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The Beginning II - Part II


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Es geht weiter.

Bitte erst die vorherigen Teile lesen, sonst ergibt es keinen Sinn.

 

 

 

Little by default

 

 

Ich konnte wirklich nicht sagen ob Annika den Schlafsack oder den Abend gemeint hatte, als sie von dem Geschenk gesprochen hatte. Aber ich hatte noch viel mehr über das ich nachdenken musste, nachdem ich wieder aufgewacht war.

Ich lag nackt zwischen den beiden im großen Bett und der Kamin warf noch ein schwaches Licht in den Raum, während es draußen noch stockfinster war. Wie spät es war, wusste ich nicht, aber ich war als einzige wach und das war irgendwie merkwürdig.

Vielleicht lag es daran, dass gestern nicht so viel stressiges für mich passiert war, aber viel wahrscheinlicher war es wohl ein spezielles Gefühl, das sich in meinen Kopf gebrannt hatte und mich jetzt nicht schlafen ließ.

Die ganze Sache mit Holger erinnerte mich ein bisschen an meine Schulzeit und die Hänseleien, die ich dort manchmal erdulden musste. Allerdings gab es einen riesigen Unterschied.

Damals fühlte ich immer eine Art von Erlösung, wenn sich der Mobber ein neues Opfer gesucht hatte. Aber jetzt fühlte ich etwas anderes. Es war keine Eifersucht und ich wollte auch sicher nicht die gleiche Behandlung wie Holger erleben, aber dennoch musste ich mir eine Frage stellen. Hatte ich mich verliebt weil oder obwohl Annika eine Domina war?

Ich hätte mir gerne eingeredet, dass alles gleich gekommen wäre, wenn sie mich anstatt des ganzen SM-Krams ins Kino „entführt“ hätte, aber das konnte ich jetzt einfach nicht mehr. All die Angst und Panik in den letzten Tagen konnte ich zwar nicht vergessen, aber ich war glücklich.

Nur eine Kleinigkeit fehlte mir gerade noch. Annika schien noch fest zu schlafen und von Bernd konnte ich auch nichts vernehmen. So konnte ich vorsichtig etwas näher an Annika heranrücken und mich ankuscheln.

Mir war bewusst, dass mich wahrscheinlich jeder klar denkende Mensch belächeln musste, aber das war mir egal. Vor ein paar Wochen war Homosexualität für mich nichts weiter als eine Anomalie im Gehirn. Etwas, das biologisch einfach nicht vorgesehen war. Und jetzt hatte ich Glücksgefühle, weil ich ihre warme Haut auf meiner spüren konnte.

Aber genau das war auch irgendwie verstörend für mich. Ich brauchte keinen Psychologen um herauszufinden, dass bei mir ziemlich viel im argen lag, nur hatte ich immer gehofft, dass mich Normalität glücklich machen würde. Ich wusste ja noch nicht einmal wie ich diese Art von Beziehung beschreiben sollte, die ich hier gerade mit Annika und Bernd hatte. Dafür konnte ich aber mit Gewissheit sagen, dass mir Annikas Arm gerade lieber war als jedes Kissen.

Ich versuchte keinen Mucks von mir zu geben und mich so wenig wie möglich zu bewegen um die beiden nicht auf zu wecken, aber irgendwann spürte ich dann doch wie sich die Bettdecke auf mir verschob.

Glücklicherweise war es aber nur Bernd der aufstand und Annika schien weiterhin fest zu schlafen. Einen Moment später hörte ich dann wie er im Ofen herumstocherte und danach in einem der anderen Zimmer verschwand.

Draußen war es zwar immer noch dunkel, aber ich wusste, dass die Nacht bald vorüber sein musste. Ich wollte gar nicht darüber nachzudenken was heute wohl auf dem Programm stehen würde und versuchte stattdessen die restliche Zeit im Bett einfach zu genießen.

Es dauerte dann vielleicht noch eine Viertelstunde bis ich die Zimmertür erneut hörte und Bernds Schritte sich dem Bett wieder näherten.

„Aufwachen Schatz, es ist gleich 7:00 Uhr“, hörte ich ihn schließlich flüstern und direkt danach fühlte ich wie er Annika leicht schüttelte.

„Ja, ich steh sofort auf“, antwortete sie und direkt danach versuchte sie ihren Arm wegzuziehen, den ich gerade als Kissen verwendete.

 

„Warte mal eben, irgendwie ist meine Hand eingeschlafen“, sagte sie noch und zog dann die Bettdecke von mir herunter. Mir wurde sofort etwas kalt, aber das wirklich komische war, dass sie danach absolut still wurde.

„Was ist los?“, fragte Bernd nach einer ganzen Weile.

„Irgendwas stimmt nicht, so habe ich sie nicht abgelegt“, antwortete Annika und bewegte nebenbei vorsichtig ihren Arm mit meinem Kopf drauf.

„Was meinst du?“, fragte Bernd wieder.

„Ich meine, dass sie sich das erste Mal aus eigenem Antrieb an gekuschelt hat. Irgendwas stimmt mit ihr nicht, vielleicht ist sie krank“, antwortete sie wieder, aber dieses Mal in einem leicht ironischen Tonfall.

Krank fühlte ich mich zwar überhaupt nicht, aber darum ging es wohl auch nicht. Ich konnte spüren, wie sie gerade mit ihrer freien Hand meinen Körper untersuchte und ich tat schnell so, als würde ich immer noch schlafen.

„Davon habe ich schon mal gehört, das könnte Tollwut sein. Erst werden die scheuen Tiere ganz zutraulich, dann bekommen sie Schaum vorm Maul und dann ist es aus. Ich hole lieber schnell mein Messer“, sagte Bernd noch und sprintete fast Richtung Eingangstür.

„Mir geht es gut“, sagte ich vorsichtig, nachdem Bernd nicht mehr zu hören war. Ich hatte zwar keine Ahnung was hier los war, aber ich wusste genau, dass das ganze nur wieder in einer peinlichen Situation für mich enden würde.

Annika interessierte sich aber gar nicht für meine Worte und machte einfach mit ihrer „Untersuchung“ weiter. Sie drehte mich auf den Rücken, tastete mit der einen Hand meinen Bauch ab und fühlte mit der anderen die Temperatur auf meiner Stirn.

„Tollwut ist es glaube ich nicht, aber wir sollten trotzdem vorsichtig sein“, sagte sie schließlich, nachdem Bernd wieder auf der Türschwelle stand und mit einem großen Hirschfänger in seiner Hand herumwedelte.

„Meinst Du? wir sollten aber trotzdem Vorkehrungen treffen“, antwortete Bernd und kam dann schnell wieder zum Bett.

Ich selbst wusste gerade nicht was ich davon halten sollte. In der Vergangenheit hatte sich Annika immer gefreut, wenn ich es geschafft hatte aus mir heraus zu kommen und so wie sich die beiden jetzt benahmen war mir auch klar, dass es nicht ernst war. Trotzdem konnte ich einfach nicht sagen, ob das Ganze jetzt eine Bestrafung oder eine merkwürdige Form von Belohnung werden würde. Aber noch bevor ich etwas sagen konnte, stand Bernd schon am Bett und stopfte mir wieder den Gummiball in den Mund.

„Das hätten wir, aber wie geht es jetzt weiter?“, fragte Bernd, nachdem er fertig war.

„Jetzt müssen wir herausfinden was mit ihr nicht stimmt. Du nimmst sie erst mal mit ins Bad und ich hole meine Medizintasche aus dem Auto“, antwortete Annika.

„Warum soll ich sie mitnehmen? Was ist, wenn es ansteckend ist?“, fragte Bernd wieder und klang dieses Mal sogar etwas nervös.

„Wenn es ansteckend ist, dann sollte die Ärztin solange wie möglich geschützt werden. Also los“, antwortete Annika wieder und sah mich dabei mit einem fiesen Grinsen an.

Ich wusste noch genau worüber ich vor ein paar Minuten nachgedacht hatte, aber jetzt hatte ich wieder leichte Panik im Kopf. Dass die beiden auch komplett waren und mir gemeine Blicke zuwarfen, machte es auch nicht gerade besser.

Zumindest musste ich nicht lange in dieser Position bleiben. Annika ging relativ schnell danach in die kleine Küche und Bernd deutete mir mit wildem Gefuchtel, dass ich aufstehen und zum Badezimmer gehen sollte.

Auf der einen Seite war ich froh, dass er Abstand zu mir hielt und ich alleine ins Bad durfte, aber es hätte sicher nicht geschadet, wenn er mir erklärt hätte was ich hier eigentlich machen sollte.

