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Wenn eine Seele die andere berührt - oder doch alles nur Klischee?


Ro****

Empfohlener Beitrag

Mein BDSM, meine Sexualität, wie ich als Mensch ticke... darüber schreibe oder rede ich ausführlicher und intensiver mit Menschen die mir sehr vertraut sind oder die meine Sichtweisen teilen. Öffentlich im Forum ist mir das zu privat. Dann erscheinen meine Beiträge eben oberflächlich und "unreflektiert", das ist mir egal.

Aufgrund meiner Vergangenheit lege ich erst recht viel Wert auf Privatsphäre und nicht jeder bekommt einen Einblick in meine innere Welt. Es gibt Menschen die lassen ich hin und wieder einen Blick riskieren. Und dann gibt es eben ganz besondere Menschen wie mein Herr, die haben einen Schlüssel zu meiner Innenwelt und Herzen.

  vor 5 Stunden, schrieb MissCurious:

Spielst du Cello? 😍

Also wenn ich Musik mache, dann verwirkliche ich mich selbst, ich drücke mich aus durch meine Zeilen und Melodien. Darf ich dich fragen, ob du selbst komponierst oder Lieder schreibst oder spielst du einfach nur Stücke oder improvisierst du?

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  vor 5 Stunden, schrieb MissCurious:

Mich interessierte das aus dem Grund, weil wir ja beide das Musikinstrument als Metapher verwendet haben, wobei es mehr ist als das, schon beinahe ein Vergleich und das wäre sehr lustig, wenn die Andersartigkeit beim Spielen und beim Musizieren sich gleicht :D 

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[OT on – sorry, Dein Filter verbietet mir eine PN. Deswegen hier und hoffentlich zu einer Zeit, in der dieser OT nicht die allgemeine Diskussion zum eigentlichen Thema „zerrupft“]

Ich finde den Gedanken bzw. die Hypothese, dass es eine Parallele zwischen einer Andersartigkeit im Spielen und der Musikalität geben könnte, spannend.

Nein, ich spiele kein Cello - liebe jedoch das Instrument bzw. Streichinstrumente im Allgemeinen, sowie die Harfe. In einem anderen Jahrtausend spielte ich (ganz leidlich) Keyboard, genauer: Synthesizer, bevorzugte Klangfarben: „Strings“ und „Harp“ 😊

Als Linkshänder fiel und fällt mir das Erlernen von Instrumenten etwas schwer, so dass ich mit dem Aufkommen des Atari ST und der Software „Cubase“ Ende der 80er Jahre viel am Computer mit Musik experimentiert und auch „Stückchen“ arrangiert habe. Eigene Kompositionen, die diesen Namen auch verdienen, sind dabei nicht entstanden.

Ich bin unbestritten sehr audiophil (, habe deswegen u.a. auch einen „Stimmen-Fetisch“ 😉 und reagiere fast schon allergisch auf Dissonanzen). Musik ist für mich Ausdruck von Emotion in Reinstform, in die ich mich geschlossenen Augen hineinversenken kann. Sie berührt meine Seele, Insofern begrüße ich den „Was hört ihr gerade?“-Thread hier in der Community.

[OT off - und mit einer entschuldigenden Verbeugung wieder in den Hintergrund trete]

@Jacqueline89 das mit der Privatsphäre verstehe ich schon - wobei mir eher wichtig ist die derer zu schützen, die irgendwie etwas mit mir zu tun haben.

Bezieht sich das mit den Menschen, die deine Sichtweise teilen jetzt auf User aus diesem Forum? Und hast du da nicht Bedenken, dass du dir da eine Echokammer einrichtest, wenn man immer einer Meinung mit dir ist?

  vor 22 Minuten, schrieb Teaspoon:

Zumindest hast du hier einen Honeypot für overthinker und oversharer her gestellt. Und schon kleben wir hier und denken nach. 🤣

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Der wirkliche Witz an der Sache ist ja eigentlich, dass ich meine Fragen aus dem Eingangspost selbst nicht eindeutig beantworten kann und mich da verlaufe, wenn ich anfange das für mich formulieren zu wollen...

Besonders der Punkt des Gebens ist für mich schwer greifbar - irgendwie ist es eigentlich nichts besonderes aber trotzdem ist da dieses Gefühl, dass ich etwas abgeben muss, was aus mir heraus will wenn ich keinen Menschen hab, der das annehmen möchte und was ich aber auf keinen Fall an irgendwem verschleudern werde, nur um es los zu sein, obwohl es doch nichts ist...

