete. Der Spiegel an der Wand fing ihr Bild ein, und sie sah sich selbst – das elegante Halsband, das ihre Haltung unterstrich, ihre Augen, die vor Erwartung glänzten.
Er nahm die Lederhandfesseln, ihre Kanten sorgfältig abgerundet, das Innenmaterial weich, aber fest genug, um ihre Bewegungen einzuschränken. „Deine Hände“, forderte er, und sie hob sie, ließ ihn die Fesseln mit ruhigen, geschickten Bewegungen anlegen. Die Schnallen wurden sorgfältig angepasst, gerade so fest, dass sie die Kontrolle spürte, ohne dass es unangenehm wurde.
„Wie fühlen sie sich an?“ fragte er, seine Stimme leise, aber eindringlich.
„Perfekt“, flüsterte sie, und ein Lächeln huschte über seine Lippen, während er einen Schritt zurücktrat, um sie in ihrer vollen Anmut zu betrachten.
„Du bist eine Königin“, sagte er und strich mit den Fingerspitzen über die glatte Oberfläche der Fesseln, bevor er eine kleine, goldene Kette hervorholte, die er zwischen den Fesseln befestigte. Die sanfte Spannung ließ ihre Bewegungen eingeschränkt wirken, aber genau das ließ eine Welle der Freiheit durch sie hindurchfluten.
Er führte sie zum Tisch, ließ sie sich mit den Händen auf die glatte Oberfläche stützen. Die Berührung des kalten Holzes auf ihrer Haut ließ sie erschaudern, aber es war ein angenehmer Kontrast zur Wärme, die sich tief in ihr ausbreitete. Er trat hinter sie, seine Hände glitten über ihre Schultern, ihren Rücken hinab, bevor er sie sanft, aber fest anhielt.
„Atme“, befahl er leise, und sie tat es – tief, langsam, die Spannung in ihrem Körper löste sich und machte Platz für ein Gefühl von Erwartung, das sich wie elektrischer Strom durch sie zog.
Seine Berührungen wechselten zwischen sanft und fordernd, jede Bewegung sorgfältig berechnet, um ihre Sinne zu reizen und ihre Hingabe zu verstärken. Er testete die Grenzen ihrer Fesseln, zog leicht an der Kette, sodass sie sich seiner Kontrolle noch bewusster wurde. Mit jedem Moment vertiefte sich die Verbindung zwischen ihnen, ein unausgesprochenes Band, das stärker war als jede Kette oder jedes Halsband.
Als er schließlich innehielt und ihr ins Ohr flüsterte, war seine Stimme eine Mischung aus Autorität und Zärtlichkeit: „Du bist mein, und ich bin dein.“
Ihre Welt war vollständig. Sie hatte sich ihm hingegeben, nicht aus Schwäche, sondern aus einer Stärke, die aus ihrem tiefen Vertrauen und ihrer Liebe zu ihm geboren war.
Der Raum schien in einer stillen Erwartung zu verharren, während sie auf dem massiven Eichentisch stand, die Hände durch die Lederfesseln miteinander verbunden, die goldene Kette sanft zwischen ihnen gespannt. Das Halsband schmiegte sich wie eine zweite Haut an ihren Nacken, ein ständiges, subtiles Gewicht, das sie an seine Kontrolle und ihren Wunsch erinnerte.
Er stand vor ihr, groß, ruhig, jede seiner Bewegungen durchdrungen von einer Kraft, die weder Eile noch Zweifel kannte. Sein Blick ruhte auf ihr, durchdrang sie, und sie spürte, wie sich die Spannung in ihrem Körper ins Unermessliche steigerte. Sie konnte den Druck nicht länger ertragen – die Mischung aus seinen sanften Berührungen, seiner festen Kontrolle und der tiefen, unterdrückten Hitze, die in ihrem Inneren loderte, forderte ihren Tribut.
„Bitte“, flüsterte sie, ihre Stimme zitternd vor Verlangen. Doch er reagierte nicht sofort, ließ ihre Worte in der Stille des Raumes verhallen.
„Was möchtest du, meine Schöne?“ fragte er schließlich, seine Stimme ruhig, fast sanft, aber mit einem Unterton, der ihr einen Schauer über den Rücken jagte.
Sie hob den Kopf, suchte seinen Blick, die Kette zwischen ihren Fesseln zog leicht an ihren Bewegungen. Ihre Augen waren erfüllt von einem tiefen, flehenden Verlangen. „Bitte, benutze mich. Ich brauche es. Ich will es – von dir.“
Seine Lippen verzogen sich zu einem leisen Lächeln, das sowohl Triumph als auch Zuneigung ausdrückte. „So sehr willst du es also?“ fragte er, während er langsam um sie herumging, seine Schritte lautlos auf dem Holzboden. „Du willst, dass ich dich nehme? Dass ich dich benutze?“
„Ja“, flüsterte sie, ihre Stimme nun stärker, angetrieben von der unbändigen Sehnsucht, die sie ausfüllte. „Ich will dir alles geben. Bitte… mach mich zu dem, was du willst.“