 

Theoretisch war es zwar ein ganz normales Badezimmer mit einer Toilette, einer kleinen Dusche und einem Waschbecken, aber es gab auch hier keinen Strom. Stattdessen hing da nur ein riesiger Tank unter der Decke, der alle Einrichtungen mit kleinen Schläuchen mit Wasser versorgte.

Eigentlich eine ziemlich geniale Idee und für einen heißen Sommer wohl absolut ausreichend. Nur leider war es mitten im Winter. Der Toilettengang war noch problemlos Aber schon beim Händewaschen und Zähneputzen danach bekam ich Frostbeulen. Leicht zitternd setzte ich mich auf den Toilettendeckel und dachte nach, was ich jetzt machen sollte.

Ich hatte den Gummiball noch in der Hand, es wäre also kein Problem die Tür einen Spalt zu öffnen und zu fragen, aber irgendwie traute ich mich einfach nicht. Außerdem war das hier sicher eine gute Gelegenheit um zu zeigen, dass ich schon groß genug war und auch Dinge allein hinbekam.

Duschgel und Shampoo standen in der Eckte und ein ausreichend großes Handtuch hing am Waschbecken, es gab also keine wirkliche Ausrede es nicht zu tun. Und bevor mich noch einer der beiden dabei sah, wie ich wie ein halbtoter Frosch unter der Dusche hing, wollte ich es lieber schnell hinter mich bringen.

Ich öffnete den Verschluss und konnte sofort hören wie das Wasser in der Dusche zu laufen begann. Trotzdem brauchte ich noch eine ganze Zeit bis ich schließlich den Mut hatte mich drunter zu stellen. Es war auch kein normaler Duschkopf was da oben hing, sondern erinnerte mich eher an der Ende einer Gießkanne.

Die Luft im Badezimmer war einigermaßen warm, aber die Dusche fühlte sich an, als würde ich draußen im eisigen Regen stehen. Ich brauchte mehrere Versuche, bis ich endlich den Mut hatte auch drunter stehen zu bleiben. Und auch wenn ich mich ein bisschen an die Kälte gewöhnen konnte, an gemütliches einseifen war nicht zu denken.

Am Ende schaffte ich es gerade so mir die Haare zu waschen, aber auch nur weil ich mich ganz dicht an die Wand stellte und meinen Kopf immer so kurz wie möglich unter Wasser hielt.

Mit Gänsehaut am ganzen Körper krabbelte ich schließlich aus der Dusche und trocknete mich so gut es ging ab. Ich hätte dabei gerne so etwas wie Erfolg verspürt, aber mir war einfach nur bitterkalt und ich wollte so schnell wie möglich wieder ins Warme. So schnell es ging legte ich wieder das Halsband und den Knebel an und betrat dann wieder den großen Raum.

Annika und Bernd standen beide schon vor der Tür und schienen mich zu erwarten. Sie waren auch beide schon komplett angezogen und hatten zusätzlich noch OP-Masken vorm Gesicht und Gummihandschuhe an den Händen.

Mir war klar, dass jetzt gleich wieder irgendein Spiel folgen würde, aber jetzt war mir einfach viel zu kalt um panisch zu sein.

„Was hast Du denn gemacht?“, fragte Annika, nachdem ich die Tür hinter mir wieder geschlossen und angefangen hatte meine Arme zu reiben, um mich wieder aufzuwärmen.

„Schatz, ich glaube es ist recht sinnlos eine geknebelte Person etwas zu fragen, aber so wie es für mich aussieht hat sie geduscht“, lachte Bernd, noch bevor ich auf ihre Frage reagieren konnte.

„Vielen Dank Herr Schnellmerker von der Firma Langsam. Das sehe ich auch“, antwortete Annika und kam dann auf mich zu.

Ich konnte nicht wirklich einschätzen wie Annika gerade drauf war, aber es schien so, als wollte sie das Spiel nicht weiterführen. Zumindest zog sie sich auf dem Weg zu mir schnell die Maske und Handschuhe aus und hob mich dann einfach in die Luft, als sie mich erreicht hatte.

Jetzt hätte ich wirklich gerne etwas gesagt und ich musst mich mal wieder selbst hinterfragen, warum ich so blöd gewesen war und den Gummiball wieder angelegt hatte, aber ich konnte es jetzt nicht mehr ändern.

Annika schien aber auch nicht in Redelaune zu sein. Nachdem sie mich hoch gehoben hatte, warf sie mich einfach über ihre Schulter und trug mich zurück zum Bett.

Mittlerweile kannte ich ihr Verhalten ja ganz gut, aber jetzt machte ich mir irgendwie Sorgen. Diesel Mal hatte ich kein Lachen oder Kichern von ihr gehört und ihr Gesichtsausdruck war auch eher ernst gewesen. Leider hatte ich auch keine Chance mich mit ihr zu verständigen. Als wir beim Bett angekommen waren, legte sich mich einfach ab, deckte mich zu und ging dann mit Bernd zusammen in die Küche.

Es war zwar schön mich wieder aufwärmen zu können, aber jetzt hatte ich einfach wieder das ungute Gefühl, dass mir gleich wieder der Hintern versohlt würde oder etwas anderes in der Richtung.

Ich lag eine Zeit lang alleine im Zimmer, bis sich schließlich die Tür wieder öffnete und die beiden den Raum wieder betraten. Annika hatte eine kleine Umhängetasche dabei und Bernd trug ein großes Tablett vor sich her.

Eine Uhr hatte ich nicht, aber es musste inzwischen schon mehr als eine Viertelstunde her gewesen sein, dass die beiden rausgegangen waren. Von daher fand ich es etwas merkwürdig, dass sie jetzt noch mit ihrer Medizintasche ankam. Bernd hingegen schien etwas zu essen auf seinem Tablett zu haben. Es dampfte und ein komischer Geruch ging von dem Tablett aus, welches er erst mal auf dem Tisch in der anderen Ecke des Raumes abstellte.

Ich erwartete eigentlich, dass Annika mir jeden Augenblick den Ball aus dem Mund holen würde, aber stattdessen setzte sie sich nur auf die Bettkante und streichelte mir dann durch die Haare.

„Dein Gesicht hat wieder eine gesunde Farbe, geht es dir besser?“, fragte sie mich schließlich ohne mit dem Streicheln aufzuhören.

Ich wusste nicht wirklich wie ich darauf reagieren sollte. Antworten konnte ich ja nicht, aber auch ohne den Knebel hätte ich nicht gewusst was ich sagen sollte.

Mir war einfach nur kalt gewesen, nichts lebensbedrohliches und trotzdem hatte es gereicht um Annika zu einem Rollenwechsel zu bringen.

„Ist sie soweit?“, fragte Bernd plötzlich, ohne das ich gemerkt hatte, dass er auch zum Bett gekommen war.

„Ich glaube wir müssen noch einen kleinen Moment warten. Sie sieht immer noch etwas käsig aus“, antwortete Annika und schien jetzt wieder gut gelaunt zu sein.

„Zeig ihr doch mal deine Brüste. Das kuriert mich immer sofort“, sagte Bernd mit einem Lachen.

Annika schien davon aber nicht ganz so begeistert zu sein. Zumindest warf sie ihm sofort einen gehässigen Blick zu.

„Erkläre mir doch noch mal eben den Grund, warum ich dich geheiratet habe“, antwortete sie dann in einem etwas abwertenden Tonfall.

„Du hast mich geheiratet, damit du nicht vor einem verschlossenen Marmeladenglas sitzend verhungern musst. Und jetzt pack endlich deine Euter aus, du musst sie ablenken“, lachte Bernd wieder, während er zu mir aufs Bett stieg und sich dann an meiner anderen Seite hinsetzte.

Ich wusste, dass jetzt irgendwas kam, was mir nicht unbedingt gefallen würde, aber als Annika mich dann zu ihr auf die Seite drehte und tatsächlich anfing ihr Shirt auszuziehen, wusste ich überhaupt nicht mehr was ich machen sollte.

Ihre Brüste hatte ich zwar schon gesehen, aber dieses Mal fühlte ich mich irgendwie merkwürdig dabei. Bisher war es immer nur darum gegangen dass sie etwas mit mir anstellte. Nur auf dieser komischen Party hatte ich kurz Oralsex machen dürfen. Aber da hatte sie mich gestoppt, bevor irgendwas passiert war.