(bearbeitet)
  vor 7 Minuten, schrieb Ropamin:

Besonders der Punkt des Gebens ist für mich schwer greifbar - irgendwie ist es eigentlich nichts besonderes aber trotzdem ist da dieses Gefühl, dass ich etwas abgeben muss, was aus mir heraus will wenn ich keinen Menschen hab, der das annehmen möchte und was ich aber auf keinen Fall an irgendwem verschleudern werde, nur um es los zu sein, obwohl es doch nichts ist...

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Ich glaube, ich verstehe. Sowohl in dem Zusammenhang des Schreibens, als auch in dem Zusammenhang der Beziehung, dem Spiel, der Session.

Ich sehe das als Resonanz der Schwingungen. 

Ich glaube als devoter Mensch ist es der Wille sich zu unterwerfen. Und dann steht man da mit seiner Hingabe und niemand will sie? Und das gibt es auch bei Top, denn ohne einen Menschen, der das annimmt, funktioniert das halt auch nicht.

ExDom hat dazu mal gesagt: "Ich hab versucht mich zu dominieren, es funktioniert nicht."

bearbeitet von Teaspoon

@AmiaNyoka dieses"gesehen werden wollen" ist eines der zwei großen Themen, die mir in letzter Zeit häufiger begegnen - funktioniert das denn für dich, wenn das nur auf innerhalb der Rolle passiert oder wie nehmt ihr das mit in das normale Leben?

  vor 2 Stunden, schrieb Ropamin:

das mit der Privatsphäre verstehe ich schon - wobei mir eher wichtig ist die derer zu schützen, die irgendwie etwas mit mir zu tun haben.

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Mir ist beides wichtig. Aber jeder Mensch ist in erster Linie für sich selbst verantwortlich.

 

  vor 2 Stunden, schrieb Ropamin:

Bezieht sich das mit den Menschen, die deine Sichtweise teilen jetzt auf User aus diesem Forum? Und hast du da nicht Bedenken, dass du dir da eine Echokammer einrichtest, wenn man immer einer Meinung mit dir ist?

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Damit meinte ich allgemein Foren.

Meine Aussage bezog sich auf das intensive Gespräch. Ich tausche mich gerne mit anderen aus, aber intensiver wird es nur mit mir sympathischen Menschen und/oder Gleichgesinnten die ähnlich ticken/leben.

Niemand muss meine Meinung teilen oder gut finden. Mir ist es wichtiger, dass Meinungen auch einfach so stehen gelassen werden können. Und da dies auch gerade hier im Forum nicht gegeben ist, tausche ich mich lieber intensiver privat aus.

  vor 2 Stunden, schrieb Ropamin:

Und hast du da nicht Bedenken, dass du dir da eine Echokammer einrichtest, wenn man immer einer Meinung mit dir ist?

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Aber die Frage stelle ich gerne zurück.

  vor 7 Stunden, schrieb Ropamin:

dieses"gesehen werden wollen" ist eines der zwei großen Themen, die mir in letzter Zeit häufiger begegnen

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Geht es dabei um dich selbst, oder wirst du damit durch Drittpersonen konfrontiert?

Und wenn ich fragen darf, was ist das zweite große Thema für dich?

  Vor 8 Stunden, schrieb Ropamin:

@AmiaNyoka dieses"gesehen werden wollen" ist eines der zwei großen Themen, die mir in letzter Zeit häufiger begegnen - funktioniert das denn für dich, wenn das nur auf innerhalb der Rolle passiert oder wie nehmt ihr das mit in das normale Leben?

