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Black Dog


Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

Black Dog


Der Schatten der alten Buche, gibt genug Platz, um meine mensch/wolfsähnliche Gestalt im Licht des Vollmondes zu verbergen, damit ich hinter ihr lauern kann. Nur meine blauen Augen leuchten aus dem Dunkel. Doch das scheint sie nicht wahrzunehmen. Ich höre, wie schwer ihr Atem vom Wegrennen und Verstecken geht. Zwischendurch klingt ein leises Schluchzen und ich stelle mir vor, wie Tränen tiefe Furchen auf ihren schmutzigen Wangen hinterlassen.
Ich sehe ihre Silhouette gegen den hochstehenden Mond, ihre weiblichen Rundungen. Sie schaut sich immer wieder, nach allen Seiten um. Ihre Hände hat sie vor ihrem Bauch zusammengelegt und schwingt den Ast, mit dem sie sich gegen mich wehrte immer wieder, im Takt ihrer Atemzüge, hin und her.
Sprungbereit kauere ich neben dem Baum. Bereit, meine Beute der Nacht zu schlagen.


Es war eigentlich ihre Idee, sich mit einem Primal Play in Live kennenzulernen. Wochen zuvor haben wir uns auf einer Plattform für aufgeschlossenere Leute angeschrieben und auf Anhieb verstanden. Aus dem einfachen Schriftkontakt wurden bald schon Telefonate und längere Gespräche, in denen man sich sofort gegenseitig vertraute, als ob man sich schon ewig und intim kennen würde. Wir redeten über unser Leben, unsere Vergangenheit, unsere Ziele, Träume und waren auch schon alsbald bei den Vorlieben im Liebesleben. Sie hatte, wie ich auch, eine wirklich große Anzahl an Fetischen und Spielarten. So kamen wir zwangsläufig auch zu dem Thema Primal, welches ihre bevorzugte Lust ist. Ich wurde schnell hellhörig, als sie davon anfing und von ihrer Begeisterung davon erzählte. Der Gedanke daran brannte sich in uns ein und wurde zu einem Verlangen. Ist es doch auch für mich, die Art von Spiel, die ich mit der größten Begeisterung verfolge.
Aus der Idee, wurde schnell eine Verabredung. Wir handelten aus, dass wir uns, unabhängig voneinander, an bestimmten Koordinaten, zu einer genauen Uhrzeit, in einem Wald treffen wollten und das Spiel sofort beginnen lassen würden. Meine Vorfreude darauf, war riesig und ich hätte fast gejauchzt vor Glück. Hatte doch dieses Spiel eine ganz besondere Bedeutung für mich, mit meinen Wolfsgenen.
Ich habe es schon oft, mit verschiedenen Gespielinnen versucht, doch blieb es immer nur beim wagen Ansatz. Meist war schon nach einer halben Stunde Schluss, noch bevor ich mich in den Wolf steigern konnte. Die Mädels liefen halbherzig vor mir davon, ließen sich nach kurzer Zeit, aus Atemnot oder Lustlosigkeit, von mir fangen und danach gab es langweiligen Sex im Gras, mit einer gekünstelten Beute.
Ich war gespannt, was sie zu bieten hat und ob sie wirklich so taff ist, wie sie schreibt.


Ich könnte jetzt springen. Meine Krallen an den Füßen sind tief in den Waldboden gegraben, damit ich mir optimalen Vortrieb verschaffen kann für den Sprung. Irgendetwas an ihrer Silhouette macht mich stutzig, ich weiß nur nicht was. Ich spanne die Muskeln fast bis zum Zerreißen an und lass ein leises Knurren hören.