Und jetzt hatte sie sich nicht nur entblößt, sie nahm auch meine Hand und legte sie auf ihrer Brust ab. Sollte ich jetzt irgendwas machen? Sie vielleicht massieren, so wie sie es schon ein paar mal bei mir gemacht hatte?

Sie hielt meine Hand immer noch fest und lächelte mich dabei einfach an. Ich versuchte cool zu bleiben, aber ich brauchte keinen Spiegel um zu wissen, dass mein Gesicht gerade knallrot wurde.

Nach einem kurzen Moment griff sie sich dann auch noch meine andere Hand und machte mit ihr genau das gleiche. Aber damit nicht genug. Sie benutzte auch meine Finger um ihre Brustwarzen zu streichen.

Ich musste mir jetzt zwar keine Gedanken mehr darum machen was ich tun sollte, aber anschauen konnte ich sie jetzt noch viel weniger. So wie sie sich gerade benahm und auch wie sie mich anschaute, konnte ich mir wirklich vorstellen, dass sie meine richtige Mutter war. Auch wenn es nicht mehr als ein flüchtiger Gedanke war, fühlte es sich trotzdem sehr komisch an hier zu liegen und mit ihren Brüsten zu spielen.

Auf jeden Fall hatte sie mit ihrer Aktion erreicht, was Bernd ihr aufgetragen hatte. Ich war so auf Annika fixiert, dass ich gar nicht bemerkte was Bernd hinter meinem Rücken trieb. Erst als ich seine Hand auf meiner Pobacke spürte, wurde ich wieder auf ihn aufmerksam. Aber da war es auch schon zu spät.

Schon ein paar Sekunden später spürte ich einen kalten, dünnen Gegenstand, der ohne weitere Vorwarnung in mein Poloch eindrang.

Ich wollte mich sofort umdrehen, aber Annika hielt meine Hände weiter fest, sodass ich nur meinen Kopf drehen konnte und damit konnte ich nur sehen wie Bernd irgendwas unter der Bettdecke fummelte.

„Ich bin kein Arzt, aber für mich sieht das nicht gut aus. Sie sollte sich dringend weiter ausruhen“, sagte er nach einem kurzen Moment.

„Gut, dann müssen wir das in einer Stunde nochmal machen“, antwortete Annika, wenn auch nicht ganz so ernst.

„Da gibt es ein kleines Problem. Das war die letzte Schutzhülle, wenn ich es herausziehe, dann war es das“, entgegnete Bernd.

„Dann muss es eben drin bleiben. Guck mal, ob du es irgendwie festkleben kannst, damit es nicht raus oder rein flutscht“, antwortete Annika und konnte dieses Mal auch das Kichern nicht mehr lassen.

Kurz danach hörte ich noch ein ganz leises Piepen, gefolgt von dem Geräusch von Tesafilm, das von einer Rolle abgezogen wurde.

Alles nicht sonderlich beruhigend für mich, aber wenigstens waren mir jetzt zwei Dinge klar. Das Spiel hatte nie aufgehört und es ging hier nicht um Sex, sondern um ein Fieberthermometer, dass mir gerade im Hintern festgeklebt wurde.

Ich versuchte meine Gedanken etwas zu sortieren und zu ergründen was ich davon halten sollte. Das Ganze war wohl schon von vornherein durchgeplant gewesen und hätte ich mich nicht an gekuschelt, dann hätten die beiden wohl einen anderen Anlass gefunden.

Trotzdem konnte ich mir nicht helfen. Was die beiden da gerade abzogen war total abstrus und etwas idiotisch, aber auch irgendwie süß. Und so wie Annika mich jetzt wieder ansah, war es mir auch egal, dass Bernd Tesafilm auf meine Pobacken pappte.

Lange dauerte seine Aktion auch nicht. Es war wohl mehr so eine Art Provisorium und dem Gefühl nach brauchte es nur wenig Aufwand um das Thermometer wieder herauszuziehen. Ich brauchte im Notfall nur freie Hände dafür, nicht so wie dieser große Plug im Krankenhaus. Daher konnte ich das Ganze etwas gelassener sehen und mich darauf konzentrieren was der Tag und die beiden sonst noch so mit mir machen würden.

„Jetzt ist es Zeit für etwas warmes im Bauch. Bernd hat dir eine wunderbare Hühnersuppe …. ähhh aufgewärmt“, sagte Annika, nachdem Bernd wieder aufgestanden und zurück zum Tisch gegangen war.

Ich bekam nur ein paar Sekunden um meine Gedanken wieder zu sammeln, dann fing Annika schon an mir beide Insulinsorten zu verabreichen und Bernd kam mit dem Tablett zum Bett zurück.

Hühnersuppe hatte ich noch nie vorher gegessen, nur gesehen. Und es war definitiv nichts, was ich probieren wollte.

Während der merkwürdige Geruch vom Tablett langsam näher kam, änderte sich auch der Ausdruck in Annikas Gesicht.

Jetzt war es kein freundliches Lächeln mehr, sondern eher ein gemeines Grinsen und ich konnte mir schon denken warum.

Dass ich eine Abneigung gegen Hausmannskost hatte, war wohl offensichtlich für sie und da sie mir das Mahlzeiteninsulin schon vor dem Essen gegeben hatte, war es fast wie eine Erpressung.

Kurz danach nahm sie mir dann endlich den Gummiball aus dem Mund, aber noch bevor ich großartig protestieren konnte, hatte sie schon einen großen Löffel voll Suppe zu meinem Mund geführt. Ich konnte nur noch die Lippen zusammenpressen und mein Gesicht wegdrehen.

„Scheint so, als wäre meine Kleine von deinen Kochkünsten nicht begeistert Schatz“, kicherte Annika sofort los.

„Dann muss sie wirklich eine schlimme Krankheit haben, wir sollten kein Risiko eingehen“, antwortete Bernd.

„Nein nein, so schnell gebe ich nicht auf. Aber ich muss noch mal eben in die Küche. In der Zwischenzeit kannst du der Kleinen schon mal die Augen verbinden“, sagte Annika noch und stand dann vom Bett auf.

Zumindest musste ich dazu nichts sagen und er verband mir auch ganz wortlos mit einem Schal die Augen.

Was es damit auf sich hatte, konnte ich mir aber schon denken. Den Trick hatte meine echte Mutter schon erfolglos probiert. „Mach mal die Augen zu und probiere“, hatte sie immer gesagt und dann musste ich mir sowas ekliges wie Spargel oder Pilze in den Mund schieben lassen.

Ich wusste zwar, dass ich keine große Wahl hatte und es am Ende doch essen musste, aber gut finden war eben nicht drin bei mir. Es ging mir auch gar nicht darum, dass ich Annika oder Bernd einen Denkzettel verpassen wollte, das Gegenteil war der Fall. Ich wollte ihr gefallen und ihr eine Freude machen, aber ich konnte einfach nicht so tun, als ob es mir schmecken würde. Damit würde ich sie zum einen anlügen und zum anderen würde es immer wieder passieren und das wollte ich nicht.

Es dauerte vielleicht 2 Minuten bis ich sie wieder hören konnte und sich ihre Schritte dem Bett näherten.

„So meine Süße, wir haben jetzt zwei Möglichkeiten. Du kannst entweder eine brave Patientin sein oder ich muss dir zeigen wie rektale Ernährung funktioniert. Letzteres würde Bernd natürlich tief treffen und wir müssten das Thermometer wieder rausholen. Ich könnte dann nicht mehr sehen, ob es dir wirklich gut geht und würde den ganzen Tag Sorgen um dich haben. Also was meinst du, sollen wir es noch mal probieren?“, sagte sie schließlich, als sie wieder ganz nah am Bett stand und in einem Ton, der fast melancholisch war.

Ich hatte mich mental schon auf die Suppe vorbereitet und gar nicht genau hingehört was sie da eigentlich im einzelnen gesagt hatte. Aber als ich kurz danach realisierte was sie mit rektale Ernährung meinte, bekam ich sofort verstörende Bilder im Kopf.

Ein Einlauf mit Wasser war eine Sache, aber so etwas mit einer komischen Suppe war ein ganz anderes Thema. Trotzdem erwischte ich mich dabei wie ich über Option 2 nachdachte. Beides war eklig, aber so hätte ich wenigstens keinen Geschmack im Mund und musste auch nicht auf irgendwas herumkauen.

„Na komm meine Süße, gib dir einen Ruck“, hörte ich Annika plötzlich wieder und spürte dabei ihre Hand, die mir über den Rücken streichelte.