Er blieb hinter ihr stehen, seine Hände glitten über ihren Rücken, hielten für einen Moment inne, bevor sie fester wurden. „Du bittest darum, benutzt zu werden“, sagte er, seine Stimme jetzt tiefer, mit einem Hauch von Schärfe. „Aber das bedeutet, dass du alles aufgeben musst. Kein Widerstand. Keine Kontrolle. Nur Gehorsam. Kannst du das?“
„Ja“, hauchte sie, die Spannung in ihrem Körper erreichte ihren Höhepunkt. „Ich gehöre dir. Alles an mir ist deins.“
Ein dunkles Lachen entwich ihm, leise, fast wie ein tiefes Knurren. „Dann wirst du bekommen, wonach du so flehentlich gefragt hast.“
Mit einem leichten Druck an ihrer Schulter ließ er sie sich weiter nach vorne beugen, bis ihr Oberkörper die kühle Oberfläche des Tisches berührte. Die goldene Kette an ihren Fesseln klirrte leise, als er sie straffer zog, sie an Ort und Stelle hielt. Seine Berührungen wurden fester, seine Dominanz deutlicher.
Er nahm ein breites, schwarzes Band aus Leder von der Tischkante, das er ihr vor den Augen hielt, bevor er es vorsichtig um ihren Kopf legte und ihre Sicht verdeckte. Die Dunkelheit, die sie umfing, verstärkte jedes andere Gefühl – jede Berührung, jeden Laut. Sie konnte nichts sehen, aber sie spürte alles intensiver: die raue Oberfläche des Leders, die Wärme seiner Hände, die Spannung in der Luft.
„Du wirst nichts sehen“, sagte er ruhig, seine Stimme nahe an ihrem Ohr. „Du wirst nur fühlen. Und du wirst es genießen – weil du mir vertraust.“
„Ja, Herr“, antwortete sie, ihre Stimme nun leise, aber fest, als sie sich vollkommen seiner Führung hingab.
Was folgte, war eine Abfolge von Berührungen, Befehlen und Hingabe. Er ließ sie spüren, wie vollständig sie unter seiner Kontrolle stand, aber in jedem Moment lag auch eine Fürsorge, die sie tief berührte. Er benutzte sie, wie sie es sich gewünscht hatte – fordernd, intensiv, kompromisslos. Und doch schenkte er ihr mit jeder Handlung die Freiheit, die sie nur in dieser völligen Hingabe finden konnte.
Am Ende lag sie in seinen Armen, ihre Brust hob und senkte sich schwer, während sie langsam aus der Dunkelheit zurückkehrte. Das Halsband schmiegte sich an sie wie ein stiller Zeuge, die Fesseln hatten ihre Spuren hinterlassen – zarte, rote Linien, die sie mit Stolz betrachtete.
„Hast du bekommen, wonach du gefragt hast?“ fragte er, während er sanft über ihre Wange strich.
Sie nickte, ein zufriedenes Lächeln auf ihren Lippen. „Ja, Herr. Mehr, als ich je erwartet habe.“
Die Kerzen brannten still vor sich hin, während er sie sanft in eine aufrechte Position half, ihr dabei half, sich auf den Stuhl vor dem Kamin zu setzen, den er mit einem warmen Plaid bedeckt hatte. Ihre Haut leuchtete im flackernden Licht, und ihre Atmung begann sich allmählich zu beruhigen, doch ihr Herz schlug noch immer im Rhythmus der Intensität, die sie gerade miteinander geteilt hatten.
Er kniete sich vor sie, was sie vollkommen überraschte. Er, der stets so stark, so unerschütterlich war, ging vor ihr auf die Knie, als wollte er sie anbeten. Seine Hände legten sich sanft auf ihre Fesseln, die noch immer die Lederbänder trugen, und er löste sie langsam, mit einer fast zeremoniellen Sorgfalt.
„Du hast dich heute vollkommen geöffnet“, sagte er leise, seine Stimme rau vor Emotionen. „Und ich will, dass du verstehst, wie viel mir das bedeutet. Es ist nicht selbstverständlich, was du für mich tust. Es ist ein Geschenk, das ich niemals gering schätzen werde.“
Er hob ihre Hände, die nun frei waren, an seine Lippen und küsste sie – erst die eine, dann die andere – mit einer Ehrfurcht, die ihr Tränen in die Augen trieb. Seine Daumen fuhren behutsam über die zarten roten Spuren, die die Fesseln hinterlassen hatten, als wollte er diese Spuren segnen, sie als Zeichen ihrer Stärke verehren.
„Du bist unglaublich“, fuhr er fort, sein Blick fesselte ihren. „Du bist nicht nur meine Sub. Du bist meine Inspiration, mein Halt. Deine Hingabe ist ein Ausdruck von Vertrauen und Liebe, der mir zeigt, dass ich der glücklichste Mann bin, der je gelebt hat.“
Sie schluckte schwer, ihre Stimme brach fast, als sie flüsterte: „Ich mache das alles, weil ich weiß, dass du es wert bist. Du gibst mir so viel, mehr, als ich je in Worte fassen könnte. Du hast mir gezeigt, wie es ist, frei zu sein – indem ich mich dir hingebe.“
Ein leises Lächeln erschien auf seinen Lippen, während er ihr Gesicht in seine Hände nahm, zärtlich und liebevoll. „Du bist mein größtes Glück“, sagte er. „Du bist stark, mutig, wunderschön. In jedem Moment, in dem du dich mir schenkst, sehe ich eine Königin in dir. Und ich werde immer dafür sorgen, dass du das weißt.“