Ausklappen  

Es funktioniert im kompletten Alltag, da wir wissen und nachvollziehen können, wie es dem anderen geht. Wir haben für uns etwas geschaffen, was Langzeit Beziehungen bisher immer zerstört haben.
Wir haben uns darauf geeinigt, eine Fernbeziehung zu führen. Dh ein Wochenende im Monat wo man jegliche alltägliche Verantwortung ablegt und einfach nur genießen, abschalten und auftanken kann. An diesem Wochenende ist die komplette Welt ausgeschaltet und nur wir beide sind wichtig. Ob wir dann einfach nur das Wochenende als Pärchen verbringen, stundenlang herum liegen, reden und füreinander da sind oder wir uns mit Bondage und Fotografie ein gemeinsames Hobby geschaffen haben oder unsere Emotionalität, unsere Gier und unserer Sexleben innerhalb von Rollen ausleben.
Die Rollen decken dabei alle Neigungen ab, in denen wir uns fallen lassen können, Verwandeln oder uns auch wehtun können. Je nachdem was gerade sehr wichtig in unserem fühlen ist. Sex außerhalb des Rollenspiels hingegen ist immer mit reinen Genuss, Verführung und Wertschätzung verbunden.
Es gibt für uns aber eine klare Regelung in unserer Beziehung. Kein Anlügen und nur aufrichtige Ehrlichkeit.
Klingt vielleicht Lachhaft aber es ist das Wertvollste was man sich vorstellen kann.
Ich weiß zum Beispiel das egal was ich ihn fragen würde, er mir immer ehrlich die Meinung sagen würde, egal wie sehr es mich auch verletzen würde, auch wenn er die Worte so verpackt, dass ich sie ertragen kann und andersherum ebenso. Und das ist verdammt schwer, den man will ja die Person die man liebt nicht verletzen. Und wenn jeder an seinen eigenen Alltag denkt, wird ihm bestimmt die ein oder andere Lüge auf der Zunge liegen oder Notlüge. Wer behauptet das wäre nicht so, lügt sich selbst an. Den ich weiß wovon ich spreche. Lügen sind schon immer ein Bestandteil unserer Gesellschaft. Es beginnt mit "mir geht es gut" obwohl man sich scheiße fühlt "findest du das mir das steht?" Wo die Erwartungshaltung steht, dass der andere einen auch in bestimmten Outfits toll findet. Selbst egal wie verliebt man ist, und an dem Partner Ecken und Kanten akzeptiert. Irgendwann kommt immer der Punkt, an dem man den Partner damit konfrontiert. Den über die Jahre hinweg, lösen diese kleinen Dinge Frustration in der Beziehung aus.
Bei uns ist es so, dass wenn er sagt, "du gefällst mir" nicht bedeutet, dass die Kleidung an mir gut aussieht, sondern er das strahlen meint, was er auf meine Lippen zaubert, weil er etwas getan hat, was meine Seele berührt hat. Natürlich ist diese reine Ehrlichkeit auch sehr verletzend und schwer. Es gibt manchmal Momente wo ich merke wie meine alten Muster vorkommen und ich total gereizt, eifersüchtig und schmollend in einer Ecke sitze. Aber dann setzt er sich einfach dazu, streichelt mich und wartet, bis ich aus mir heraus komme und ihm sagen was mich gerade "wirklich" bedrückt und ich es dann schaffe es auszudrücken. Das ist als würde man eine Last von den Schultern nehmen und andersherum genauso. Wenn er grummelig ist, dass gebe ich ihn Raum, bis er sich mir anvertraut oder ziehe mich zurück damit er "me time" nutzen kann. Wir haben so ein geprägte Verhaltensmuster, dass wir auch ohne Worte über die Entfernung anhand der Art wie man schreibt, die der Klang der Stimme ist und durch das Teilen von Momenten bereits verstehen wie es dem anderen wirklich geht. Besonders auf die Ferne eine Ehrlichkeit beizubehalten ist total schwer. Wir geben uns die Möglichkeit einander zu sehen und Momente des redens, wo wir über die tiefen Empfindungen, den Schmerz und auch die Zuneigung teilen.
Wir haben zwar getrennte Leben und Alltag, dass ist so gewollt damit wir uns nicht kaputt machen und es funktioniert. Wir haben aber feste Zeitfenster innerhalb der Woche die nur für uns sind. Morgens und abends melden wir uns immer, egal wie scheiße und stressig es uns geht. Mittwoch Nachmittag bis abends ist unsere gemeinsame Zeit, zum Reden, zocken oder für tiefe Gespräche. Und zwischen durch halt schreiben und abends auch Mal telefonieren, wenn es passt.
Dieses "feste Zeitpunkte" gibt mir Sicherheit ihm mehr Raum im Alltag zu geben und wenn wir uns an den Wochenenden sehen fühlt es sich an, wie Balsam für die Seele.
Vor meinem jetzigen Partner hatte ich eine Langzeitbeziehung von 12 Jahren ich weiß also für mich genau im Kontrast, wir sich eine Beziehung entwickelt. Das was ich jetzt habe ist in den letzten 4 Jahren so viel intensiver und voller Wertschätzung, dass es nur noch "mehr" zwischen uns wird und nicht weniger. Und es fühlt sich immer noch erfrischend an, wie zum Beginn, weil es noch so viel mehr Seiten gibt die wir aneinander kennenlernen und erleben können.
Ich kann mich momentan auf jeden geteilten Augenblick freuen, auf jeden Nachricht auf meinem Handy, über jede noch so kleine Geste an mich im Alltag, die vielen kleinen Momente der Wertschätzung die das Herz berühren. Die Stimme und das Lachen im Telefon bereit mir immer noch Gänsehaut und Prickeln obwohl ich ihn schon 19 Jahre kenne. Davon 14 als Freund bezeichnen kann. Und 5 als Partner. Wobei anfangs Sex keine Rolle gespielt hat, da ich zu dem Zeitpunkt noch in meiner Langzeitbeziehung festhing und er meine Seele trotzdem seit dem allerersten Blick berührt hat. Und die Anziehungskraft die ich ihn als verliebter ***ager entgegengebracht habe, ist immer noch der selbe und doch so anders und intensiv. Da ich ja jetzt hinter all seine Masken blicken darf und ich für all das was ihn ausmacht nur noch mehr wertschätze. Das er egal wie schlimm sein Leben auch war, mich anlächeln und in den Arm nehmen kann und mich als einen sicheren Hafen sieht, wo er zum ersten Mal lernt sich wirklich zu zeigen , wie schwarz seine Seele ist und ich ihn dafür akzeptiere und wahrnehme, dass es so ist. Das es ein Teil von ihm ist, der wichtig ist und ich nicht die Augen davor verschließe. Und andersherum genauso. Das er sieht wie kaputt ich wirklich bin und dass nicht ignoriert, dass ich anders angefasst werden muss, damit ich nicht mehr kaputt gehe und er nur zeigt, dass man mit dem scherbenmeer im Herzen trotzdem ehrliche Zuneigung kennen und fühlen und erleben kann.
Wir sind ehrlich, aufmerksam und nehmen viel Rücksicht aufeinander im Alltag, weil wir beide durch unsere Trigger stark beeinträchtigt sind und leicht in alte Muster verfallen und doch jeden Tag etwas neues dazu lernen, was uns im Alltag weiterhilft.
Natürlich läuft nichts perfekt, aber dass muss es sich nicht. Ich hab mindestens einmal die Woche einen melldown oder emotionales Chaos und es gibt viele Momente wo die Ehrlichkeit uns direkt verletzt und uns zurück Schrecken lässt. Aber wir reden dann anschließend darüber, hinterfragen nach dem warum und wie es wirklich gemeint war und stellen dann fest das es vorallem die eigenen Trigger sind, die einen die Worte auf den falschen Ohr wahrnehmen lassen und zu Missverständnissen führt. Und was ich noch sehr wichtig finde ist, dass in Notfällen, wir auch die Distanz der Städte überwinden und füreinander da sind. Und dass innerhalb von ein paar Stunden, um füreinander da zu sein, wenn wir es in einem Moment nicht mehr schaffen.
Das kam besonders in der Anfangsphase häufiger vor, weil ich Schwierigkeiten hatte aus meiner toxischen Langzeitbeziehung auszubrechen und immer verängstigt war und unsicher und er in manchen Momenten sich in den Zug setzte und einfach für ein paar Tage lang kam um mich zu unterstützen und ich habe ihn nicht explizit danach gefragt, sondern er hatte es bemerkt. Auch wenn ich zu Beginn die Ehrlichkeit noch nicht drauf hatte und versucht habe meine Probleme alleine zu lösen und daran zu ersticke. Aber es hat mir geholfen, dass er zwischen den Zeilen gelesen hat und wie ich mich wirklich fühlte, auch wenn ich es nicht äußern konnte. Das lerne ich gerade alles neu und umso kostbarer ist es für mich. Sein zu dürfen wir ich wirklich bin und dafür akzeptieret zu werden.