Mir war klar, dass es ziemlich bescheuert wäre, wenn ich jetzt mit „Ich will es lieber in den Arsch“ antworten würde. Wobei dieser Satz wohl immer bescheuert war, egal in welcher Situation. Also nickte ich nur schnell, um mich für die „normale Fütterung“ zu entscheiden.

Kurz danach hörte ich schon ein leises Pusten und dann kam ein komische Geruch immer näher zu meiner Nase. Widerwillig öffnete ich meine Lippen, um es schnell hinter mich zu bringen.

Annika schob mir den Löffel dann vorsichtig in den Mund und ich versuchte es schnell herunter zu schlucken.

Allerdings merkte ich recht schnell, dass es gar nicht flüssig war, was Annika da auf dem Löffel hatte. Es war viel mehr eine Art Creme, ähnlich konsistent wie Nutella.

Ich brauchte einen kurzen Moment um zu entscheiden, ob ich es mochte oder nicht, aber am Ende musste ich mir eingestehen, dass es gar nicht so schlecht war.

Annika wartete ebenfalls einen Augenblick, bevor sie mit dem nächsten Löffel fortfuhr. Komischerweise kannte ich den Geschmack irgendwo her, ich konnte mich nur nicht erinnern was es war.

Eine Hühnersuppe war es auf jeden Fall nicht.

Mittlerweile konnte ich auch hören, wie sie mit dem Löffel in einem Glas oder eine Tasse kratzte. Es schien nicht mehr viel übrig zu sein und auf dem Löffel war auch immer weniger drauf. Ich bereitete mich deshalb schon emotional auf ihr Kichern vor und die leichte Demütigung, dass sie es schon wieder geschafft hatte mich vorzuführen.

„Was meinst du, sie scheint wieder okay zu sein?“, hörte ich sie dann fragen und konnte schon ihre Hände spüren, die nach dem Schal griffen.

„Warte! Ich hab den Dämon noch nicht den Körper verlassen sehen“, kreischte Bernd förmlich und Annika zog ihre Hände sofort wieder zurück.

„Und was sollen wir tun? Willst du zur Kirche düsen und dir von Michels ein bisschen Weihwasser segnen lassen?“, antwortete Annika ganz ernst.

„Ja, das würde dem Dämon so passen. Ich bin kurz weg und er fällt über dich her, rammelt dich ordentlich durch und wenn ich wiederkomme seid ihr beide besessen. Wir werden die Kreatur hier schön festbinden und in Ruhe überlegen was wir machen“, antwortete Bernd wieder.

Annika nahm mir den Schal dann schließlich doch ab, aber erst nachdem sie meine Hände ein paar mal mit Tesafilm umwickelt und zusammengebunden hatte.

Danach stand sie einfach auf und ging mit Bernd zur anderen Ecke des Raumes. Ich schaute ihr lange hinterher ohne zu verstehen was los war. Die beiden hatten sich einfach an den Tisch gesetzt und angefangen zu frühstücken, als wäre nichts gewesen.

Annika schaute hin und wieder kurz zu mir rüber und lächelte mich an, aber das war es auch schon.

Sollte ich jetzt wirklich hier liegen bleiben? Es musste immer noch Vormittag sein und nach der kalten Dusche war ich hellwach, da brauchte ich gar nicht versuchen wieder einzuschlafen. Ich versuchte den beiden zuzuhören und herauszufinden was los war, aber sie redeten so gut wie gar nicht und die wenigen Sätzen gingen nur darum wie das Wetter werden würde oder ob sie noch etwas einkaufen müssten.

Alles in allem hörte es sich nicht so an, als hätten die beiden heute noch irgendwas geplant und ich musste mir überlegen, was ich jetzt machen sollte.

Gefesselt zu sein, war ja nicht so schlimm, aber das Thermometer nervte mich wirklich. Wenn sie wollte, dass ich einfach im Bett bleibe, hätte sie es auch einfach sagen können. Aber so konnte ich nur auf der Seite liegen, weil das Thermometer im Weg war.

Aber vielleicht war das ja genau ihr Plan. Ich sollte es aus versehen „verschlucken“ und durfte mich dann entscheiden, ob ich lieber Rizinusöl bekomme oder ob Frau Dr. Dolittle es mit der Hand rausholen durfte.

Ich überlegte kurz, ob das schon wieder ein gut durchdachtes Spiel war oder doch nur eine Alberei.

Ich bleib eine ganze Weile liegen und beobachtete die beiden, aber es schien nicht so, als ob sie in der nächsten Zeit irgendwas mit mir vorhatten. Sie saßen einfach nur da und machten gar nichts.

Vielleicht brauchte Annika auch einfach etwas Ruhe? Sie war meistens länger wach und stand eher auf als ich. Außerdem kostete die ganze Planung und das Organisieren wohl eine Menge Kraft.

Wenn das der Grund war, wollte ich sie sicher nicht nerven, aber vielleicht gab es ja etwas, das ich endlich mal für sie tun konnte. Ich wartete noch ein bisschen ab, bis die beiden mit dem Frühstück fertig waren. Als Bernd dann aufstand und mit dem Holzkorb nach draußen ging um Nachschub für den Ofen zu holen, stand ich auch auf.

„Können wir mit dem Spiel aufhören?“, fragte ich etwas schüchtern, nachdem ich bei ihr angekommen war.

„Sehr schön. Was würdest du jetzt gerne machen?“, antwortete sie mit einem Lächeln.

Ich war ein bisschen verwirrt, dass sie so reagierte und wusste nicht so recht was ich sagen sollte.

„Kann ich dir irgendwie helfen?“, fragte ich leise. Aber bevor Annika mir antwortete, holte sie das Thermometer aus mir heraus und zog mich dann auf ihren Schoß.

„Nein, du sollst mir nicht helfen“, antwortete sie sichtlich vergnügt und streichelte mir durch die Haare.

Es klang nicht so, als ob sie sich ausruhen wollte und das verwirrte mich.

Heiligabend hatte ich sie so verstanden, dass sie auch in mich verliebt war und das hatte ich ihr auch geglaubt. Nur machte ihr ganzes Verhalten irgendwie keinen Sinn, von dem ganzen SM Kram ganz zu schweigen. Mir gegenüber war sind nicht wie eine Domina, sondern viel mehr wie eine Helikopter-Mutter.

Mir ging es noch nicht einmal darum ein gleichberechtigter Partner in dieser Beziehung zu sein. Ich wollte einfach nur wissen woran ich war und das am Besten ohne mich dabei schon wieder zu blamieren.

„Warum habt ihr das vorhin mit mir gemacht?“, fragte ich schließlich etwas verlegen.

„Weil ich das einfach musste. Du warst einfach viel zu süß heute morgen“, antwortete sie und tätschelte mir dabei den Kopf.

„Geht es bei uns nur um Sex?“, fragte ich wieder, nachdem ich einen Moment über ihre Antwort nachgedacht hatte. Mir war klar, dass diese Frage unter normalen Umständen wohl sowas wie ein Date-Killer war, aber Annika schien sich nicht daran zu stören.

„Es geht nicht um Sex, es geht darum, dass du den Mut bekommst dich zu öffnen“, sagte sie immer noch vergnügt.

 

„Aber ich fühle mich einfach nutzlos. Ich darf nichts für dich tun und ich verstehe noch nicht einmal, warum du dich überhaupt für mich interessierst“, kam es einfach aus mir heraus. Ich wollte jetzt auch nicht mit ihr darüber reden wie und wann ich mich öffnen sollte oder was das überhaupt bedeutete. Gerade fühlte ich mich einfach nur noch traurig.

Vielleicht hatte ich auch bei Annika einen Nerv getroffen, jedenfalls sagte sie erst mal nichts mehr und streichelte mir nur weiterhin durch die Haare. Erst als Bernd wieder durch die Tür kam, fing sie wieder an zu reden. Nur leider nicht mit mir.

„Schatz? Kommst du ein paar Stunden ohne mich aus?“, fragte sie Bernd, der gerade damit beschäftigt war Holz nachzulegen.

„Was ist denn?“, entgegnete Bernd, als er fertig war.

„Ich muss mit Auri einen kleinen Ausflug machen“, antwortete Annika.

„Na von mir aus, aber ich dachte du wolltest den Tag Nutzen um hier noch Weihnachtlich zu dekorieren“, antwortete Bernd.

„Ich weiß, aber das hat keinen Sinn, wenn unsere Kleine nicht in der Stimmung dafür ist. Das Problem muss ich erst lösen“, Sagte Annika wieder und Bernd nickte darauf nur.