Er stand langsam auf, nahm das Plaid und wickelte es um ihre Schultern, bevor er einen Becher mit warmem Tee aus dem antiken Teeservice nahm, das auf einem kleinen Tisch bereitstand. Er reichte ihn ihr mit einem Lächeln, das Wärme und Stolz ausstrahlte.
„Du hast dich mir gegeben“, sagte er. „Jetzt ist es meine Aufgabe, dich zu ehren und zu beschützen. Immer.“
Die Einfachheit und die Ehrlichkeit seiner Worte überwältigten sie, und sie ließ ihre Tränen endlich fließen. Sie war befreit, beflügelt, erfüllt von einer tiefen Zufriedenheit und einem Gefühl der Liebe, das sie nie für möglich gehalten hätte.
„Danke“, sagte sie schließlich, ihre Stimme bebte vor Dankbarkeit. „Danke, dass du mich siehst. Dass du mich führst. Dass du mich so liebst.“
Er beugte sich vor, küsste sanft ihre Stirn und flüsterte: „Ich bin derjenige, der dankbar ist. Weil du mich gewählt hast.“
Sie lächelte, und in diesem Moment wusste sie, dass sie mehr war als nur seine Sub. Sie war sein Mittelpunkt, sein Glück – und er war ihres.
Der Raum war erfüllt von der sanften Wärme des Kamins, das leise Knistern der Flammen und der Duft von Holzrauch hüllten sie ein wie eine schützende Decke. Sie saß noch immer in dem Stuhl, eingehüllt in das Plaid, ihre Augen halb geschlossen, die Spuren der Hingabe und der intensiven Emotionen noch in ihrem Gesicht sichtbar.
Er hockte sich vor sie, nahm ihre Hände in seine, seine Berührungen sanft und führend. „Komm zurück zu mir, meine Schöne“, sagte er leise, seine Stimme wie ein Anker, der sie aus der Tiefe ihrer Emotionen zurückholte.
Ihre Augen öffneten sich langsam, ihr Blick war verschwommen, doch sie fokussierte sich auf ihn, auf seine warmen braunen Augen, die sie immer mit so viel Sanftheit betrachteten. „Ich bin hier“, flüsterte sie, ihre Stimme noch zart und brüchig.
„Ich weiß“, antwortete er mit einem leisen Lächeln. „Aber ich möchte, dass du dich ganz sicher fühlst. Ganz bei dir – und bei mir.“
Er zog ihre Hände an seine Brust, ließ sie den ruhigen Rhythmus seines Herzschlags spüren, als wollte er sie daran erinnern, dass sie nicht allein war. Sie atmete tief ein, die Welt um sie herum wurde wieder klarer, greifbarer.
Er griff nach einem Glas Wasser, das er zuvor auf den kleinen Tisch neben dem Kamin gestellt hatte, und hielt es ihr hin. „Trink, Liebes. Es wird dir guttun.“
Sie nahm das Glas und nippte daran, die kühle Flüssigkeit brachte sie noch weiter zurück ins Hier und Jetzt. Ihre Atmung wurde ruhiger, ihr Blick wacher, und sie spürte die vertraute Sicherheit, die immer von ihm ausging.
„Wie fühlst du dich?“ fragte er, während er sich auf die Armlehne des Stuhls setzte, eine Hand immer noch auf ihrem Knie, die andere streichelte sanft ihre Hand.
„Erfüllt“, sagte sie nach einer Weile, ihre Stimme leise, aber klar. „Und... frei. Du hast mich auf eine Weise berührt, die ich nicht beschreiben kann.“
Er beugte sich vor, küsste ihre Stirn sanft, ließ die Berührung länger verweilen, als ob er die Verbindung zwischen ihnen noch einmal besiegeln wollte. „Du hast dich mir so vollkommen hingegeben“, sagte er. „Es ist meine Verantwortung, dich sicher zurückzubringen. Und ich bin stolz auf dich, so unglaublich stolz.“
Ihre Lippen verzogen sich zu einem leisen, erschöpften Lächeln, während sie seine Hand fester drückte. „Danke“, flüsterte sie, und ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen – diesmal Tränen der Erleichterung und Dankbarkeit.
„Schau mich an“, sagte er sanft, hob ihr Kinn, sodass ihre Augen sich trafen. „Du hast mir heute alles gegeben, und dafür werde ich dir immer dankbar sein. Du bist ein Geschenk, ein wunderbares, leuchtendes Geschenk, und ich werde dich immer so behandeln.“
Er half ihr, aufzustehen, führte sie langsam zum großen, weichen Sofa nahe dem Kamin. Dort setzte er sich neben sie, zog sie in seine Arme, wo sie ihren Kopf an seine Brust lehnte.
„Atme mit mir“, flüsterte er, und gemeinsam fanden sie einen ruhigen, synchronen Rhythmus. Jede Anspannung wich aus ihrem Körper, ersetzt durch eine warme, beruhigende Ruhe.
„Ich fühle mich so sicher bei dir“, sagte sie schließlich, ihre Stimme klarer, während sie sich enger an ihn schmiegte.