@Jacqueline89 ich glaube nicht, dass ich mir eine Echokammer einrichte - meine Kontakte hier sind Gespräche über ganz allgemeine Themen und wenn es um Ansichten geht, werden mir oft andere Perspektiven aufgezeigt oder gute Fragen gestellt.

  vor 1 Stunde, schrieb Silky:

Geht es dabei um dich selbst, oder wirst du damit durch Drittpersonen konfrontiert?

Und wenn ich fragen darf, was ist das zweite große Thema für dich?

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Das waren die Dates, die ich in der letzten Zeit hatte. Das zweite große Thema, das mir da begegnet ist war zur Ruhe kommen und das Gedankenkarussell gebremst bekommen. Irgendwie fand ich es schon seltsam, weil Ruhe in der Zeit auch zu einem meiner großen Themen geworden war, weil sich die Ereignisse in meinem Leben so überschlagen haben, dass ich Befürchtungen hatte, Kurs in Richtung Burnout zu nehmen. 

Ich bin ein tiefgründiger Mensch. Allerdings gebe ich hier nur "Bruchteile" von mir wieder. Was bedeutet Tiefe? Menschlich? Die Neigung? Beides lässt hier nur eine recht oberflächliche Persönlichkeit von mir zu. Dennoch wird sie wohl "deutlich". Ich bin sehr warmherzig, liebevoll... und auf der anderen Seite ist da meine "Neigung". Ich selbst hatte so lange damit zu hadern! Ich freue mich insofern, wenn ich *zumindest* hier mal neigungsbezogen schreiben darf (neben meinem Herrn). Nein, Tiefe erlangt das noch nicht und man hat trotz Neigung immer noch das Gefühl, sich in einem bdsm-Forum zurücknehmen zu müssen und doch irgendwie zu "anders" zu sein. Das beschäftigt mich, das lässt mich nachdenklich werden... Und manchmal sprudelt es wohl dennoch aus mir heraus... 