Was das alles wieder bedeuten sollte, konnte ich nicht sagen, aber die Szenerie spiegelte alles wieder was für mich falsch lief. Ich war es, die nackt auf ihrem Schoß saß und trotzdem sprach sie Bernd mit Schatz und mich mit Kleine an. Das fühlte sich einfach nur falsch an.

Wenigstens war die Unterhaltung der beiden jetzt vorbei und das ohne, dass Bernd noch auf einen Exorzismus bestand.

Annika befreite mich als nächstes noch von meiner Handfessel und zog mir dann meine Sachen vom gestrigen Tag an.

„Ich muss mich auch noch umziehen und ein paar Sachen packen. Wartest du draußen auf mich?“, sagte sie schließlich wieder zu mir, nachdem ich wieder dick eingepackt in grünen Forstklamotten vor ihr stand.

Ich nickte kurz und ging dann zum Ausgang.

Etwas anderes konnte ich eh nicht machen, aber mir war auch nicht klar wie ein weiterer Harry Potter Marathon meine Stimmung ändern sollte. In der kleinen Küche musste ich aber noch kurz stoppen, weil mir der Geruch der Suppe in die Nase stieg. Aufgeräumt hatten die beiden noch nicht und so konnte ich sehen, was Annika da eigentlich gemacht hatte. Neben dem Suppentopf standen mehrere Gläser Erdnussbutter.

Um ehrlich zu sein hätte ich mir jetzt sogar gerne noch ein paar Löffel gegönnt, aber bei der Show, die ich da vorhin abgelassen hatte, wollte ich nicht riskieren, dass Annika gleich hinter mir stand und mich ankicherte.

So ging ich dann einfach nach draußen um auf sie zu warten.

Das Winterparadies der letzten Tage hatte sich deutlich verändert. Es war immer noch ziemlich kalt, aber es musste in der Nacht geregnet haben, denn der Schnee war ziemlich komprimiert worden und sah jetzt eher aus wie eine Eislandschaft.

So wirklich einladend war es nicht mehr hier draußen, aber lange musste ich nicht warten. Nach etwa 5 Minuten kam Annika auch durch die Tür und nahm mich bei der Hand. Sie war ebenfalls komplett in grün gekleidet mit einem großen Rucksack und einem Gewehr über der Schulter.

Sie sagte nicht was sie vor hatte, sondern stapfte einfach mit mir los, quer durch den Wald. Mir war schnell klar, dass es sich dieses Mal wohl um einen richtigen Jagdausflug handeln würde. Zumindest erwartete ich nicht hier im Unterholz einen gemütlichen Bauwagen zu finden. Es war einfach nur kalt und anstrengend und ich konnte noch nicht einmal einen Weg erkennen, aber Annika schien genau zu wissen wo sie hinwollte.

Nach etwa einer Stunde hielt sie dann schließlich an einem kleinen Hochsitz an. Es war eine geschlossene Kanzel, die in etwa 4 Metern Höhe an einer dicken Eiche befestigt war. Annika kletterte sofort nach oben und deutete mir von oben, dass ich nachkommen sollte.

Ich hatte von der Jagd nicht viel Ahnung, aber ich wusste, dass lautes Reden eher kontraproduktiv war. Und so war das hochklettern schon eine Herausforderung für mich. Die Leiter hing fast senkrecht in der Luft und führte zu einer kleinen Luke im Boden der Kanzel. Für jemanden mit latenter Höhenangst eine riesige Überwindung.

Ich schaffte es zwar nach oben, aber ich brauchte einige Zeit dafür und an den Weg nach unten wollte ich gar nicht denken. Wenigstens schien die Kanzel ganz stabil zu sein, sodass ich da eine Sorge weniger hatte.

„Alles okay?“, flüsterte Annika, nachdem meine Atmung sich wieder beruhigt hatte.

„Was machen wir hier?“, antwortete ich.

Okay war ich nicht wirklich, zumindest gefiel es mir hier oben nicht, aber es war nicht schlimm genug um ein Drama daraus zu machen und viel lieber wollte ich erfahren was das hier sollte.

„Wir sind hier um ein Schmalreh zu erlegen. Oder sagen wir du bist hier um ein Schmalreh zu erlegen“, antwortete Annika.

Nach ihrer Antwort schaute ich sie etwas verdattert an und hoffte, dass ich mich nur verhört hatte. Ich hatte in echt noch nie ein Gewehr in der Hand gehabt und obwohl ich es mir zutraute, war es nichts was ich gerne machen würde. Es war zwar mein Wunsch ihr zu zeigen, dass ich kein Kind mehr war, aber deswegen wollte ich noch lange nicht auf ein Tier schießen.

Leider hielt mir Annika kurz danach auch das Gewehr hin und drängte mich mit ihrem Blick regelrecht es in die Hand zu nehmen.

„Tut mir leid was ich vorhin gesagt habe“, sagte ich schließlich und hoffte damit die Sache noch abblasen zu können.

„Auri, in meiner Familie sind alle Jäger und du gehörst jetzt dazu. Das hat nichts damit zu tun was du gesagt hast. Es würde mich einfach freuen, wenn du es mal probierst“, antwortete Annika und ließ mich damit etwas sprachlos zurück.

Wenn es nichts mit dem zu tun hatte, dann gab es keinen Grund dafür gerade heute mit der Jagd anzufangen, gerade wenn sie eigentlich etwas anderes vorgehabt hatte. Aber jetzt war ich einmal hier und es war nicht die passende Zeit darüber zu diskutieren. Nur eine Frage war gerade noch relevant. Wollte oder besser konnte ich ihr den Gefallen tun, um den sie mich gerade gebeten hatte.

Einen Moment lang dachte ich darüber nach, aber mir fiel kein guter Grund ein es nicht zu versuchen. Ich hatte kein moralisches Problem mit dem Jagen und soweit ich wusste, gab es eh eine vorgeschriebene Quote, sodass es keinen Unterschied machen würde. Also willigte ich schließlich ein und nahm ihr das Gewehr ab. Eine kleine Hoffnung hatte ich noch, dass am Ende gar kein Reh auftauchte.

Aber was auch immer passieren würde, ich hatte zumindest die Bereitschaft es zu versuchen.

Annika schien damit auch zufrieden zu sein und verbrachte die nächste halbe Stunde damit mir einen kleinen Crashkurs zu geben. Lustigerweise konnte ich mir ein paar Sachen davon sogar schon zusammenreimen und das nur, weil ich die Lade-Animationen in Arma 3 so oft gesehen hatte. Aber das, was mich am meisten berührte, war Annika selbst.

Hier oben auf dem Hochsitz war sie keine Domina, sondern benahm sich wie ein ganz normaler Mensch. Wir konnten zwar nicht viel reden und die wenigen Worte auch nur flüstern, aber es fühlte sich so an, als würden wir ein richtiges Hobby teilen.

Ein bisschen später packte sie auch ihren Rucksack aus und wir teilten uns ein paar Butterbrote, die ich sogar selbstständig essen durfte.

Für eine Zeitspanne von etwa 3 Stunden war alles perfekt. Doch dann griff sie schließlich zum Fernglas und wies mich mit einen kurzen „pschhht“ an ruhig zu sein.

„direkt vor uns“, flüsterte sie schließlich und gab mir das Fernglas.

Ich versuchte zu erkennen, was Annika mir zeigen wollte, aber das einzige was ich sehen konnte, waren 3 verschwommene, braune Flecke in der Landschaft.

„Das ganz rechts“, flüsterte Annika wieder nach einem Moment und half mir dann vorsichtig das Gewehr anzulegen.

Durch das Zielfernrohr konnte ich die Rehe klar sehen, aber auch hier brauchte ich einen Moment, um den richtigen Augenabstand zum Okular zu finden.

„Versuche es direkt hinter dem Schulterblatt zu treffen“, erinnerte sie mich danach noch einmal und schob dann die Flügelsicherung auf entsichert.

Innerhalb von nur ein paar Sekunden war der Abend für mich richtig ernst geworden. Der Hinterschaft war fest gegen meine Schulter gedrückt und der Vorderschaft lag auf dem Fensterrahmen.

Ich musste nur noch den richtigen Punkt anvisieren und abdrücken. Und genau diesen Punkt versuchte ich zu finden. Zwar musste ich das Gewehr nicht freihändig halten, aber trotzdem war es eine riesen Anstrengung für mich.