Am Abend der Verabredung, fuhr ich mit meinem alten grauen Mercedes zur festgelegten Stelle am Waldrand. Ich war viel zu früh da und parkte den Wagen, gut versteckt in einer Baumschonung. Dem Abend dämmerte noch nicht. Also blieb mir nichts weiter übrig, als zu sitzen und zu warten. Vor Aufregung und um mein Blut zu beruhigen, rauchte ich eine nach der anderen. Bei meiner sechsten Zigarette, fuhr plötzlich ein rostroter VW vorbei und hielt ca. 400 Meter von mir entfernt. Die Beifahrertür ging auf und sie stieg aus. Sie hatte sich, mangels Führerschein, von einem Freund bringen lassen und wohl vor, bei mir zu bleiben. Ihre Haare umrahmten schulterlang und wild ihren Kopf und ihre sportliche und doch weiblich gerundete Figur hatte sie nur mit einem weißen, engen Top, kakifarbenen Shorts und braunen Trekkingstiefeln gekleidet. Mir reichte mein alter, grober Lendenschurz und meine schweren Stiefel.
Ich sah, wie sie sich von ihrem Fahrer verabschiedete und in den Wald huschte. Der rostrote VW fuhr davon und ich stieg aus meinem Auto. Ich ließ laut die Tür zuknallen, als Zeichen, dass die Jagd beginnt, versteckte den Autoschlüssel unter einem Stein und lief im lockeren Tempo in den Wald.
Es war gar nicht leicht, ihre Fährte zu finden. Sie legte ein gutes Tempo vor und scheute sich nicht, auch mal ein paar Kratzer von Hecken und Unterholz zu riskieren. Aber sie war nicht zu schnell, als dass ich ihr nicht hätte folgen können. Es kam mir sogar fast so vor, als halte sie immer Konstant Abstand zu mir. Manchmal schien es mir, als spiele sie mit mir und umrundete mich im Abstand sogar. Langsam machte es mir Lust und ich merkte, wie sich meine Sinne in der Abenddämmerung immer mehr schärften. Der Wolf kam.
Nachdem ich zwei Stunden lang hinter ihr her gehetzt war, sie belauert hatte, sie immer wieder un ein Haar erwischt hätte, kam ich zu dem kleinen Waldtümpel. Meine Beine waren schwer, trotz dass ich mittlerweile mehr Wolf als Mensch darstellte. Der Tümpel war dem Wolf zu verlockend, ich legte Lendenschurz und Stiefel ab und sprang ins kühle Nass. Bei der ganzen Planscherei im Wasser, lauerte ich immer noch auf sie. Ich wusste, dass sie sich im Schilf versteckte und mein Treiben beobachtete. Förmlich konnte ich ihre Augen auf meinem nackten Körper ruhen sehen und die Vibrationen ihrer Erregung mit meinen Haaren fühlen. Der ganze Wald roch nach der Stelle zwischen ihren Beinen und im Wasser konnte ich ihren Schweiß schmecken. Ich hörte ihre fast lautlose Amüsiertheit, wenn ich nach Fröschen schlug und wie sie scharf Luft einsog, als ich die Forelle in zwei Teile biss.
Ich schaute zum Schilfgürtel, in dem sie sich versteckte, ließ meine Augen im Mondlicht aufblitzen und ein lautes Bellen hören. Darauf hin, konnte ich hektisches Brechen der Schilfrohre und das Unterholz schnell knacken vernehmen. Der Jagt Teil zwei war eröffnet, ich hatte Blut geleckt. Ich sprang, so schnell ich konnte, aus dem Tümpel, umrundete ihn und folgte rennend und schnaufend ihrer Spur. Lendenschurz und Stiefel interessierten mich nicht mehr. Ich wollte sie jetzt erlegen, außerdem hatten auf dem Waldboden meine nackten Füße sowieso mehr Halt.


Was stimmt nicht mit dem Stock, den sie hält und baumeln lässt? Er sieht seltsam elastisch und seine Konturen unscharf aus. Ich muss aufpassen, dass sie mich nicht noch einmal, dieses mal vielleicht sogar am Kopf erwischt. Die Prellung am Brustkorb ist immer noch zu spüren, behindert mich aber nicht beim Atmen.