Die Themen hinter den Themen? Ich mag es zu reflektieren. Ich tue das regelmäßig. Ich weiß sicher aus, dass meine Neigung nicht rein positive Wurzeln hat. Dessen bin ich mir sehr wohl bewusst. Allerdings muss ich nicht alles wieder aufwühlen, sondern habe Frieden geschlossen. Ich bin viel selbstbewusster geworden, obwohl ich mich unterwerfe! Meine Beziehung ist nicht schädlich, ich suche mir aus, was ich möchte! Ich kann mit bestimmen Dingen aus der Vergangenheit *umgehen*. Was bringt es mir permanent nach dem Thema hinter dem Thema zu schauen? Warum ich das nun brauche? Was wieder mal mit mir nicht stimmt? Nein, ich lebe meine Neigung heute sehr frei. 😁

Für mich war bdsm wie ein Befreiungsschlag. Es meint nicht nur extrem (wohl aber auch), es meint sich in Details zu finden, die Seele des anderen zu verstehen und zu *verschmelzen*. Ich hatte dieses Gefühl so nie. Für mich geht es auch immer noch nur tiefer. Und in dem Wissen, dass ich nicht ganz normal ticke, macht es mich immer glücklicher wenn meine Seele verstanden wird. Und ich sie von meinem Herrn verstehe.

Mein Stil? Ich bin "klassisch". Meine Neigung sieht man mir nicht an. Ich bewege mich in der Öffentlichkeit gerne angepasst. Mein bdsm ist wohl auch "klassisch" mit dem Extra an Perversion und Fiesheiten...😂👍 

Was ich brauche? Das schreibe ich wohl oft genug...🤭 Für mich ist der Sadist der richtige, der über mich verfügen und mich quälen möchte und nicht was "für mich" tut. Die Handlungen sind zweitrangig, auch wenn ich da sicher auch meine "relativ" wichtigen Bedürfnisse habe. Mit welchem Ansatz mein Gegenüber an die Sache gehen muss? Authentisch sein. Sein bdsm leben. Wenn es nicht passt, ist das eben so. bin eine Sub, ich möchte mich fügen und mag klare Anordnungen. Die habe ich bereits zu meiner ersten Session erhalten. Doms mit einer Linie und ihren Vorstellungen.  

Was ich gebe? Hingabe und sicher auch Fürsorge. Ich bin harmoniebedürftig und warmherzig. Bdsm geht für mich nicht über alles. Ich mag es aufmerksam zu sein und zu überraschen. Nähe, Verbindlichkeit, Loyalität. Wird es mal schwer, bringt einen das am Ende nur mehr zusammen und auf schlechte Zeiten folgen gute... Ich bin in der Hinsicht auch Optimist und das funktioniert! 😂 

Ob ich meine Identifikation gefunden habe? Ja! Zu einem sehr großen Teil. Bei meinem Herrn definitiv, nach außen größtenteils. Ich nähere mich der immer mehr an. Was ich brauche? Das suche ich mir, ohne es konkret zu "verlangen". Ob ich gefunden habe, was mein Inneres wirklich anspricht? Definitiv! Natürlich nicht allen Personen gegenüber. Aber das muss auch nicht sein. Ich mag auch Bekannte und Spaß, die mein Inneres nicht allzu intensiv kennen. 

Probierst du Dinge aus, um zu sehen, was es mit dir auslöst? Hmm? Mich reizen wohl noch manche Dinge als Praktik, aber die "Richtung" was es auslösen könnte, wäre eher schon klar, statt gänzlich ungewiss, wenn auch in einer gewissen Ungewissheit...😉 Gedanken wie ich fühlen möchte? Ja! Definitiv sehr wichtig! Mehr als "Dinge ausprobieren". Da kommen Praktiken (obwohl ich meine Favoriten habe) bei mir nach dem Gefühl. Es geht fast alles, wenn das Gefühl stimmt! Suchst du nach dem, wodurch dieser Zustand erreicht werden kann? Logisch! Ich möchte "spüren". Diesen Zustand, was eine bestimmte Art von bdsm mit mir macht, suche ich mir. Es zieht mich an. Weniger in Praktiken, als in der ganzen Art, auch wenn Praktiken nicht ganz irrelevant sind. Da können Worte reichen und immens viel bei mir auslösen. Und eine Handlung in der einen Art ausgeführt, könnte mir nicht so viel geben, wie in einer anderen Art. Aber das macht Dom nicht bewusst (was für mich kreieren) er ist dann einfach für mich in der Art passend. Wer nicht versteht, wie ich *ticke*, das nicht auch einfach in sich hat, da macht bdsm kaum Sinn.