Das Reh anzuvisieren war am Anfang gar nicht so schwer, aber das Zielfernrohr fest auf dem Punkt zu halten, wo ich treffen sollte, ging irgendwie nicht. Immer wieder, wenn ich dachte, dass ich den Punkt hatte und den Finger zum Abzug bewegen wollte, rutschte ich wieder weg. Zudem klopfte mein Herz so laut, dass ich mich gar nicht richtig konzentrieren konnte.

Zwischenzeitlich musste ich das Gewehr sogar absetzen, um neue Kraft fürs Zielen zu gewinnen, aber besser wurde es nicht. Entweder konnte ich das Gewehr nicht lange genug ruhig halten oder ich hatte es fast und merkte dann aber, dass ich das komplett falsche Reh anvisierte.

„Lass es gut sein“, flüsterte Annika plötzlich, nachdem ich zum zweiten Mal absetzen musste, weil mir ein Schweißtropfen ins Auge gekullert war.

Ich hatte so einen Tunnelblick, dass ich am Anfang gar nicht so richtig verstand was sie da sagte. Erst als sie vorsichtig den Lauf mit ihrer Hand etwas nach unten drückte verstand ich, dass ich aufhören konnte.

Im nächsten Moment nahm sie mir dann das Gewehr ab und stampfte einem mit ihrem Fuß auf den Boden, sodass die Rehe zurück ins Unterholz flüchteten.

Ich konnte nicht sagen, ob das gut oder schlecht, ob ich glücklich oder traurig sein sollte. Mein Herz war immer noch am rasen und machte nicht den Anschein, als würde es sich so schnell wieder beruhigen. Wenigstens kam meine Konzentration langsam wieder zurück und ich konnte einigermaßen durchatmen.

„Das war doch gar nicht schlecht für den Anfang“, sagte Annika nach einem kurzem Moment wieder mit ihrer normalen Stimme und klopfte mir danach sanft auf die Schulter.

Ich sah sie einen Augenblick entgeistert und und versuchte dabei meine eigene Stimme wiederzufinden. Es gab nichts daran was für mich auch nur ansatzweise gut war.

„Was ist, wenn ich daneben geschossen hätte?“, fragte ich schließlich und konnte dabei selbst spüren, dass ich jetzt sogar etwas wütend wurde.

„Na dann wäre das hier passiert“, antwortete Annika und betätigte den Abzug. Es löste sich kein Schuss, sondern es war nur ein metallisches Klicken zu hören.

„Ich kann dich doch nicht ohne Übung auf ein Tier schießen lassen“, fügte sie danach noch hinzu und stellte das Gewehr danach in die Ecke der Kanzel.

Ich brauchte einen Moment um zu realisieren, dass sie mich mit der ganzen Sache nur veralbert hatte, aber ich verstand nicht wie.

„Aber ich hab doch selbst die Patrone geladen“, antwortete ich verwirrt.

„Ja, du hast eine Dummy-Patrone geladen. Kein Geschoss, keine Treibladung. Nur dazu da um den Schlagbolzen zu schonen“, kicherte Annika.

Für mich war es aber überhaupt nicht lustig. Ich fühlte mich sogar noch wütender als gerade, wo ich noch gedacht hatte, dass ich wirklich hätte schießen können. Warum ich mich so fühlte, konnte ich gar nicht so genau sagen. Der Grund um wütend zu sein hatte sich gerade erledigt, aber trotzdem fühlte ich mich so und suchte fast nach einem anderen Grund.

„Was sollte das Ganze dann?“, fragte ich schließlich, ohne besonders freundlich dabei zu klingen.

Annika schien sich aber gar nicht für die Frage zu interessieren, sondern fing einfach an in ihrem Rücksack herumzukramen.

Es war wirklich toll, erst hatte sie mich verarscht und jetzt ignorierte sie mich. Einen Moment lang sah ich ihr noch beim Kramen zu, hatte aber schließlich einfach keine Lust mehr auf eine Antwort zu warten. Ich ließ meinen Blick dann durch die Kanzel schweifen.

Durch das Fenster neben mir konnte ich die Sonne untergehen sehen. Der ganze Boden schillerte in einem Abendrot-Ton. Eigentlich war es ein wundervolles Bild, nur leider keine gute Stimmung.

Inzwischen hatte sich mein Herz auch wieder etwas beruhigt und ich atmete ein paar mal kräftig durch. Nicht mehr lange und es würde dunkel sein. Nur war da noch diese blöde Leiter und der lange Fußmarsch zurück zur Hütte.

Doch plötzlich riss mich etwas aus meinen Gedanken, an meinem Hals war es auf einmal ganz kalt geworden. Ich drehte mich sofort um und bemerkte, dass Annika mich dort mit einer Bierflasche berührte.

„Bereit für den Höhepunkt des Abends?“, fragte sie mich mit einem Lächeln. Ich war etwas verwirrt und überlegte erst mal, ob es nicht schon wieder ein Spiel von ihr war.

„Möchtest du lieber schmollen oder lieber mit mir etwas trinken?“, fragte sie dann, nachdem ich sie einen Moment lang angeschaut hatte.

Komischerweise fühlte ich mich gerade überhaupt nicht mehr wütend. Mich interessierte viel mehr, ob es echtes Bier war oder ob Annika heimlich die Etiketten ausgetauscht hatte. Zumindest konnte ich mir bei ihrem Verhalten in der Vergangenheit nicht vorstellen, dass sie mich betrunken sehen wollte.

Ich nahm ihr die Flasche dann ab und sie holte gleich eine weitere aus ihrem Rucksack. Alleine trinken musste ich also nicht, aber was das ganze sollte, wusste ich immer noch nicht und bevor ich fragen konnte, kam schon die nächste Überraschung.

Ich hatte gerade erst die Flasche geöffnet, da hielt mir Annika schon eine Schachten Zigaretten hin.

„Das ist keine Falle Süße“, sagte sie nur dazu und reichte mir danach ein Feuerzeug.

Ich konnte nicht glauben was hier gerade passierte und wollte erst mal abwarten, aber Annika sagte nichts mehr dazu.

Sie hatte einfach eine eigene Zigarette angezündet und nippte an ihrem Bier, als wäre es das normalste von der Welt.

„Warum sind wir hier?“, fragte ich nochmal, als ich sicher war, dass ich dieses Mal ihre Aufmerksamkeit hatte.

„Wir sind hier, weil du dich nutzlos fühlst und ich hoffe, dass du dich hier endlich traust mit mir zu reden“, antwortete Annika und lächelte mich dabei freundlich an.

„Aber was hat das mit Jagen gehen zu tun?“, fragte ich vorsichtig, aber in Wahrheit wollte ich lieber davon ablenken was sie gerade gesagt hatte. Inzwischen war es mir nämlich etwas peinlich was ich da heute morgen gesagt hatte.

„Ich wollte etwas gemeinsam mit dir unternehmen Auri. Etwas, dass nichts mit Sex zu hat, aber trotzdem sehr emotional ist. Jagen hat sich da einfach nur angeboten. Außerdem kann ich hier in Ruhe mit dir darüber reden was du gesagt hast. Also, warum denkst du, dass du nutzlos bist?“, antwortete sie nach einem Moment.

„Du behandelst mich nicht wie deine Freundin und nicht wie deine Sklavin, sondern immer nur wie ein Kind. Wieso sollte ich mich da nicht nutzlos fühlen?“, fragte ich wieder. Jetzt war ich sogar soweit, dass ich auch anfing am Bier zu nippen und an der Zigarette zu ziehen.

 

„Ich behandele dich so, weil es genau das ist was du dir wirklich wünschst. Jedes Mal wenn ich die im Arm halte oder mit dir kuschele hast du ein Strahlen in den Augen. Selbst wenn ich dich nur auf meinem Schoß habe und einfach nur füttere strahlst du förmlich. Ich weiß, dass ich das richtige tue, also sag mir einfach, wovor du wirklich Angst hast“, sagte sie darauf und ließ mich damit erst mal völlig verstummen.

Es war mir schon immer schwer gefallen mit anderen über meine Gefühle zu reden und bei dieser Frage fiel mir die Antwort besonders schwer.

„Du bist doch nicht Domina geworden, um dich um jemand wie mich zu kümmern. Wie lange, bis du das Interesse verlierst?“, antwortete ich.

Eine bessere Formulierung war mir nicht eingefallen. Annika hatte zwar irgendwie recht, aber jetzt da sie es ausgesprochen hatte, kam ich mir einfach nur mies vor.