Er lächelte und küsste die Krone ihres Kopfes. „Das ist alles, was ich möchte. Dass du dich geliebt, sicher und frei fühlst. Du bist immer bei mir, in meinem Herzen – ob du stark bist oder dich schwach fühlst, ob du lachst oder weinst. Du bist perfekt für mich, genau so, wie du bist.“
Ein tiefes Gefühl von Frieden durchflutete sie, und sie wusste, dass sie in diesem Moment nirgendwo anders sein wollte als hier, in seinen Armen.
Er öffnete die Augen langsam, das Nachglühen des Traums hielt ihn noch in einem eigentümlichen Schwebezustand zwischen Schlaf und Wachsein. Das Zimmer um ihn herum war dunkel, nur der matte Schimmer des Mondlichts fiel durch die halb geöffneten Vorhänge und zeichnete schmale, silberne Streifen auf die Bettdecke.
Sein Atem ging ruhig, doch sein Herz schlug schneller als gewöhnlich. Es fühlte sich an, als hätte er gerade etwas Intensives durchlebt – etwas, das seine Seele berührt hatte, etwas so greifbar, dass er beinahe die Wärme ihrer Haut auf seinen Händen spüren konnte.
Er hob eine Hand und betrachtete sie im schwachen Licht, als erwartete er, dass dort noch die roten Abdrücke der Fesseln auf ihrer Haut zu sehen waren. Doch natürlich war da nichts. Kein Halsband, das er ihr angelegt hatte, kein leiser Klang der Lederriemen, die ihre Bewegungen begrenzten. Es war nur seine leere Hand, und das Bett neben ihm war kalt und leer.
„Es war ein Traum“, murmelte er, doch seine Stimme klang hohl, als würde er sich selbst davon überzeugen müssen.
Der Traum war so lebendig gewesen – die Art, wie sie ihn angesehen hatte, voller Vertrauen und Hingabe. Er konnte sich noch genau daran erinnern, wie sie zu ihm aufgesehen hatte, ihre Augen glänzend vor Emotionen. Ihre Worte hallten in seinem Kopf wider: „Danke, dass du mich führst. Danke, dass du mich siehst.“
Seine Brust zog sich zusammen bei dem Gedanken, dass es nicht real war. Die Verbindung, die sie geteilt hatten, war so stark gewesen, dass er das Gefühl hatte, ein Teil von ihm sei noch immer dort, in diesem Traum.
Er setzte sich auf, die Matratze unter ihm gab ein leises Knarren von sich. Seine Finger fuhren durch sein Haar, das von Schlaf zerzaust war, während er versuchte, die Kontrolle über seine Gedanken zurückzugewinnen. Aber es war schwer, sich von der Intensität des Gefühls zu lösen, das ihn durchdrang.
Was hatte dieser Traum zu bedeuten? War es einfach nur eine Ausgeburt seines Unterbewusstseins, oder steckte mehr dahinter? Er konnte den Ausdruck in ihren Augen nicht vergessen – diese Mischung aus Vertrauen, Respekt und einer tiefen, ehrlichen Liebe, die er selten in seinem Leben gespürt hatte.
Seine Hände legten sich unbewusst auf seine Oberschenkel, wie um sich selbst zu erden. Er atmete tief durch, ließ die Luft langsam wieder entweichen und versuchte, die Fragmente des Traums in seinem Kopf zusammenzusetzen.
Er erinnerte sich daran, wie er sie nach dem intensiven Moment gehalten hatte, wie er sie sanft zurück ins Hier und Jetzt gebracht hatte. Er erinnerte sich an die Worte, die er zu ihr gesagt hatte: „Du bist mein größtes Glück.“ Es waren Worte, die aus der Tiefe seines Wesens kamen, selbst wenn sie nur im Traum gesprochen worden waren.
Doch jetzt, in der Dunkelheit seines Zimmers, fragte er sich, warum es ihn so tief bewegt hatte. War sie – die Frau aus seinem Traum – ein Echo von jemandem, den er verloren hatte? Oder ein Bild von etwas, das er sich insgeheim wünschte, aber nicht wagte, zu suchen?
Er stand langsam auf, ließ seine Füße den kühlen Holzboden berühren, was ihn weiter in die Realität zurückbrachte. Am Fenster blieb er stehen, sah hinaus in die stille Nacht. Der Mond hing hoch am Himmel, umgeben von Wolken, die wie zerfranste Ränder eines Traumes aussahen.
„Wer warst du?“ flüsterte er leise, während sein Blick in die Ferne wanderte.
Die Wärme des Traums verblasste allmählich, doch das Gefühl, das er in ihrem Blick gesehen hatte, blieb. Es war ein Gefühl, das ihn nicht loslassen würde. Vielleicht war es nur ein Traum gewesen, dachte er, während die Kälte der Nacht durch die Fensterscheibe auf seine Haut drang. Aber es fühlte sich an wie eine Erinnerung – oder wie ein Versprechen von etwas, das noch kommen könnte.
Mit einem letzten tiefen Atemzug drehte er sich um, kroch zurück unter die Decke und schloss die Augen. Die Nacht war noch lang, und vielleicht – nur vielleicht – würde er sie im Traum wiedersehen.