Hier beim Schreiben, muss und mag ich nicht immer besonders tief schreiben. Und worin manche Tiefe erahnen, ist es für andere das genaue Gegenteil. Auch recht normal... Zu der Überschrift noch: "wenn eine Seele die andere berührt oder doch nur Klischee?" Es gibt sicher Doms, die mit solchen Aussagen "werben", bdsm ist wie ein Tanz und diese Tiefgründigkeit und die Seele berühren und bla, bla... Es passiert oder nicht. 

Ich schreibe immer, dass wir im Zusammenleben bei "Gleich und Gleich" gesellt sich gern sind. Natürlich können wir uns mit der Zeit immer tiefer lesen und verstehen. Wir haben keine Geheimnisse, wir können ehrlich sein, es darf dem einen auch mal schlecht gehen, man für sich sein wollen usw. Ich fühle mich nicht verletzt dadurch. Mein Herr braucht auch seine Rückzugsmöglichkeiten (ich auch mal, aber weniger). Wir haben mit der Zeit immer besser gelernt zu kommunizieren, Empfindungen zu benennen und zu erkennen, zuzulassen. Ich möchte, dass hier jeder mit seinen Bedürfnissen gesehen wird und diese Akzeptanz finden. Wobei ich gelegentlich auch schon meine eigenen Ressourcen schonen musste und dann etwas zu einem späteren Zeitpunkt behandelt habe. Man kann nicht immer direkt für jeden da sein und muss sich auch mal abgrenzen, ohne dass man sich völlig entfernt. Meine Tochter ist mitten in der Pubertät mit Heulanfällen, weil der passende BH gerade nicht gewaschen ist, mein Herr hat mal depressive Phasen und ich auch so meine Ticks... Wir kommen immer wieder zusammen, lachen viel und sind sehr glücklich. Gestern haben wir gespielt, "der Luftballon darf nicht den Boden berühren"...😅 Heute Morgen ging es schon mit Ironie & Sarkasmus los... Da sind wir recht ähnlich und Humor rettet nicht alles, aber doch vieles... 

Viele Fragen, lange Antwort @Ropamin

  vor 14 Minuten, schrieb Bratty_Lo:

Viele Fragen, lange Antwort 

Ausklappen  

Längere Antworten sind doch nötig, um nicht nur oberflächlich zu bleiben - aus der Art, wie sich jemand ausdrückt macht man sich doch auch ein Bild von der Person.

Das mit dem Werbeslogan ist da etwas, das ich da gar nicht bedacht hatte, als ich die Überschrift geschrieben hatte. 

Da hast du wohl noch einen Punkt getroffen, weshalb sich das ein oder andere Mantra so hartnäckig hält. 🤔

(bearbeitet)

Klar @Ropamin es gibt einfach diese Floskeln, die so super "romantisch" und tief klingen. Ich habe nichts dagegen, wenn jemand bildlich überträgt und mit einem Sinn dahinter sein bdsm darstellt. 

Aber was häufig einfach "übernommen" wird, ist eine starke Romantisierung. 

"Bdsm ist wie ein Tanz, ein leidenschaftlicher Tango, im Takt der Musik, auf dem Boden, bis wir schweben und uns leidenschaftlich vereinen..." 💃🤗

Oder "du bist mein Musikinstrument der Leidenschaft und ich locke deine schönsten Töne hervor. Es wird unsere Melodie, unsere Schwingungen vereinen sich zu einer Tiefe Im Höhepunkt endend... 🎼🎻 und bla bla...

"Lasse dich fallen. Reiche mir deine Hände. Fürsorglich und liebevoll, emphatisch..."

"Den Verstand raubend, sich vergessend im Rausch der Gefühle, den Boden zu verlieren, abzuheben und zu fliegen..." 🌬

"Behutsam fange ich dich auf..." 

"Ich trage dich auf Händen..." 🤲

"Bdsm ist nicht laut, bdsm ist leise..."

So Beschreibungen die halt ankommen und genutzt werden...

Bdsm ist voll romantisch...^^

bearbeitet von Bratty_Lo
  vor 26 Minuten, schrieb Bratty_Lo:

Klar @Ropamin es gibt einfach diese Floskeln, die so super "romantisch" und tief klingen. Ich habe nichts dagegen, wenn jemand bildlich überträgt und mit einem Sinn dahinter sein bdsm darstellt. 

Aber was häufig einfach "übernommen" wird, ist eine starke Romantisierung. 