Annika sah aber einfach nur vergnügt aus und fragte dann: „Wäre es dir lieber, wenn ich dich verhauen und dann meine Stiefel küssen lassen würde?“

Ich schaute etwas verlegen zurück, immerhin hatte ich sie erst gestern dabei beobachtet, wie sie diesen Holger durch die Hütte geprügelt hatte.

„Auri, du bist keine Maso-Sklavin, die darauf stehen würde“, sagte sie noch nach einer kleinen Pause.

„Du hast gesagt ich bin deine Sklavin, warum behandelst du mich dann so, als wärst du meine Mutter?“, fragte ich wieder, nachdem ich ihre Antwort etwas verdaut hatte.

„Auri, ich würde dich nie so behandelst, selbst wenn du es wollen würdest. Du bist so klein und süß, dass ich dich einfach nur knuddeln will“, antwortete sie und brachte mich damit schon wieder in die Bredouille. Mit Komplimenten konnte ich noch nie gut umgehen, aber ich wollte auch nicht glauben, dass das der einzige Grund für ihr Verhalten war.

„Du bist Domina, weil du Kuscheln so magst?“ fragte ich ungläubig.

„Nein, ich bin Domina, weil ich egoistisch bin und mir das nehme was ich will. Aber wenn du wissen willst was das mit deiner Behandlung zu tun hat, es nennt sich Mommy-Dom und little girl. Für mich der schönste Fetisch, den man als Domina leben kann“, antwortete sie.

Ich sah sie einen Moment an und versuchte mir irgendeinen Reim daraus zu machen, aber alles was mir durch den Kopf schoss, war alles andere als angenehm und deshalb blieb ich erst mal still.

„Was ist los Süße?“, fragte mich Annika dann, nachdem ich einige Minuten nichts aus mir raus bekam.

„Klingt wie eine Pädophilen-Phantasie“, antwortete ich etwas schüchtern und schaute schnell wieder aus meinem Fenster.

Ich war mir ziemlich sicher, dass ich sie gerade beleidigt hatte. Und für einen Moment sah es auch genau danach aus, aber dann lachte sie plötzlich laut los.

„Ja, oder nach etwas was im Wörterbuch neben Inzest stehen würde. Aber darum geht es sicher nicht“, antwortete sie, nachdem sie sich wieder beruhigt hatte.

„Worum geht es dann?“, fragte ich etwas neugierig.

„Um Fürsorge und Sicherheit. Es geht darum Sorgen von dir fernzuhalten und Stark zu sein, damit du schwach sein darfst“, sagte sie darauf und drückte mich wieder an sich.

„Hältst du mich für schwach?“, antwortete ich wieder.

„Nein, eben nicht. Aber ich weiß, dass du es gerne wärst. Man muss kein Medium sein, um zu sehen, dass in deinem Leben einiges schiefgelaufen ist. Du hast so viele Sorgen, dass du das Leben sicher nicht genießen kannst. Ich kann deine Vergangenheit nicht ändern, aber ich kann dafür sorgen, dass du nicht mehr daran denken musst. Und da du jetzt eh wieder zu schüchtern bist um zu antworten, machen wir uns besser mal auf den Rückweg, bald ist es stockduster“, antwortete Annika, aber hielt mich danach noch eine ganze Zeit im Arm, bevor sie dann endlich zusammenpackte und wir den Abstieg begannen.

Es war leider genauso nervenaufreibend wie ich am Anfang befürchtet hatte. Wir hatten zwar zum Glück lange genug gewartet, sodass mir vom Nikotin nicht mehr schwindelig war, aber trotzdem hatte ich ein mulmiges Gefühl.

Ich konnte mich mir nicht einfach die Leiter greifen und nach unten klettern, so wie Annika es mir vormachte, ich musste mich vorsichtig auf die Luke setzen und mich dann vorsichtig an die Leiter klammern.

„Alles in Ordnung Süße?“, fragte Annika, nachdem ich endlich unten angekommen war.

Ich war mir nicht sicher, ob sie jetzt meine Stimmung und Gefühle meinte oder einfach nur das Herunterklettern, aber ich nickte einfach. Ganz verstanden hatte ich es war noch nicht, aber ich fühlte mich wenigstens besser.

„Schön, ich muss noch eben Bernd anrufen, dass wir zurückkommen und er alles vorbereiten kann“, sagte Annika noch und holte dann ihr Handy aus dem Rucksack.

Etwas merkwürdig war es schon, dass sie hier in der Pampa ausreichend Empfang hatte. Ich hatte selbst am Hauptbahnhof teilweise Probleme. Sie musste also einen wesentlich besseren Anbieter haben als ich, Telekom, Alditalk oder sowas. Allerdings wurden meine Gedanken schnell wieder unterbrochen, als ich hörte was Annika in ihr Handy sprach. Bernd konnte ich zwar nicht hören, aber es war so schon gruselig genug:

„Hi Schatz … ja, wir machen uns jetzt auf den Rückweg … ungefähr ne Stunde … ja, alles geklärt … nein brauchst du nicht, wir hatten Butterbrote … alles klar, bis gleich … achja noch was … Auri will mir unbedingt gefallen und mal Maso-Sklavin sein. Bereite bitte das Spiel der endlosen Qualen vor … Ich liebe dich auch. Bis gleich Schatz“

 

Nicht nur ihre Worte, sondern auch ihre Tonlage gaben wir sofort ein ziemlich ungutes Gefühl und ihr fieses Grinsen im letzten Abendrot rundete das ganze noch ab.

Ich störte mich auch gar nicht mehr daran, dass sie Bernd mit „Schatz“ anredete, ich hätte nur noch Gedanken dafür, was gleich noch kommen würde. Annika hatte zwar gerade erst gesagt, dass sie mich nie hauen würde, aber wahrscheinlich hatte sie noch genug andere Gemeinheiten auf Lager.

Es war da fast verstörend, dass sie mich jetzt wieder wie selbstverständlich bei der Hand nahm und mit mir losmarschierte.

Der Wald an sich war schon unheimlich genug, da wollte ich sicher nicht noch gequält werden, wenn ich wieder „Zuhause“ war.

Wenigstens kam Annika ihrem „Sicherheits-Fetisch“ nach, von dem sie auf dem Hochsitz gesprochen hatte und ließ meine Hand nicht los. Andernfalls wäre ich sicher nicht nachts durch einen Wald gegangen. Immer wieder zuckte ich zusammen, wenn ich etwas im Schnee rascheln hörte oder plötzlich eine Eule anfing zu schreien.

Wenigstens trug sie mich nicht zurück. Das Laufen war zwar anstrengend, aber so konnte sie noch rechtzeitig zum Gewehr greifen für den Fall, dass der Slender Man hinter uns auftauchte.

Erst als wir schon ganz nah an der Hütte waren und wir die Taschenlampen durch die Beleuchtung nicht mehr brauchten, packte sie mich doch noch und trug mich die letzten Meter bis zum Tisch im großen Raum.

Sie setzte mich dann einfach auf einem der Stuhle ab und entledigte sich dann erst mal den ganzen Sachen, bevor sie mich dann auch wieder komplett bis auf das Halsband auszog.

Ich schaute mich sofort um, ob ich etwas sehen konnte, was nach endlosen Qualen aussah, aber ich konnte nichts erkennen. Annika war direkt wieder losgezogen und verstaute gerade das Gewehr und Bernd wuselte in einer anderen Ecke des Zimmers herum.

Erst gute 10 Minuten später kamen die beiden zu mir zum Tisch. Annika hatte sich inzwischen auch etwas eher luftiges angezogen und Bernd trug eine Holzkiste unter dem Arm.

Bald darauf verstand ich dann schließlich was mit „endlosen Qualen“ gemeint war, denn Bernd öffnete die Kiste und breitete ein -Mensch ärger dich nicht-Spielfeld auf dem Tisch aus.

Zuerst musste ich schmunzeln, aber nachdem Bernd die Spielfiguren aufgestellt hatte bemerkte ich, dass Annika mich ziemlich sorgenvoll ansah. Kurz danach verstand ich dann auch warum.

Bernd hatte gerade eine große, weiße Tüte mit der Aufschrift „Fisherman's Friend – extra stark“ aus seiner Tasche geholt und begann jetzt ein paar davon auf dem Spielfeld zu verteilen.

„Die Regeln sollten soweit klar sein. Hauen ist Pflicht, wer mit seiner Figur auf ein Bonschen-Feld kommt, muss den Bonschen essen. Wer alle seine Figuren als erster im Haus hat gewinnt, wer sie als letzter im Haus hat oder kotzen muss, verliert“, erklärte er danach noch und reichte mir dann den Würfel rüber.