gestern um 08:15

Sehr schön geschrieben 😁 theoretisch hätte ich es seltsam gefunden, dass das mit dem Niederknien plötzlich in einer riesigen Beschreibung des Raumes endete und somit irgendwie nicht so richtig gewürdigt wurde wie der ganze Rest... Allerdings war es ein Traum weswegen das wieder gut passt.

gestern um 11:20

Da hatte der innere Monk seine Finger im Spiel. Ich habs dann hochgeladen um nicht in den verschlimm-besserungsmodus zu kommen. Und habs dann nicht nochmal gelesen. Danke für dein tolles feedback. (:

bearbeitet gestern um 11:21 von AgeBond

gestern um 17:10

Ich, für mich, fand das ganz wunderbar geschrieben. Einfühlen, in die Situation, konnte ich mich wegen der ausführlichen Schilderung der Umgebung ganz wie von selbst, und das zu vollbringen, ist schon eine Leistung.
Dankeschön, für diese tolle Kurzgeschichte.

gestern um 17:14

Vielen Dank roxy. schön wenn es dich abgeholt hat.

vor 21 Stunden

1000 Dank für diese schöne Geschichte. Wenige Menschen schaffen es, andere Menschen aus der Realität in einen Raum zu bringen und das nicht nur weil man gerade etwas liest, sondern weil man das gelesene fühlt.
Danke für den Moment, der mich in deine Fantasien entführte.
Ich wünsche dem träumenden, dass er findet, was er ersehnt