"Bdsm ist wie ein Tanz, ein leidenschaftlicher Tango, im Takt der Musik, auf dem Boden, bis wir schweben und uns leidenschaftlich vereinen..." 💃🤗

Oder "du bist mein Musikinstrument der Leidenschaft und ich locke deine schönsten Töne hervor. Es wird unsere Melodie, unsere Schwingungen vereinen sich zu einer Tiefe Im Höhepunkt endend... 🎼🎻 und bla bla...

"Lasse dich fallen. Reiche mir deine Hände. Fürsorglich und liebevoll, emphatisch..."

"Den Verstand raubend, sich vergessend im Rausch der Gefühle, den Boden zu verlieren, abzuheben und zu fliegen..." 🌬

"Behutsam fange ich dich auf..." 

"Ich trage dich auf Händen..." 🤲

"Bdsm ist nicht laut, bdsm ist leise..."

So Beschreibungen die halt ankommen und genutzt werden...

Bdsm ist voll romantisch...^^

Ausklappen  

Diese Phrasen meinte ich nicht mal und dazu gibt es ja schon mehrere eigene Themen bis hin zum Bullshitbingo...

  vor 5 Minuten, schrieb Ropamin:

Diese Phrasen meinte ich nicht mal und dazu gibt es ja schon mehrere eigene Themen bis hin zum Bullshitbingo...

Ausklappen  

Ach so. Ich dachte du meintest es in die Richtung @Ropamin. Es wird jedenfalls sehr verschieden mit Tiefe geworben und die Seele zu berühren.

Jeder Dom kann es und natürlich nur bdsm! ☝ Wobei Stinos ja auch ihre tiefen Beziehungen haben. 

Uff.. !! Jetzt habe ich es auch geschafft den EP irgendwie aufnehmen zu können und sämtliche Beiträge durchzulesen. Und wo stehe ich jetzt? Am Anfang, mittendrin und aber auch völlig am Ende.

Die Ausgangslage ist faszinierend, DU @Ropamin bist faszinierend, wie auch fast alle Beiträge die ich gelesen habe.

Aber wer bin ich denn nun?
Etwas von allen, aber doch kein Ganzes.

Und so stelle ich fest, deine Fragen überfordern mich.
Ja, ich bin noch nicht bereit dafür, wofür ich dachte, dass ich bereit bin, seit BDSM für mich ein Begriff geworden ist.

Auf zwei, in den Raum geworfene Fragen habe ich Antworten:

Was möchtest du geben?
"Mich, mein natürliches ICH"

Wie wichtig ist es dir, was andere über deine individuelle Einstellung denken?
"Wenn sich andere wirklich für meine individuelle Einstellung interessieren, dann bin ich offen für deren Meinung, und kann diese (mittlerweile) aber auch ganz gut einfach so für sie stehen lassen, wenn jemand für meine Argumente nicht empfänglich ist."

Alles andere wirbelt gerade wie ein Tornado in meinem Kopf herum und ich bekomme keine Ruhe da hinein.
Darum lass ich es jetzt einfach so stehen.

@Silky es ist manchmal doch ganz gut, sich in den eigenen Gedanken verlieren zu können und vielleicht tauchen manche dabei ja häufiger auf als andere, die man dann intensiver verfolgen kann.

Es bleibt doch immer ein Prozess, in dem man sich befindet - manches bleibt eine Konstante und etwas anderes wechselt mit den Lebensrealitäten. 

Und dann gibt es noch die Menschen, die uns etwas geben, von dem wir vorher nicht mal geahnt hatten genau das zu brauchen.

Das ganze Leben wär doch viel zu einfach, wenn es nicht so schrecklich kompliziert wäre... 🤣

Ich finde ständig etwas Neues lieber @Ropamin 🤭 mich selbst immer wieder, Freunde, tolle Gesprächspartner:innen, wunderschöne Lebensmomente und natürlich auch Finsternis. Die gehört auch dazu, zum bunten Potpourri des Lebens. Gerade bin ich sehr zufrieden, es ist immer eine Momentaufnahme, ich lebe im hier und jetzt… ganz ohne Plan, nur mit ein paar Ideen im Hinterkopf.