Ich kam mir ein bisschen so vor, als wäre ich auf einer Party und würde bei so einem albernen Trinkspiel mitmachen. Am Anfang kam ich auch relativ gut zurecht. Etwa 10 mal konnte ich würfeln, ohne auf einem Bonschen-Feld zu landen, aber dann wurde es immer klarer, dass die beiden gar nicht darauf aus waren zu gewinnen, sondern lediglich darauf mich so lange wie möglich im Spiel zu halten.

Sie ließen ihre Figuren so stehen, dass sie mich immer wieder vor meinem Haus abfangen konnten und ich wieder von vorne beginnen musste. Und natürlich hatte Bernd auch ein Bonschen-Feld direkt in der nähe von meinem Startpunkt platziert, sodass ich früher oder später immer wieder darauf landen musste.

Den ersten Fisherman's Friend vertrug ich noch ohne größere Probleme. Es war scharf und ekelhaft im Mund, doch es ging. Danach wurde es aber immer kritischer. Bernd legte natürlich auf das selbe Feld immer sofort einen Bonschen nach, sodass es nicht lange dauerte, bis ich den nächsten zu mir nehmen musste.

 

Diesen konnte ich schon nicht mehr so schnell lutschen und noch bevor ich fertig war, landete ich noch 2 mal auf dem Feld.

Es war so scharf, dass an lutschen nicht mehr zu denken war. Ich versuchte so gut es ging die Bonschen so in meinem Mund zu halten, dass sie sich nicht von selbst auflösen konnten und es mir dadurch noch schärfer wurde. Allerdings fing ich dabei leider auch noch an wie wild Speichel zu produzieren, was meinen Plan so ziemlich unmöglich machte.

Da war es kein Trost, dass die beiden auch mal so ein Feld trafen. Innerhalb von nur einer Runde war mir so übel, dass ich gar nicht mehr würfeln konnte. Ich wollte einfach nur noch diese Dinger aus meinem Mund bekommen, auf nichts anderes konnte ich mich mehr konzentrieren.

„Ich glaube sie ist kurz vorm Erbrechen, sollen wir wirklich noch weiterspielen?“, lachte Bernd schließlich

„Natürlich müssen wir weiterspielen. Wir könnten höchstens aufhören, wenn sie verspricht für immer mein kleines, süßes Mädchen zu sein“, kicherte Annika als Antwort.

„Ich versprechs, ich versprechs“, wollte ich sofort sagen, aber ich bekam nur noch Gestammel heraus.

„Wie war das? Bist du etwa einverstanden?“, kicherte Annika wieder.

Ich versuchte gar nicht erst etwas zu sagen. Durch das Gestammel waren die Bonschen wieder so verrutscht, dass ich einen neuen Kick zu spüren bekommen hatte. Stattdessen nickte ich nur vorsichtig.

„Dann gib die Bonschen mal her Süße“, sagte sie danach. Aber anstatt mich es einfach ausspucken zu lassen, setzte sie zu einem Kuss an und ich musste die Bonschen so weitergeben.

Annika schien nach der Aktion recht zufrieden zu sein, aber ich brauchte noch ein paar Minuten, bis sich mein Mund wieder erholt hatte. Aber wenigstens war es die letzte Überraschung für diesen Abend. Direkt danach brachte mich Annika ins Bett und ich konnte mich auf den nächsten Abschnitt von Harry Potter freuen.

Geschrieben

Gerade sehe ich die Fortsetzung und fiebere jetzt schon dem Feierabend entgegen um sie lesen zu können.

 

Für mich die spannendste Geschichte  hier 

 

Daaanke

Geschrieben

Wieder einmal toll geschrieben...definitiv die beste Geschichte hier...weiter so

Geschrieben

Oh Gott, es hört nicht auf. Sorry nicht meins, aber sehr gut geschrieben, ohne Zweifel. Fantasie? Na ja ich weiss auch nicht so recht.

Geschrieben

Kann den nächsten Teil schon wieder kaum erwarten.... kaum ist eine Fortsetzung online, verschlinge ich sie sofort und bin immer ganz traurig, wenn ich den letzten Satz gelesen habe....

Geschrieben (bearbeitet)

Endlich geht es wieder weiter, es ist ein Genuss dir zu zuhören und deine Geschichte zu lesen 👍weiter so💋😘

bearbeitet von FETMOD-FF
Komplettzitat entfernt, stört den Lesefluss.
Geschrieben
Am 30.9.2020 at 11:29, schrieb klas01:

Oh Gott, es hört nicht auf. Sorry nicht meins, aber sehr gut geschrieben, ohne Zweifel. Fantasie? Na ja ich weiss auch nicht so recht.

Tut mir leid, aber es kommt noch ein bisschen was, bis die Geschichte abgeschlossen ist. Aber ich benenne die Teile ja so, dass man es einfach ignorieren kann und nicht anklicken muss :)

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo kleine Erhabene, es muss dir nicht leid tun. Deine Geschichte ist soweit schon in Ordnung. Du hast eine Begabung zum Schreiben. Das ist auf jeden Fall klar geworden. Die Idee mit dem Jägerstand ist schon aussergewöhnlich und echt gut. Aber so eine tolle erotische Geschichte müsste in einem Buch verewigt werden. Es ist so eine Geschichte, ja Fantasie wie Fifty Shades of Grey. Gut geschrieben und nett zu lesen. Aber mit der Zeit passiert einfach zu wenig, es wird langweilig. Es wird unglaubwürdig, klar ich weiss das es nur eine Fantasie ist. Aber man sollte sich schon damit identifizieren können oder meinst du nicht. Ich weiss nicht, aber bitte schreibe weiter. Du machst das sehr gut und du hast ja auch schon sehr viele Fans die hier sicherlich nicht auf deine Geschichten verzichten möchten und auch nicht sollen. Wie geschrieben, es ist nicht meins aber trotzdem werde ich es weiter lesen. Und wenn es nur wegen der Neugierde ist ;)

bearbeitet von FETMOD-FF
Komplettzitat entfernt, stört den Lesefluss.
Geschrieben (bearbeitet)

Darf ich fragen, ob du die anderen Teile auch gelesen hast? Es ist ja ein Buch, nicht verlegt, aber was den reinen Text angeht, hab ich mittlerweile die Ausmaße vom ersten Harry Potter Band. 

Ob man sich damit identifizieren kann, kann ich nicht sagen. Jeder Mensch ist anders. Ich lege mehr Fokus auf die Geühle anstatt auf SM - Action

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Komplettzitat entfernt, stört den Lesefluss.
Geschrieben (bearbeitet)

Ja ich habe alle bisher gelesen. Der erste Teil hat mir am besten gefallen. Darum sind wahrscheinlich unsere Sichtweisen anders. Du setzst auf Gefühle (das auch vollkommen in Ordnung ist) und ich auf Aktion. Ich denke das erklärt alles. Aber las das Buch verlegen, wird bestimmt sehr vielen Leuten gefallen.

bearbeitet von FETMOD-FF
Komplettzitat entfernt, stört den Lesefluss.
Geschrieben

Ich finde den Weg an der Geschichte einfach sehr spannend. Bei Geschichten reizen mich sowohl "Action" als auch Gefühle daher ist sie für mich so spannend. Es gab jetzt schon einige Teile der Geschichte  und jetzt erst (nicht negativ) Auri sich traut es zu hinterfragen nachdem sie doch durch einen unglücklichen Zufall in diese Situation nein in das gemeinsame Leben nun als Little reingerutscht ist. Alle Beteiligten mussten sich ja auch erst "kennenlernen", verstehen womit Auri sich wohl fühlt um sich fallenlassen zu können aber auch umgekehrt womit Auri den beiden eine Freude machen kann. Die Charaktere der Personen sind für mich sehr stimmig und daher macht mir das Lesen so viel Spaß. Es gibt auch andere tolle Geschichten die auch ganz anders geschrieben sind aber mein absoluter Favorit ist von den Personen, dem Schreibtisch und der Geschichte diese hier.

 

Mit dem ganzen möchte ich auch nur für mich persönlich sprechen. Ich kann durchaus verstehen das andere eine andere Meinung haben oder andere Geschichten bevorzugen. Die Geschmäcker sind ja verschieden aber das wurde ja auch oben so schon geschrieben 😊

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Sub Hardy schreibt: das buch ist einfach schön . . .  vom Text und vom Inhalt

Muss das einfach schreiben mal . ..

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