Fast eine Stunde hetzte ich ihr im vollen Lauf hinterher. Ich war erstaunt, von ihrer schier nicht aufbrauchbaren Kondition. Plötzlich hörte ich ein lautes Krachen, ein Platschen und einen, gerade im nächtlichen Wald, unüberhörbaren lauten Fluch. Ich rannte zur Quelle der Geräusche. Als erstes roch ich das Blut frischer Schürfwunden, danach hörte ich ihr leises Fluchen. Ich sah im Mondlicht einen hellen Stein mitten zwischen den Bäumen, aus dem Waldboden hervorstehen. Er sah aus, wie ein alter Markierungsstein für eine Reviergrenze. Danach sah ich, fast amüsiert, eine große Pfütze, darin ein verwischter Abdruck ihres Körpers. Ein paar Meter dahinter, stand eine Efeu umrankte, alte Eiche und darunter lag sie. Sie war zerzaust, zerschrammt und Schlamm beschmiert. Ihre Kleidung war teilweise zerrissen und ihr, vom Unterholz und dem Sturz, zerfetztes Top gab einen atemberaubenden Blick auf eine, ihrer schneeweißen Brüste frei. Das Knie, welches sie schmerzerfüllt hielt, war blutverschmiert. Ich ging auf sie zu und vor ihr langsam in die Hocke. In ihren Händen hielt sie nicht nur ihr Bein. Ich wollte nach ihr greifen, um sie aufzuheben. Wie aus dem Nichts schoss der, ca. einen Meter lange, Ast auf mich zu und traf mich mit aller Wucht am Brustkorb, dass ich meine Rippen knacken hörte und mir die Luft weg blieb. Ich japste nach Luft und langsam wurde die Nacht um mich immer dunkler. Als ich nach Kurzem wieder zu Bewusstsein kam, war sie weg. Doch lange konnte ich nicht ohnmächtig gewesen sein, meine Glieder waren noch nicht steif.


Jetzt gilt es! Meine, zum Zerreißen gespannten Muskeln, schnellen wie Federn und ich springe ab. Ich fliege im Bogen auf sie zu...


Ich rappelte mich auf und rannte voller Reißgier in die Richtung, in der ich sie Vermutete. Teilweise mich auf allen Vieren fortbewegend, raste ich knurrend durch den, mit Buchen bewachsenen, Wald, in Lust sie endlich zu erlegen. Die Luft war geschwängert vom Duft ihres Blutes, Schweiß und Geschlecht und machte mich wilder, als ich je zuvor.
Mit einem mal sah ich ihre Silhouette im Vollmondlicht am Waldrand stehen. Ich hörte sie leise schluchzen und ihr Kopf nickte leicht im Takt dazu. Ich bremste abrupt, schlich mich an und versteckte mich angriffslustig und fasziniert zugleich im Mondschatten der Buche hinter ihr.


Gleich packe ich sie, meine Arme und mein Maul sind auf sie gerichtet. Ganz aus dem Nichts eine Bewegung von ihr. Ich sehe aus ihrer Silhouette zwei grüne Augen aufblitzen. Sie wirbelt herum, springt mit enormer Schnelligkeit auf mich zu. Sie trifft mich mit voller Wucht, reißt mich zu Boden und kniet auf meinem Brustkorb, meine Arme festhaltend, verbeißt sie sich in meine rechte Schulter. Aus ihr dringt ein katzengleiches Fauchen und auch ein wildes Lachen. Ich befreie meine Arme, packe sie, mit meinen Krallen bewehrten Pranken, an Rücken und Gesäß und fetze ihr den Rest ihrer Kleidung weg. Wir wälzen uns heiß und unbändig im wilden Spiel auf dem Buchenlaub bedeckten Waldboden. Ein Fauchen, Bellen, Kreischen und Knurren, wie von den wildesten Tieren dringt durch den Wald. Unsere Krallen und Zähne hinterlassen tiefe, blutige Furchen auf unseren Körpern.

Knapp drei Stunden später, liegt sie schlafend und zusammengekauert in meinem Arm. Unsere nackten Körper sind über und über mit Blut, Schweiß, Schlamm und Blättern bedeckt. Ich streichele sanft über ihr zerzaustes Haar und sehe sie an. Aus ihr dringt ein leises Schnarchen und ein Schnurren. Plötzlich wird es mir klar. Sie ist nicht vor mir geflohen, sie hat mit mir nur gespielt.

Sie ist nicht meine Beute, sie ist mein Weibchen.

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Vielen lieben Dank für diese Geschichte. Schön zu wissen, das noch jemand außer mir so schräge Fantasien hat. Ich könnte mir eine reale Umsetzung sehr gut vorstellen. Ich hoffe, ich werde noch viel mehr von dir lesen dürfen. Beste Geschichte, die ich bisher hier gelesen habe!

LG

Geschrieben

Wow..... da bin sogar ich mal sprachlos! Atemlos bis zum tollen Ende mitgefiebert

Geschrieben

wie macht man silvester die rakete wenn etwas ausserordentlich gut war: 7--8--9--füße trampeln, pfeiffen, arme gehen nach oben und applaus

weiter bitte

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