Mein persönlicher Stil bzw. wer bin ich?! Ich bin super neugierig, sehr direkt und ehrlich… ich bin eine sehr wilde, verspielte Persönlichkeit. Ich bezeichne mich selbst gern als nen Mix aus Klein Mü, Pippi Langstrumpf, Krümelmonster und Oscar. Mein eigener Wille ist stark ausgeprägt und manchmal muss ich mit dem Kopf durch die Wand… meine wilde verspielte Art kommt auch gerne mal unterbewusst durch, Play Fight oder Situationen in denen ich mich messen kann sind dafür prädestiniert. Ich schenke Zeit und Aufmerksamkeit und das ist es auch was ich im Gegenzug erwarte, alles darüber hinaus ist ein buntes wildes Potpourri ich + er, er + ich, wir…

Ja, ich probiere sehr gerne Neues aus, aber auch da gibt es Praktiken oder Erlebnisse, die ich nicht ausprobieren muss, wenn ich innerlich schon Abscheu/ Ekel/ oder ein ungutes Bauchgefühl erspüre. Ich verlasse mich auf mein inneres Bauchgefühl, damit lag ich immer richtig. Ich versuche keine Zustände/ Gefühle künstlich zu erzeugen… soweit denke ich nie 😂 tatsächlich bin ich dann in gewissen Angelegenheiten wie mein kleines inneres Kind. Ich fasse alles gerne an, bin absolut haptisch und manchmal ist dann die Erkenntnis da „Ok, dass machst Du nie wieder“, ich habe da immer mich als Kind vor Augen… ich stehe vorm Elektrozaun und es konnte mir jeder erzählen „fass den nicht an, das tut weh“, ich musste es selbst spüren. Wenn ich mir was in den Kopf gesetzt habe (Dickschädel) setz ich das durch, kann für andere auch nervig sein. 

Was es mit meinem Gegenüber machen muss? Er muss sich in erster Linie wohl mit mir fühlen und verbunden. Er braucht Geduld mit mir, ich bin skeptisch 😅, zuweilen teste ich auch mal die Grenzen aus um zu Schauen, welche Antwort ich bekomme… nicht auf die braty Art, da ich nicht Brat bin, aber ich bin selbst sehr dominant und sadistisch… Schlagfertig auch im Wort ist wichtig. Ich denke nie in Rollen. Aber für ihn denke ich auch nicht 😂. Kompatibilität… ich habe da kein spezielles Bild vor meinem inneren Auge, meine Ex Partner waren alle so unterschiedlich ob optisch und/ oder charakterlich. Da ich mich immer wieder in verschiedenen Lebenszyklen befand, hatte/ habe ich unterschiedliche Bedürfnisse und Anfordernde. Wobei die großen Grundbedürfnisse immer die gleichen sind, „sich gesehen und verstanden fühlen“. 
 

Wie wichtig ist es mir was andere über meine individuelle Einstellung denken 🤔 

wäre die Frage wer sind diesen anderen… wenn es meine Freunde sind, dann kennen sie mich und viel von mir. Ich habe viele hochsensible Freunde (m:w:d), das schweißt irgendwie zusammen. Auch wenn die Ausprägungen höchstindividuell sind, fühle ich mich sehr wahrgenommen und mir ist die Meinung meiner Freunde wichtig, auch von den nicht hochsensiblen 😆… ich würde akzeptieren, wenn sie anderer Meinung sind, eine andere Sicht haben und generell bin ich nicht beratungssresistent und überdenke auch gerne mal gewisse Ansätze, wenn die Argumente plausibel erscheinen und ich es für mich als sinnvoll erachte und wenn nicht, ziehe ich meinen Stiefel alleine weiter durch. Mein Lebensglück ist in mir, es ist alles da… ich räume nur noch ein wenig um. Ach so und von fremden Menschen… ist mir wumpe. 
 

@Schneeflöckchen das Bild vom neugierigen inneren Kind gefällt mir - trifft das, was ich mit Spieltrieb in meinem Profil geschrieben habe. Und es ist nicht mal lange her, dass ich den Gedanken hatte, ob mir jemand als mein kleines Spielzeug gefallen würde. Ich lasse mir auch gerade einfach Menschen passieren und schaue wohin mich das treibt - zumindest ist da erstmal der Vorsatz, mich nicht zu sehr von meiner Vernunft bremsen zu lassen.

Wobei ich dann doch am Ende gern die Kontrolle über die Stimmung von Situationen haben möchte - da funktioniert das Loslassen bisher einfach noch nicht bei mir, da die Vorstellung von dem, was ich haben möchte dann doch zu sehr in meinem Kopf ist, bevor ich irgendetwas mache. 

Was das Thema "gesehen werden" betrifft, ist es langsam schon bemerkenswert, wie häufig mir das jetzt in letzter Zeit begegnet. Von "durch die Fassade schauen" bis "sich wirklich zeigen können"  waren da immer wieder so das Fazit aus ein paar Gesprächen.Irgendwie schon eine Steigerung vom "sein dürfen", das mir vorher öfter aufgefallen war. 🤔

Menschen sehen ist ein zweischneidiges Schwert. Nicht jeder will wirklich gesehen werden, nicht jeder mag nämlich, wer er ist. 

Irgendwie traurig wie destruktiv das Verhalten und des eigenen Selbstbilds von so manchen hier ist... Und das meine ich ernsthaft.

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